Ein Sieg und ein Spielabbruch

Ein weiteres Vorbereitungswochenende liegt hinter unseren KSW IceFighters Leipzig und eigentlich sind diese Vorbereitungsspiele dafür da, um Erkenntnisse zu gewinnen. Wie ist der Leistungsstand der einzelnen Spieler? Wie funktionieren die verschiedenen Kombinationen? Wie wird die Taktik verinnerlicht und umgesetzt? All diese Fragen versucht man schrittweise zu beantworten, um für den anstehenden Saisonbeginn gewappnet zu sein. Viele dieser Fragen blieben an diesem Wochenende allerdings unbeantwortet.

 Am Freitag reiste unser Kooperationspartner, die Eispiraten Crimmitschau, verletzungs- und krankheitsbedingt mit einem Rumpfkader an. Drei IceFighters mussten als Gastspieler in das Trikot der Eispiraten schlüpfen, damit die Gäste spielfähig sind. Dementsprechend entwickelte sich das Spiel zu einer intensiveren Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen, aber nicht zu dem erhofften Vergleich Oberliga gegen DEL2. Trotzdem sahen die gut 1000 Zuschauer ein schnelles Spiel, in dem wieder einmal die Einstellung der Heimmannschaft einen guten Eindruck hinterließ. Mit 3:1, durch die Tore von Connor Hannon, Filip Stopinski und Jan-Luca Schumacher, konnten unsere KSW IceFighters Leipzig am Ende gewinnen.

 Am gestrigen Sonntag gastierten dann der Deggendorfer SC im Eiszirkus und dieses Spiel wird wohl noch eine Weile für Diskussionen sorgen. In der 31. Minute beendete Gästetrainer Jiri Ehrenberger das Spiel, nach einem Foul gegen einen seiner Spieler. Vorher hatten sich die Gemüter beider Teams schon mehrfach erhitzt und auch die Verantwortlichen auf beiden Seiten lieferten sich an der Bande einen verbalen Schlagabtausch. Berichtet wurde dann schnell einiges und in den sozialen Medien gingen Vermutungen, Beschimpfungen und Halbwahrheiten viral. Besser wäre es gewesen, wenn alle Beteiligten sich in Ruhe die Bilder angeschaut und vielleicht auch die Diagnosen der Verletzungen abgewartet hätten. Deggendorf vermeldete drei Verletzte und gab das als einen der Gründe für den Spielabbruch an. Bei genauerem Hinsehen änderte man den Sachverhalt auf der eigenen Homepage dann in einen weniger dramatisch klingenden Text. Ein Spieler schied verletzt beim Warmup aus. Ein weiterer verletzte sich beim Blocken eines Schusses. So reduziert sich das behauptete „überharte“ Einsteigen unserer Spieler deutlich. Gleiches gilt beim Blick auf die Strafzeitenverteilung.

 Auf der anderen Seite gingen vorschnell Meldungen über die schwere Verletzung von unserem Import Connor Hannon durchs Netz, die aber noch in keiner Weise belegt waren. „Connor war direkt bei unserem Partner, dem Elisabeth Krankenhaus und wird weiter untersucht. Über seinen Zustand und die mögliche Verletzung werden wir informieren, sobald es Gewissheit gibt. Die Situation, die zu seiner Verletzung geführt hat, sehe ich auch mit Videoanalyse als unglücklich, aber nicht vorsätzlich an.“ Mit diesen Worten nimmt Geschäftsführer und sportlicher Leiter Sven Gerike ein wenig Dampf aus dem Kessel. „Wir haben uns alle nicht mit Ruhm bekleckert und sollten das auch akzeptieren. Wir wünschen vor allem allen angeschlagenen und verletzten Spielern eine baldige Genesung“.