Personell blieb im fünften Spiel innerhalb von zehn Tagen alles unverändert, Hayden Shaw kann vermutlich am kommenden Freitag in Augsburg wieder mitwirken. Das Spiel begann von beiden Seiten offensiv geführt, die Eisbären nutzten ihre erste gute Chance in der 3. Minute zur Führung. Marcel Noebels setzte sich über die linke Seite gegen Cody Haiskanen durch und spielte perfekt in den Slot, wo Leo Pföderl goldrichtig stand und sein 10. Tor gegen die Ice Tigers in den jüngsten sieben Spielen erzielte – 0:1 für Berlin. Die Ice Tigers zeigten sich nicht geschockt, Marcus Weber und Jeremy McKenna scheiterten beinahe im direkten Gegenzug an Jonas Stettmer im Tor der Eisbären (4.). Auf der anderen Seite kam Jonas Müller nach einem Querpass frei zum Abschluss, Niklas Treutle reagierte stark mit der Stockhand (6.). In der Folge übernahmen die Ice Tigers mehr und mehr das Kommando und schnürten die Eisbären immer wieder in deren Drittel ein. Bei einer angezeigten Strafe gegen die Gäste ließen die Ice Tigers die Scheibe perfekt laufen, Cody Haiskanen spielte von der blauen Linie diagonal zum Bullykreis und Jeremy McKenna überwand Stettmer mit einem Direktschuss zum 1:1-Ausgleich (10.). Nürnberg setzte nach und traf eine Sekunde nach Ablauf einer Strafe gegen Frederik Tiffels zur hochverdienten 2:1-Führung. Erneut war es Jeremy McKenna, der diesmal nach einem Querpass von Ryan Stoa zum Abschluss kam und den Puck perfekt unter die Latte jagte (15.). Noch im ersten Drittel hätte McKenna sein drittes Tor erzielten können, den nächsten Direktschuss hielt Stettmer aber sicher (19.).
Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Eisbären mehr von der Partie und bekamen nach einer Strafe gegen Owen Headrick ihr erstes Powerplay. Treutle zeigte sich gegen Ty Ronning (23.) und Kai Wissmann (24.) auf dem Posten und die Ice Tigers überstanden die zwei Minuten schadlos. Gegen Mitte des Drittels kamen die Ice Tigers wieder besser in die Partie und setzten sich im Berliner Drittel fest. Will Graber fälscht einen Schuss von Constantin Braun gefährlich ab (29.), Thomas Heigl schoss aus halbrechter Position nach einem feinen Zuspiel von Roman Kechter nur knapp am langen Pfosten vorbei (30.). Die insgesamt besseren Chancen im Mittelabschnitt hatten aber die Eisbären. Einen gefährlichen Schuss von Liam Kirk lenkte Niklas Treutle mit der Stockhand ins Fangnetz (32.). Als Charlie Gerard auf der Strafbank saß, hatten die Eisbären die Riesenchance zum Ausgleich. Leo Pföderl bediente Yannick Veilleux mit der Rückhand, Veilleux zog aus dem Slot direkt ab und Treutle lenkte den Puck mit der Spitze der Fanghand noch an die Latte (33.). Auf der anderen Seite kam Owen Headrick in Überzahl zu einem gefährlichen Direktschuss von der blauen Linie, aber auch Jonas Stettmer war im Mittelabschnitt nicht zu überwinden (37.). Damit nahmen die Ice Tigers den knappen 2:1-Vorsprung mit ins letzte Drittel.
Gleich zu Beginn des Schlussabschnitts hatten die Ice Tigers die Riesenchance aufs dritte Tor: Evan Barratt spielte von hinter dem Tor nach vorne, Jeremy McKenna schoss sofort aufs kurze Eck, Stettmer bekam gerade noch den linken Schoner an die Scheibe (41.). In Überzahl wurde ein Schuss von Cody Haiskanen von der blauen Linie gefährlich abgefälscht und ging nur wenige Zentimeter am Tor vorbei (46.). Mit zunehmender Spielzeit übernahmen die Eisbären die Kontrolle, die Ice Tigers versuchten hauptsächlich, den Puck geordnet aus dem eigenen Drittel zu bringen. Mit kompakter Defensive wurden die Eisbären dazu gezwungen, hauptsächlich ums Tor rum zu spielen. In der 51. Minute sorgte Constantin Braun für ein wenig Entlastung, Stettmer hielt den von Sam Dove-McFalls abgefälschten Schuss sicher. Der Druck der Eisbären wurde in der Schlussphase immer größer, mit gezogenem Torhüter kam Berlin 52 Sekunden vor Schluss tatsächlich noch zum Ausgleich. Natürlich war es Leo Pföderl, der mit einem Handgelenkschuss perfekt zum 2:2 in den Winkel traf. Das Spiel ging in die Verlängerung, wo Will Graber und Liam Kirk die ersten Möglichkeiten hatten. In der 62. Minute brachte Manuel Wiederer Nürnbergs Verteidiger Owen Headrick im Berliner Drittel zu Fall und schloss seinen Konter mit einem platzierten Schuss auf Treutles Fanghandseite zum entscheidenden 2:3 aus Nürnberger Sicht ab.
Stimmen zum Spiel:
Mitch O'Keefe (Nürnberg): Es ist immer hart, so zu verlieren. Ich bin definitiv stolz auf die Art und Weise, wie wir heute gespielt haben. Die Jungs haben sich über 60 Minuten an unseren Gameplan gehalten. Wir wollten heute physischer spielen als zuletzt, was uns definitiv gelungen ist. Damit konnten wir die Berliner Geschwindigkeit ein bisschen ausbremsen. Wir haben auch den Bereich vor unserem Tor gut verteidigt. Wir haben uns den Hintern aufgerissen, wurden aber nicht mit drei Punkten belohnt. Am Ende ist es ein wichtiger Punkt für die Tabelle.
Serge Aubin (Berlin): Ich bin sehr stolz auf die Jungs, wie sie gekämpft und einen Weg gefunden haben, das Spiel zu gewinnen. Ich denke, wir hatten einen guten Start. Danach hat sich das Momentum gedreht und Nürnberg hat viel Druck gemacht. Im zweiten Drittel waren wir immer noch ein wenig schüchtern, danach konnten wir Chancen kreieren. Beim Ausgleich hatten wir viel Verkehr und Leo Pföderl konnte einen Schuss aufs Tor bringen. In der Verlängerung haben wir eine Chance genutzt.