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4.554 Zuschauer im Eisstadion am Pulverturm erleben im wahrsten Sinne des Wortes einen Eishockey-Krimi par excellence und feierten am Ende mit den Straubing Tigers den umjubelten „Dreier“.
Die Gastgeber erwischten einen Auftakt nach Maß, denn Jared Aulin konnte nach vier Minuten mit seinem ersten DEL- und damit auch Saisontreffer die Gäubodenstädter in Führung bringen. Die Straubing Tigers diktierten in der Folge das Geschehen, aber den Treffer machten die Gäste: Kapitän Sebastian Furchner wurde in Unterzahl außer Acht gelassen und schon war es passiert – 1:1 nach knapp 15 Minuten. Dies war zugleich auch der Stand zur ersten Pause.
Im zweiten Abschnitt sollte Teil eins der Achterbahnfahrt über die Bühne gehen: erst gelang den Niedersachsen das zweite Tor durch Ex-Tiger Daniel Sparre (25.), doch dann wandelten Jeremy Williams (31.) und Antoine Laganiere (32.) den Rückstand in eine Führung um. Wer dachte, dass die Straubing Tigers im letzten Durchgang endgültig auf die Siegerstraße einbiegen würden, wurde leider eines besseren belehrt, da die Grizzlys mit einem Doppelschlag die Partystimmung am Pulverturm jäh stoppten. Christoph Höhenleitner (47.) und Jeremy Welsh (48.) waren die Übeltäter und plötzlich wähnten sich die Gäste dem Sieg wieder ein Stück näher.
Achterbahnfahrt Teil zwei
Die Mannschaft von Tom Pokel wollte jedoch die direkte Playoff-Qualifikation noch nicht abschreiben und ließ sich selbst in Unterzahl nicht von ihrer Aufholjagd abbringen. Mike Connolly sorgte knapp zwei Minuten vor der Sirene per „Shorthander“ für das 4:4 und Jeremy Williams – zuvor noch auf der Strafbank gesessen – traf per Alleingang zum umjubelten 5:4-Siegtreffer (60.). Spätestens zu diesem Zeitpunkt hielt es niemanden mehr auf den Sitzen und der Großteil der Zuschauer lag sich in den Armen!
Fazit: ein solches Spiel hat man in Straubing schon lange nicht mehr gesehen – daran werden sich die anwesenden Zuschauer noch lange erinnern.
Am Rande: Torjäger Jeremy Williams zog nach Treffern mit Jacob Berglund von den Krefeld Pinguinen gleich (beide 30). Williams hat damit am Sonntag nicht nur die Möglichkeit DEL-Toptorschütze zu werden, sondern auch Topscorer, denn mittlerweile führt er mit einem Zähler Vorsprung auf Jonatan Matsumoto (Iserlohn Roosters, 55 Punkte) die DEL-Topscorerliste an.
Éric Chouinard hat 2007/2008 30 Hauptrunden-Tore für die Straubing Tigers erzielt – auch diese Marke kann Jeremy Williams am Sonntag pulverisieren.
Für Statistiker: 81 Zähler bedeuten einen neuen Punkterekord während der Hauptrunde – bisher 80, Saison 2011/12.
Ausblick: am Sonntag gastieren die Straubing Tigers beim ERC Ingolstadt (14.00 Uhr) – das Derby wird Aufschluss darüber geben, ob sich die Gäubodenstädter direkt für das Viertelfinale qualifizieren, oder ob sie den „Umweg“ 1. Playoff-Runde nehmen müssen.
Straubing Tigers: Zatkoff (Vogl) – Eriksson, Acolatse, Laganiere, Loibl, Pfleger – Brandt, Renner, Filin, Mulock, Ziegler – Schopper, Daschner, Mouillierat, Connolly, Williams – Seigo, Schönberger, Aulin und Brandl.
Grizzlys Wolfsburg: Leggio (Melicherčík) – Krupp, Likens, Möchel, Fauser, Aubin – Dehner, Wurm, Sparre, Welsh, Machacek – Bergman, Wrenn, Furchner, Latta, Pohl – Karachun, Weiß und Höhenleitner.
Straubing Tigers vs. Grizzlys Wolfsburg 5:4 (1:1,2:1,2:2)
Tor:
1:0 (03:12) Aulin (Acolatse, Eriksson, EQ)
1:1 (14:48) Furchner (Höhenleitner, SH1)
1:2 (24:31) Sparre (Wurm, Machacek, EQ)
2:2 (30:27) Williams (Connolly, EQ)
3:2 (31:26) Laganiere (Eriksson, EQ)
3:3 (46:13) Höhenleitner (Fauser, Krupp, EQ)
3:4 (47:06) Welsh (EQ)
4:4 (58:19) Connolly (Acolatse, Eriksson, SH1)
5:4 (59:36) Williams (Connolly, EQ)
Strafen:
Straubing: 8 Minuten - Wolfsburg: 4 Minuten
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek und Andre Schrader
Linienschiedsrichter: Gabriel Gaube und Andreas Hofer
Zuschauer: 4.554
