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Ein Nummer-1-Draft-Pick prägt einen Klub

Mit Steven Stamkos gelang den Tampa Bay Lightning beim NHL Draft 2008 ein Glücksgriff

Þ12 Dezember 2018, 22:35
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Tampa Bay Lightning

Erinnert sich noch jemand an den Namen Nikita Filitov? Der russische Linksaußen wurde beim NHL Draft 2008 als zweiter Stürmer ausgewählt. Die Columbus Blue Jackets entschieden sich für Filitov an insgesamt sechster Stelle in der ersten Runde des Drafts, nachdem die auf den Plätzen zwei bis fünf gezogenen Nachwuchsspieler allesamt Verteidiger waren. Filitov sollte zwischen 2008/09 und 2011/12 zu 44 Einsätzen für die Blue Jackets und zu neun für die Ottawa Senators kommen, wobei er es insgesamt auf 14 Scorerpunkte (6 Tore, 8 Assists) brachte, ehe für ihn das Abenteuer NHL jäh beendet war.

Ein richtig gutes Händchen bewiesen dagegen die Tampa Bay Lightning, die als Tabellenletzter der Eastern Conference die Draft Lottery gewonnen hatten und 2008 als Erster zum Zuge kamen. Steven Stamkos war der junge Mann, für den sie sich entschieden und der sie bis zum heutigen Tag keineswegs enttäuscht. Wer weiß, wo die Lightning stünden, wäre ihnen bei der Auslosung der Draft-Reihenfolge das Glück nicht so hold gewesen und hätte es ihnen nicht die freie Auswahl beschert?

Am Dienstag bestritt Stamkos seine 696. NHL-Partie für den in der drittgrößten Stadt Floridas beheimateten Klub. Mit 6:3-Toren bezwang Tampa Bay die New York Rangers, vor allem dank des Mannes, der seit sechs Jahren das 'C' als Kapitän der Lightning auf der Brust trägt. Mit je einem Tor pro Drittel kam Stamkos zu seinem neunten NHL-Hattrick und überholte damit Martin St. Louis, der mit acht Hattricks auf Platz eins in der Ewigkeitsliste des Franchise lag.

Sein bis dato letztes Dreierpack hatte Stamkos am 13. Oktober 2014 in einer Partie gegen die Montreal Canadiens geschnürt.

"Ich weiß mein letzter Hattrick liegt schon eine Weile zurück. Heute Abend ist mir einer geglückt, hoffentlich müssen wir auf den nächsten nicht wieder so lange warten", verriet mit einem Schmunzeln der Dreifach-Torschütze seine Ambitionen.

Stamkos durchbrach nach St. Louis (953) und Vincent Lecavalier (874) als dritter Spieler in der Historie des Klubs die 700-Punkte-Marke. 363 Tore und 338 Assists erzielte der Kanadier in elf Spielzeiten. Von seinem Draft-Jahrgang kann da kein anderer Stürmer auch nur annähernd mithalten. Er verweist einen Jordan Eberle (454 Punkte), einen Derek Stepan (429) und einen Josh Bailey (401), die 2008 von den Oilers an Nummer 22, von den Rangers in der zweiten Runde an Nummer 51 und von den New York Islanders an Nummer 9 ausgewählt wurden, deutlich auf die Plätze.

Stamkos ist zum Aushängeschild des Eishockeysports im Hillsborough County geworden. Mit seiner Verpflichtung haben die Lightning innerhalb weniger Jahre das geschafft, worauf andere Organisationen jahrzehntelang hinarbeiten. Nach ihrem Titelgewinn 2004 und zwei weiteren Playoff-Qualifikationen in 2006 und 2007 befanden sich die Lightning nur kurz im Tabellenkeller, dann sahen sie Stamkos. Er kam und sie siegten.

In den Spielzeiten 2009/10 bis 2011/12 kratzte der Ausnahmestürmer mit 95, 91 und 97 Punkten dreimal an der 100-Punkte-Marke. Doch fast noch wichtiger war, dass er sich zu einem Führungsspieler entwickelte. Er trat in die Fußstapfen von Tampas Stanley Cup-Helden Lecavalier und St. Louis, von denen er in der gemeinsamen Zeit zwischen 2008 und 2013 eine Menge hinsichtlich Führungsqualitäten lernte.

Nach dem Wechsel von Lecavalier zu den Philadelphia Flyers im Sommer 2013 und dem Trade von St. Louis zu den New York Rangers während der Saison 2013/14 hatten die Lightning in Stamkos einen neuen Leitwolf in ihren Reihen. Fließender Übergang geglückt!

Seit der Umstrukturierung der Liga zur Saison 2013/14, fuhr kein Team im Osten mehr reguläre Saisonsiege ein als Tampa Bay (262), keine Mannschaft schoss mehr Tore als sie, sowohl absolut (1363) wie auch im Schnitt pro Spiel (3,08). In den Jahren seitdem Stamkos sein NHL-Debüt gab, drangen die Lightning dreimal in das Eastern Conference Finale vor (2011, 2016, 2018) und 2015 gelang ihnen sogar der Einzug ins Stanley Cup Finale, in dem sie nach sechs Spielen den Chicago Blackhawks unterlagen. Zur Krönung der Epoche fehlt nur der zweite Stanley Cup-Sieg.

Ein guter Nummer-1-Pick kann ein Volltreffer für ein Franchise sein, im Falle von Stamkos war es für die Lightning ein Hauptgewinn!

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