Dass die Offensive Spiele, die Defensive jedoch Meisterschaften gewinnt, ist eine oft zitierte Eishockeyweisheit. Dass Defensive jedoch auch Spiele für sich entscheiden kann, mussten die Löwen Frankfurt bei der 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen die Eispiraten Crimmitschau erleben.
Denn die bis dato beste Offensive der Liga aus Frankfurt tat sich über weite Strecken schwer gegen die mit den Löwen ligaweit beste Defensive aus Crimmitschau.
Tomás Sykora und Bobby Raymond erzielten vor 2.122 Zuschauern in der heimischen Eissporthalle die Treffer für die Südhessen, die neben den angeschlagenen Daniel Wirt und Markus Freis auch auf den gesperrten Manuel Strodel verzichten mussten. Zwischen den Pfosten startete erstmals seit dem Auswärtssieg bei den Lausitzer Füchsen am 3. Dezember wieder Bastian Kucis.
Defensive ist Trumpf
Sowohl Basti Kucis der Löwen als auch sein Gegenüber im Tor der Eispiraten, Christian Schneider, verlebten jedoch einen ruhigen Start in den Abend. Mit Ausnahme zweier Tempogegenstöße von André Schietzold für die Eispiraten sowie Tomás Sykora auf Seiten der Hausherren (jeweils 2. Spielminute) waren Distanzschüsse lange das einzige Mittel, um die Scheibe auf das jeweilige Tor zu bringen.
Dass aus einer solchen Situation schließlich auch der erste Treffer resultierte, passte zwar zum Spielverlauf, ärgerte Bastian Kucis jedoch sicherlich am meisten. In Überzahl beförderte Patrick Pohl bei freier Schussbahn den Puck auf das Löwentor, wo sie Bastian Kucis zunächst aus dem Fanghandschuh und dann durch die Beine rutschte (11.).
Zwar waren die Frankfurter Vorderleute um eine direkte Antwort bemüht, fanden zunächst jedoch nur wenig Mittel gegen die engmaschige Defensive der Westsachsen.
Löwen (zunächst) zu umständlich
Daran sollte sich auch bis zum Ende des Mitteldrittels nichts ändern. Über weite Strecken zu umständlich und nicht zielstrebig genug, fehlte es am notwendigen Druck, um Christian Schneider ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. So blieben Sequenzen mit Abschlüssen von Yannick Wenzel, Matt Carey und Alexej Dmitriev und Darren Mieszkowski (16. & 17.) die Ausnahme.
Stattdessen erarbeiteten sich die offensiv in dieser Saison häufig eher blass gebliebenen Eispiraten die besseren Torchancen. So war das 2:0 durch Marius Demmler die nicht unverdiente Konsequenz (27.), nachdem Mathieu Lemay keine Zeigerumdrehung zuvor noch das leere Tor verfehlt hatte.
Als die Südhessen dann auch noch mit doppelter Unterzahl in die Schlussminute des zweiten Drittels gingen, lag die Vorentscheidung in der Luft, doch Bastian Kucis hielt seine Farben mit einem wichtigen Fanghandsave gegen Scott Timmins (40.) sowie einer Parade gegen den vor dem Tor erneut glücklosen Mathieu Lemay (42.) in der Partie.
Sykora und Raymond sichern einen Punkt
Die überstandene Unterzahlsituation setzte sodann bei den Löwen auch offensiv nochmals neue Kräfte bzw. die zuvor fehlende Präzision frei. Denn auch wenn die Löwen im Schlussabschnitt gegen die weiterhin stabil stehende Crimmitschauer Abwehrformation lediglich acht Abschlüsse aufs Tor brachten, gelang dem Rudel von Bo Subr noch ein spätes Comeback.
Tomás Sykora läutete die Aufholjagd in Überzahl nach Zuspiel von Kevin Maginot mit einem verzögerten Abschluss aus dem linken Bullykreis ein (46.). Bobby Raymond wiederum nahm besonders präzise Maß und sicherte den Löwen mit seinem Schuss auf die Stockhandseite von Christian Scheider (55.) immerhin einen Punkt.
Für mehr sollte es an diesem Abend jedoch nicht mehr reichen, da Christian Schneider in der folgenden Unterzahl gegen Tomás Sykora (61.) und Ryon Moser (62.) jeweils die passende Antwort parat hatte und es letztlich Eispiraten-Stürmer Scott Timmons war, der den Löwen mit seinem Schuss über die Fanghand Bastian Kucis‘ (64.) den „plötzlichen Tod“ versetzte.
Ausblick: Dienstag in Landshut
Schon am Dienstag geht es für die Löwen außerplanmäßig beim EV Landshut weiter. Ab 19:30 Uhr wird dann die Partie vom 16. Spieltag nachgeholt, die am 21. November aufgrund von Corona-Infektionen der heimischen Kannibalen kurzfristig ausfallen musste.
Auf den bekannten Kanälen berichtet das Social-Media-Team der Löwen natürlich wieder live für Euch.