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OT
Ζ-Ε
(1:0) - (0:0) - (0:1) - (1:0 ОТ)
23.12.2022, 19:30 Uhr

Ein kleines Geschenk vor Weihnachten

Füchse holen einen Punkt in Krefeld

Þ23 Dezember 2022, 23:44
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Lausitzer Füchse

Nein, die Lausitzer Füchse sind nicht mit Kleinbussen nach Krefeld gereist. Aber der Defensivverbund war heuer schon mächtig ausgedünnt. Julian Wäser, Sebastian Zauner, Kristian Blumenschein, Toni Ritter und natürlich Steve Hanusch fehlten hinten. Auch im Tor gab es eine „Notlösung“. Marian Kapicak musste „mangels verfügbarer bzw. gesunder Alternativen“ zwischen die Pfosten. Der 22-Jährige machte in seinem ersten DEL2-Match von Beginn an eine sehr, sehr solide Partie. Roope Mäkitalo kehrte ins Lineup zurück und auch Eric Valentin war mit dabei. Inclusive Marlon Braun und Debütant Norwin Panocha hatte unser Coach fünf Verteidiger zur Verfügung. In einer stets hart geführten Begegnung hielten die Oberlausitzer richtig gut dagegen. Das anerkannte auch der Siegtorschütze Leon Niederberger, der feststellte: „Kompliment an Weißwasser. Die haben ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht.“ Das wurde belohnt mit dem Gewinn eines Punktes. Wer hätte wohl vor dem Duell mit dem DEL-Absteiger damit gerechnet?

Die Füchse ließen anfangs jeglichen Respekt vor dem Gegner vermissen und begannen forsch. Doch die ersten drei Minuten sahen dann doch eher nach Abtasten aus. Beide Torhüter durften je einmal die Scheibe berühren, ohne dass auch nur ansatzweise eine Art Torgefahr entstand. Das änderte sich abrupt in der vierten Minute. In einen Wechsel der Füchse hinein bekam Alexander Weiß völlig frei die Scheibe an der blauen Linie der Angriffszone. Der passte auf den mitgelaufenen Zach Magwood. Und weil auch der keinen Gegenspieler hatte, vollendete er problemlos zum 1:0. Bitter für die Unsrigen, denn es war der erste Torschuss überhaupt auf das von Marian Kapicak gehütete Gehäuse. Danach übernahmen die Heimischen komplett die Kontrolle. Kael Mouillierat zog von rechts ab, aber Kapicak war mit der Fanghand zur Stelle (5.). Wegen Stockschlags musste Tim Detig auf die Strafbank (6.). Doch das Powerplay der Pinguine ist ebenso ausbaufähig wie das der Unsrigen und so verteidigten die Angereisten die Unterzahl ohne Probleme. Ein erster Schuss in Richtung Igor Belov kam dann von Teemu Henritius, der ging aber links vorbei (10.). Gegenüber verzog Mike Fischer nach einer Direktabnahme knapp (11.). Das Spiel war zwar in der Hand der Krefelder, doch die Füchse verteidigten gut und Krefeld blieb trotz Überlegenheit harmlos vor unserem Drahtkäfig. Marcel Müller probierte es von schräglinks, traf aber nur die Matten von Kapicak (16.). Auch Tom-Eric Bappert scheiterte an unserem Hüter. Es dauerte wirklich bis zur letzten Minute des ersten Drittels, bis die Füchse gefährlich vor das Krefelder Tor kamen. Da fälschte Lane Scheidl einen Schuss gefährlich ab. Und das wars dann auch schon. Mit der knappen Führung der Hausherren aus der vierten Minute ging es in die erste Pause.

Wie schon im ersten Abschnitt kamen die Füchse gut aus der Kabine. Nachdem zuerst Kapicak gegen Magwood stark parierte (21.), setzten sich die Füchse kurzzeitig in der Angriffszone fest; doch ohne Zählbares zu erspielen. Nach einem kurzen Techtelmechtel zwischen Lane Scheidl und Dominik Tiffels, wofür beide zwei Minuten auf die Strafbank mussten, ging es vier gegen vier weiter (22.). Da hatte Alex Weiß im eins gegen eins gegen Kapicak die Chance zum 2:0, doch unser Hüter blieb lange stehen und vereitelte die Gelegenheit bravourös (23.). Auch den Versuch von Dennis Miller über rechts parierte unser Goalie stark (25.). Und Kapicak blieb im Brennpunkt. Aber er hielt gleich dreimal gegen Weiß, Koch und Söll glänzend und so die Kiste sauber (alles 26.). Dann hieß es wieder Unterzahl für die Angereisten, weil Marco Baßler wegen Hakens auf die Strafbank musste (27.). Aber bis auf einen Abschluss von Müller ließen die Füchse nichts zu. Im Gegenteil: Bei einem Füchse-Konter über Scheidl und Valentin wurde es richtig gefährlich für Belov, aber unsere #22 bekam die Scheibe nicht vor den Stock (28.). Die Seidenstädter blieben jedoch spielbestimmend. Bapperts Geschoss lenkte Kapicak mit der Schulter über unseren Drahtkäfig (29.) und gegen Mouilierat war unser Hüter mit der Stockhand zur Stelle (34.). Auf der anderen Seite wurde ein abgefälschter Schuss von Scheidl, der zur Bogenlampe mutierte, gefährlich, weil Belov schon auf dem Weg in die „falsche“ Ecke war, aber noch stark reagierte (36.). In der 37. Minute, die Füchse setzten sich mal in der Angriffszone fest, zog Marco Baßler direkt aus zentraler Position ab, doch Belov verhinderte den Einschlag. Im Gegenzug lief Magwood allein auf Kapicak zu, der mit einem Bigsave den Zwei-Tore-Rückstand verhinderte (beides 37.). 20 Sekunden vor Ende des Drittels musste Zerressen auf die Strafbank – Beinstellen. Doch bis zur Sirene passierte nichts mehr.

Und so begann die letzte Periode mit 100 Sekunden Überzahl der Unsrigen. Die Scheibe lief zwar gut, aber die Abschlüsse fehlten. Erst auf den letzten Powerplaydrücker musste Belov die Schüsse von Lane Scheidl und Kapitän Breitkreuz parieren (42.). Gerade wieder komplett, fiel doch der Ausgleich. Jan Bednar hatte von der blauen Linie abgezogen, Marco Baßler fälschte direkt vor dem Pinguins-Hüter ab und ein. Zwar hatte Marco Müller fast im Gegenzug aus spitzem Winkel nur die äußere Torumrandung getroffen (43.). Den Seidenstädtern aber merkte man an, dass sie am 1:1 zu kauen hatten. Eric Valentin bei zwei gegen eins mit Schrägschuss hätte Blau-Gelb in Führung bringen können. Die Stockhand von Belov verhinderte das (46.). Erst nach dem Powerbreak hatten die Hausherren den Gegentreffer einigermaßen abgeschüttelt. Magwood aus drei Metern nach Müller-Pass traf die Scheibe nicht voll, auf die sich Marian Kapicak setzte (50.). Die Füchse standen defensiv sehr ordentlich und störten die Gastgeber immer wieder beim Spielaufbau. Dann schickte Philip Riefers unseren Louis Anders in die Bande (53.). Die EHC-Überzahl hielt leider keinen Abschluss bereit – schade. Aber in erster Linie stand Fehler verhindern auf der Agenda. Das klappte nicht ganz. Exakt mit Strafende konnte Zach Magwood zum Break starten, kam aber an Kapicak nicht vorbei (55.). Und wenn es doch gefährlich wurde, opferten sich unsere Jungs. Tim Detig zum Beispiel nahm einen Mega-Block (58.). Garlent und Anders aus spitzem Winkel hatten die letzten beiden Möglichkeiten der Ostsachsen (59.). Doch Belov war wachsam. So musste die Overtime entscheiden.

Da entging den Unparteiischen ein klares Halten gegen Roope Mäkitalo. Das bescherte den Pinguinen den Scheibenbesitz. Und zu allem Übel rutschte der Schuss von Leon Niederberger aus fünf/sechs Metern unserem Hüter auch noch durch die Schoner und trudelte in Zeitlupe über die Torlinie.

Unstrittig war der Sieg der Gastgeber verdient. Doch unsere Mannschaft präsentierte sich angesichts der Besetzungsprobleme in der Defensive richtig gut. Klar schossen die Krefelder viel öfter auf unser Tor. Aber Gefährliches war eher selten dabei. Das Abwehrkorsett passte vorzüglich. „Anfangs war ich schon etwas nervös. Aber die Jungs haben mir sehr gut geholfen und ich habe dann zu meinem Spiel gefunden. Schön, dass wir wenigstens einen Punkt mitnehmen konnten“, bilanzierte es Marian Kapicak. Und die Lausitzer Füchse stellten einmal mehr unter Beweis, dass auch mit wenig eine Menge gehen kann.

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