Das letzte Heimspiel der Starbulls Rosenheim im Jahr 2015 hat es in sich. Am 26. Dezember empfangen die Grün-Weißen mit den Bietigheim Steelers den amtierenden Meister der DEL 2 im Kathreinstadion – und begrüßen damit an der Mangfall mit Shawn Weller und Dominic Auger auch zwei ehemalige Rosenheimer Publikumslieblinge im gegnerischen Trikot. Doch nicht nur deshalb hat die Partie des besten Heimteams der Liga gegen den aktuellen Tabellenzweiten, die am zweiten Weihnachtsfeiertag um 17 Uhr (kostenpflichtiger Internet-Stream auf sprade.tv) angepfiffen wird, das Potenzial zu einem echten Eishockeyhighlight.
Ein traditionsreicher und familienfreundlicher Spieltermin, ein spielstarker Gegner mit speziellen Charakteren, eine pikante Duell-Historie, eine Fan-Choreographie – das letzte Starbulls-Heimspiel im Jahr 2015 verspricht einen echten Eishockey-Leckerbissen vor einer stimmungsvollen Zuschauerkulisse. Mit den Bietigheim Steelers stellt sich zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit der Meister der Vorsaison an der Mangfall vor. Als derzeit Tabellenzweiter (56 Punkte aus 27 Spielen) werden die Steelers ihrer Mitfavoritenrolle auf den Meistertitel auch in der laufenden Saison gerecht. Und wie stark die von „Trainerfuchs“ Kevin Gaudet trainierte Mannschaft ist, mussten die Starbulls Mitte September und Anfang Dezember bereits zweimal anerkennen: Weder am 4. Spieltag (1:5) noch am 23. Spieltag (0:4) gab es für die Grün-Weißen im Ellental etwas zu holen. Doch die Starbulls 2015/16 zeigen bekanntlich bislang auf eigenem Eis ein ganz anderes Gesicht als in der Fremde und deshalb reisen die Steelers mit Respekt im Gepäck nach Rosenheim, wo sie auf den Spitzenreiter der Heimtabelle treffen. In 13 von 14 Heimspielen punkteten die Starbulls Rosenheim, lediglich am 20. Spieltag gegen den ESV Kaufbeuren gingen sie im Kathreinstadion leer aus.
Beim Spiel der besten Heimmannschaft gegen den amtierenden Meister werden natürlich auch Erinnerungen an die legendären PlayOff-Serien zwischen Rosenheim und Bietigheim im Frühjahr 2013 und 2014 wach, im Rahmen derer die Starbulls im heimischen Stadion mit einer einzigen Ausnahme immer als Sieger vom Eis gingen. Damit dies auch diesmal gelingt, muss die Mannschaft von Franz Steer natürlich eine Top-Leistung abrufen. Bietigheim ist nicht nur das relativ beste Überzahlteam der Liga, sondern hat mit David Wrigley (durchschnittlich 1,5 Punkte pro Spiel) den erfolgreichsten und mit Justin Kelly (1,41) und Marcus Sommerfeld (1,4) auch noch den dritt- und viertbesten Scorer der Liga in den Reihen. Dazu kommt mit Dominic Auger (1,07) nicht nur der punktbeste Verteidiger der DEL 2, sondern auch jener mit der besten Plus-Minus-Statistik (+19). Als ehemaliger Starbulls-Spieler steht Auger natürlich ebenso wie Stürmer Shawn Weller auf Rosenheimer Eis ganz besonders im Fokus.
„Bietigheim hat eine herausragende Qualität in der Offensive“, weiß Franz Steer, der in Justin Kelly auch den „spielerisch besten Stürmer der Liga“ sieht. Bange ist dem Rosenheimer Trainer vor der Weihnachtsaufgabe gegen den Tabellenzweiten aber keineswegs. „Das ist eine Partie in der wir nichts zu verlieren haben. Außerdem spielen wir zuhause, da sind wir richtig stark und können gegen jeden Gegner punkten“. Zudem erwartet Steer, dass sich die Mannschaft vor eigenem Publikum für die zuletzt auswärts verschenkten Punkte rehabilitiert. Sowohl in Bad Nauheim, als auch in Heilbronn gingen die Starbulls trotz jeweils deutlich mehr Torschüssen und klaren Torchancen als der Gegner als Verlierer vom Eis. „In Heilbronn haben wir zudem fünf der sechs Gegentore durch schlimme Scheibenverluste selbst aufgelegt – da kann man dann natürlich gar nicht gewinnen.“ Vor allem Leistungsträger wie Peter Lindlbauer, David Vallorani und Topscorer C.J. Stretch dürften ihre „Reifenplatzer“ in Heilbronn selbst am meisten geärgert haben und entsprechend motiviert sind die drei für den Weihnachtsauftritt vor heimischer Kulisse.
Personell sieht es gerade noch rechtzeitig zur Spieltagsballung rund um den Jahreswechsel im Starbulls-Kader wieder etwas besser aus, denn die fünf Ligaspiele nicht zur Verfügung stehenden Nationalspieler Gustav Veisert, Manuel Edfelder und Stefan Loibl sind von der in Wien ausgetragenen U20-Weltmeisterschaft zurückgekehrt. Verteidiger Beppo Frank ist wegen seiner Vier-Spiele-Sperre nach der Matchstrafe in Bad Nauheim allerdings erst wieder am 28. Dezember beim Ausswärtsspiel gegen die Lausitzer Füchse spielberechtigt. Bekanntlich beendet ist die Saison für Stürmer Christian Neuert, der im Spiel gegen Kassel am 12. Dezember einen Kreuzbandriß erlitt.
Apropos Kassel: Vor dem Heimspiel-Highlight am 26. Dezember gegen Bietigheim steht für die Starbulls am 23. Dezember um 19:30 Uhr noch die schwere Auswärtsaufgabe bei den Kassel Huskies auf dem Spielplan. Es ist das einzige Team, gegen das die Starbulls in der DEL 2 noch nie gewinnen konnten. Und mit zuletzt sechs Heimsiegen am Stück ist der Tabellendritte von der Fulda gegen den Tabellenneunten von der Mangfall natürlich auch diesmal klar favorisiert. Der Ergebnistrend spricht allerdings für die Grün-Weißen. Im ersten Auswärtsspiel am 16. Oktober schnupperten die Rosenheimer nach einer tollen Aufholjagd zum 5:6 und Ausgleichschancen in den finalen Spielminuten bereits am Premieren-Zähler, im Heimspiel am 12. Dezember ergatterten sie diesen schließlich – und schrammten nach einer 3:1-Führung und dem späten Kasseler Ausgleich zum 3:3 kurz vor Schluss auch nur denkbar knapp an einem Drei-Punkte-Sieg vorbei. Weil außerdem eine der Lieblingsweisheiten von Franz Steer besagt, dass das Ende einer Serie umso näher kommt, je länger sie dauert, besteht durchaus Hoffnung, dass sich die Starbulls vielleicht überraschend in der Kasseler Eissporthalle am Auestadion erbeutete Punkte am Heiligabend unter den Weihnachtsbaum legen können.
Die Starbulls Rosenheim weisen darauf hin, dass für das Heimspiel gegen den amtierenden Meister Bietigheim Steelers am zweiten Weihnachtsfeiertag um 17 Uhr wie in der vergangenen Saison bei den Heimspielen gegen Landshut ein Topzuschlag (2 Euro für Stehplätze, 4 Euro für Sitzplätze) eingepreist ist. Eine in vergangenen Jahren bei Heimspielen zwischen Weihnachten und Silvester initiierte Kuscheltier-Wurfaktion („Teddy Bear Toss“) findet im Rahmen des Spieles gegen Bietigheim nicht statt.
eishockey.net / HP Starbulls Rosenheim
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