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Η-Θ
(0:2) - (1:1) - (2:1)
05.02.2021, 19:30 Uhr

Einstand nach Maß für Neu-Chef Straube

4:3 Sieg gegen heimstarke Landshuter

Þ06 Februar 2021, 01:15
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Lausitzer Füchse

Es war kein Spiel für schwache Nerven. Dafür ging es heuer mächtig gewaltig über die Gefühlsachterbahn. In Spiel eins unter Trainer Chris Straube sicherten sich unsere Lausitzer Füchse mit einer kämpferisch tadelsfreien Leistung einen 4:3-Sieg bei den bisher so heimstarken Landshutern. Ein Drittel lang zeigten die Blau-Gelben, wie es gehen kann und sollte: Körperlich sehr präsent, schnell die Scheiben zum Tor gebracht, ganz sicher in der neutralen Zone und defensiv richtig kompakt. Da fiel den Gastgebern ziemlich wenig ein. Sicher gibt es im Mannschaftssport immer Wirkung und Gegenwirkung zu bewerten. In dem Maße, wie sich die Hausherren steigerten, provozierten sie bei den Unsrigen „alte Fehler“. Und so kassierten die Ostsachsen trotz 2:0- und 3:1-Führung doch noch das 3:3. Als das Match komplett zu kippen drohte, brachte den EHC ein – ja, wirklich – Überzahltor auf die Siegerstraße. In den Schlusssekunden überschlugen sich dann die Ereignisse. Derweil Landshut nach einer Strafe gegen Fabian Dietz mit sechs gegen vier auf das Remis drängte, brach erst der Schläger von Andrew Clark. Wenig später verlor auch noch unser Goalie Tobias Ancicka seine Kelle. Aber der Eishockeygott hatte heuer ein Einsehen mit den Weißwasseranern, die alle vier Kontingentspieler im Feld aufboten. Den ersten Sturm bildeten Jonathon Martin, Kale Kerbashian und Andrew Clark. Die zweite Angriffsreihe war eine Berliner: Thomas Reichel, Nino Kinder und Fabian Dietz. Im Defensivbereich führte der „Mangel“ dazu, dass lediglich fünf Verteidiger zur Verfügung standen.

Landshut wollte von Beginn an zeigen, wer die Herren im Eisstadion am Gutenbergweg sind. Demzufolge kam auch der erste Abschluss durch Kronthaler nicht überraschend. Er ging jedoch knapp an unserem Tor vorbei (1.). Auch Dominik Bohac versuchte es von rechts, aber auch er verzog (2.). Die erste Chance für unsere Füchse ergab sich durch einen Schuss von Pozivil, der noch abgefälscht war, aber beim sicheren Dimitri Pätzold landete (3.). Ein Lauf von Kerbashian über links und ein kluger Pass brachten die nächste Füchse-Chance durch Clark. Doch sein Schuss blieb zwischen den Schonern von Pätzold hängen (4.). Dann traf es Korbinian Geibel mit der ersten Strafe wegen Haltens. Doch nach 30 Sekunden Überzahl brachten sich die Landshuter selbst um die Chance, weil Brandl wegen Stockschlags ebenfalls aufs Sünderbänkchen musste. Bei vier gegen vier passierte zumindest solange nichts bis noch ein Landshuter die Strafbank drücken sollte. Diesmal erwischte es Baßler wegen Beinstellens gegen Ancicka (6.). Beim Spielvier gegen drei zog Kerbashian in die Mitte vor das Landshuter Tor aber sein Schuss traf nur Martin im Slot (7.). Leider konnten auch diesmal die Füchse aus der Überzahl nichts machen. Kurz darauf musste erneut Geibel für zwei Minuten auf die Strafbank, aber auch die Niederbayern blieben ohne zählbaren Erfolg. Dann wieder Überzahl für die Füchse (12.). Martens stoppte Martin regelwidrig bei einem Konter. Und Jakub Kania ergriff nach schönem Zuspiel mit einem straffen Flachschuss die Chance zum 1:0 für die Angereisten (14.).Jetzt nutzten die Füchse das Momentum und 87 Sekunden später traf Jon Martin nach Zuspiel von Clark zum 2:0. Zwar hatten die Heimischen durch Martens aus spitzem Winkel noch die Chance zum Anschluss, doch Ancicka hielt die Scheibe und die Zwei-Tore Pausenführung fest.

Der Beginn des zweiten Drittels war von beiden Teams etwas verhalten. So dauerte es bis Minute 23 ehe es zur ersten guten Szene kommen sollte. Erst schoss Korbinian Geibel rechts am Kasten von Pätzold vorbei und kurz danach scheiterte Roßmy am Landshuter Hüter. Auf der Gegenseite fing Baßler einen Pass an unserer blauen Linie ab, doch der folgende Schuss ging rechts an unserem Tor vorbei (24.). In der 26. Minute verhinderte Nick Ross in letzter Sekunde den Torschuss von O’Brien der, gut postiert, gerade abziehen wollte. Und wieder nur eine Minute später prüfte Fabian Baßler mit einem abgefälschten Schuss unseren Schlussmann, der für die Parade sogar seinen Helm zu Hilfe nahm. Brenzlig für die Füchse war es auch in Minute 28 nach einem Schuss von Weihager, den Ancicka zwar parierte, die Scheibe aber erst durch die Schoner rutschte und dann durch den Torraum trudelte. Der Pfiff des Schieris verhinderte jedoch ein weiterspielen. Und gleich nach der Aktion bekamen sich Walters und Brandl in die Haare und jeweils zwei Strafminuten wegen übertriebener Härte. Auch bei vier gegen vier waren die Heimischen die bessere Mannschaft. Bei einem Rebound von Messing musste unser Hüter auf der Hut sein. Gleich darauf erwischte es auch noch Fabian Dietz mit einer Zwei-Minuten Strafe (30.). Jetzt kam die Zeit von Zach O’Brien. Gleich nach dem Bully prüfte er Ancicka mit einem Direktschuss. Nach genau 11 Sekunden, die Fabian Dietz auf der Strafbank sass, zappelte die Hartgummischeibe in unserem Kasten. Der Top-Scorer des EVL hatte von halbrechts unter die Latte getroffen. Aber die Füchse schienen davon nicht allzu sehr beeindruckt. Roßmy hatte gleich zweimal die Möglichkeit zum Torerfolg. Erst hielt Pätzold bravourös und der Rebound ging links vorbei (31.). Gegenüber sorgte Sebastian Busch für Gefahr, doch Ancicka klärte mit der Stockhand (33.). Dann musste auch noch unser Hüter auf die Strafbank als er bei einer Abwehraktion seinen Schoner nach außen stellte und Jeere Laaksonen die Einladung dankend annahm. Für Ance saß Luis Rentsch die Strafe ab (34.).Diesmal konnten die Niederbayern jedoch kein Kapital aus der Überzahl schlagen, denn die Unsrigen verteidigten konsequent und geschickt. Nach einem Kruminsch-Schuss in die Fanghand unseres Hüters (37.), war es auf der anderen Seite Thomas Reichel, der von schräg links drüber zielte (38.). Gleich im Gegenzug prüfte Power aus Nahdistanz unseren Goalie. In der vorletzten Spielminute des zweiten Drittels musste Ancicka bei einer Bogenlampe von Zimmermann hellwach sein, denn der springende Puck war unberechenbar. Ance konnte auch nur prallen lassen aber auch beim Nachschuss von Baßler war er zur Stelle. Praktisch im Gegenzug, Kerbashian spielte die Scheibe über die Bande aus dem Drittel, fiel das 3:1 für die Füchse. Martin nahm die Scheibe auf und setzte sich gegen Zimmermann an der Bande durch, zog vor das Tor, wo er von Pätzold zwar strafwürdig gestoppt wurde, aber Geibel den Rebound nahm, aber noch an Pätzold scheiterte. Da die Scheibe immer noch frei vor dem Tor lag, konnte der mitgelaufene Clark seinen ersten Treffer für die Füchse erzielen. Somit blieb es bei der glücklichen aber auch verdienten Zwei-Tore Führung zur Drittelpause.

Die Frage vor dem letzten Abschnitt war, ob die Füchse diesmal die Führung auch bis zum Ende halten können. Landshut machte natürlich Druck. Trainer Carlsson stellte die Reihen um und spielte fortan nur noch mit drei Sturmreihen. Das hinterließ Wirkung. Als erster prüfte Mühlbauer unseren Hüter in der 42. Minute. Im Gegenzug bei einem zwei auf eins Konter klärte Pätzold einen Schuss von Andres mit der Stockhand. Auch Bennet Roßmy versuchte nach einem Bully mit einem Direktschuss Pätzold zu überwinden, verzog aber nach rechts (45.). Die Zeit lief jetzt für die Füchse. Doch Landshut machte mehr und mehr Druck. Nachdem O’Brien in der 45. Minute noch das Füchse Tor verfehlte, war es Mühlbauer, der eine Minute späterzum 2:3 traf. Und weitere 88 Sekunden später stand es sogar 3:3. Marcus Power stand allein am langen Pfosten und braucht den Pass von O’Brien nur noch einschieben. Jetzt erarbeiteten sich die Heimischen Chance um Chance. Und niemand hätte sich bei den Füchsen beschweren können, wenn der EV plötzlich geführt hätte. ABER – ein Ancicka, der teilweise sensationelle Paraden zeigte und eine kompromisslosere Defensive verhinderten den Rückstand, oder besser gesagt, die Führung der Landshuter – die verdient gewesen wäre. So verhinderte Ancicka den sicheren Rückstand gegen Zimmermann und Baßler, die aus besten Positionen an unserem Hüter scheiterten (48./50.). Auch die Unsrigen kamen weiterhin zu Chancen, weil sie diesmal den Kampf angenommen hattenund gut mitspielten. Thomas Reichel tankte sich in der 52. Minute durch die Landshuter Abwehr und konnte erst im letzten Moment von der Scheibe getrennt werden. Bis zur 57. Minute gab es dann aber fast ausnahmslos Chancen für Landshut, die jetzt unbedingt den Dreier wollten. O’Brien (55.), Kruminsch, Laaksonen und Sebastian Busch (alle 56.), alle scheiterten entweder an unserem überragenden Hüter oder der eigenen Zielgenauigkeit. Die nächste Füchse-Chance gab es erst kurz vor Spielende, in der 57. Minute nach einem Entlastungsangriff. Andrew Clark konnte bei angezeigter Strafe gegen Landshut und mit 6 Spielern Pätzold von halbrechts nicht überwinden. Dafür gab es jetzt aber, 199 Sekunden vor Schluss, die Möglichkeit zur Führung, weil Robin Weihager wegen Hakens auf die Strafbank musste. Aber Füchse und Überzahl, das war noch keine Erfolgsstory in dieser Saison. Könnte es aber werden. Denn nach 11 Sekunden Überzahl führten die Füchse durch Andrew Clark, der sich einfach mal ein Herz nahm und aufs Tor schoss, mit 4:3. Jetzt wurde es richtig heiß vor dem Füchse-Tor. Nicht nur, dass Landshut den Torhüter zugunsten eines weiteren Spielers vom Eis nahm, nein auch eine Strafe gegen Fabian Dietz spielte den Niederbayern noch in die Karten. 1:51 Min vor dem Spielende sahen sich vier Füchse sechs Landshutern gegenüber und wenn man diesen letzten Minuten des Spiels einen Namen geben müsste, dann – Ancicka. Der 19-jährige hielt jeden Puck, der auf sein Tor kam und den Sieg für die Füchse fest. Damit haben unsere Jungs zumindest erst einmal die Niederlagenserie gestoppt und Selbstvertrauen für den Spitzenreiter getankt.

Schlüsselszene

Eine Strafe für Robin Weihager nach Foul an Tomas Andres in der 57. Minute brachte den Füchsen den entscheidenden Spielervorteil. Elf Sekunden nach der Herausstellung kanonierte Andrew Clark den Puck zum Siegtreffer ins Pätzold-Gehäuse.

„Generationen“-Duell

Auf der Torhüterposition duellierten sich Dimitri Pätzold und Tobias Ancicka. An Lebensjahren: 38 zu 20!

Ruhe bewahrt

Als es eine Strafe für Torhüter Ancicka gab, spielten die Oberlausitzer clever und mit jeder Menge Ruhe die Uhr herunter. Fast eine komplette Minute kamen die Niederbayern gar nicht an das Spielgerät (36.).

Ungleichmaß

In der 34. Minute arbeitete unser Schlussmann mit dem Schoner zur Scheibe. Weil ein Landshuter über die Matratzen stolperte, gab es zwei Strafminuten. In der 40. Minute zog Jon Martin vor das Pätzold-Heiligtum und wurde vom EVL-Goalie von den Beinen geholt. Der Arm der Unparteiischen blieb unten. Sekunden später legte Clark glücklicherweise zum 3:1 ein.

Glücklos

Er hat immer wieder richtig gute Möglichkeiten. Aber er trifft nicht mehr… Seit nun schon elf Spielen wartet Tomas Andres auf einen Treffer. Auch bei den Landshutern hätte unsere Nummer 92 die Torlos-Serie durchbrechen können. Doch noch wollte der Tor-Knoten nicht platzen.

Hochmut

…kommt ja angeblich vor dem Fall. Ex- Füchse-Spieler Thomas Vogl, der 2007/08 für unseren Club verteidigte, verdingte sich als Experte, der die einzelnen Spielabschnitte analysierte. In der ersten Pause stellte er fest, dass Weißwasser die schlechteren Spieler habe. Ob man das so sagen muss? Noch fragwürdiger wurde die Expertise, als er nach Spielschluss eine Zwei-Minuten-Strafe für angezeigt hielt, weil kurz vor Ultimo unserem Keeper die Kelle, die er verloren hatte, zugeschoben wurde. Dass das seit 2019 so regelkonform ist, entging dem Experten offenbar.

Der Top-Spieler: Tobias Ancicka

An sich hatte die Partie zwei Top-Spieler. Denn neben unserem Torwart bot auch Zach O’Brien eine überragende Leistung. Was der Landshuter Top-Scorer auf den kühlen Grund zauberte, war alleine das SpradeTV-Geld wert. Weil aber Tobi Ancicka mit sagenhaften Reflexen und grandiosem Stellungsspiel die drei EHC-Punkte sicherte, gebührt ihm die „Krone“.

Die Trainerstimmen

Leif Carlsson: „Unser erstes Drittel war nicht gut. Es gehörte zu den schlechtesten Abschnitten dieser Saison. Wir waren überhaupt nicht da, haben jeden Zweikampf verloren. Man muss aber auch sagen, dass Weißwasser es sehr gut gemacht hat. Ab dem zweiten Drittel waren wir dann besser. Das dritte Tor kurz vor der zweiten Pause tat weh. Im Schlussabschnitt haben wir sehr gut gespielt. Wir haben die Scheibe gut gehalten, uns viele Chancen erarbeitet. Nur das 4:3, das haben wir nicht gemacht, statt dessen in Unterzahl das Gegentor kassiert. Über 60 Minuten gesehen haben sich die Füchse den Sieg vielleicht verdient.“

Christopher Straube: „Wir haben es am Ende noch einmal richtig spannend gemacht. Da sind uns ein paar blöde Fehler in der Defensive unterlaufen. Einige Spieler haben plötzlich wieder das alte System gespielt. Unser Sorgenkind, das Powerplay, hat uns heute den Sieg gerettet. Die Jungs haben super gespielt und toll gekämpft. Es ist richtig schön, den Sieg mitnehmen zu können.“

Tor:

0:1 (13:23) Jakub Kania ( Ondrej Pozivil , Thomas Reichel ) PP-1
0:2 (14:50) Jonathon Martin ( Andrew Clark , Nick Walters )
1:2 (29:39) Zach O'Brien ( Robin Weihager , Jere Laaksonen )
1:3 (39:34) Andrew Clark ( Jonathon Martin , Korbinian Geibel )
2:3 (45:49) Lukas Mühlbauer ( Maximilian Forster , Henry Martens )
3:3 (47:17) Marcus Power ( Zach O'Brien , Robin Weihager )
3:4 (56:52) Andrew Clark ( Nicholas Ross , Kale Kerbashian ) PP-1

Strafen

Landshut 5-10 (6-2-2) Weißwasser 6-12 (4-6-2)

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