Halle. Wie heißt im Eishockey den Zeitraum zwischen Weihnachten und Silvester? In Mitteldeutschland sagt man: Derbytime! Denn fast schon traditionell treffen in den Tagen zwischen dem Heiligen Fest und Neujahr die Saale Bulls auf die Eiskämpfer aus Leipzig. Bereits achtmal sahen sich beide Mannschaften zwischen einem 26. und 30. Dezember im Mitteldeutschen Derby gegenüber, am Donnerstag steigt das neunte Duell dieser Konstellation – keine schlechte Quote, wenn man bedenkt, dass die IceFighters erst seit 2010 am Spielbetrieb teilnehmen.
60. Aufeinandertreffen
Natürlich handelt es sich „nur“ um ein normales Punktspiel, werden auch im insgesamt 60. Aufeinandertreffen lediglich drei Zähler vergeben. Und doch ist und bleibt es etwas ganz Besonderes, sich mit dem Team aus der Nachbarstadt zu duellieren. Die Sachsen sind denkbar schlecht in die Spielzeit gestartet, erst in der 13. Saisonpartie konnte der erste Sieg eingefahren. Doch seitdem haben die Messestädter viel verlorenen Boden gutgemacht, stehen aktuell mit 34 Punkten auf Tabellenplatz zehn. Mit zwei Niederlagen in den vergangenen drei Spielen wurde die sächsische Aufholjagd zuletzt ein wenig eingebremst und somit der Sprung bis auf Rang sieben verpasst.
Auch die Saale Bulls können auf eine beeindruckende Serie zurückblicken: Sechs Siege aus den vergangenen sieben Spielen spülte das Team des Trainerduos Schmitz/Riihiranta auf Platz fünf. Acht Zähler Vorsprung auf den ersten Nicht-Playoff-Platz und nur vier Punkte hinter den Drittplatzierten sind der Lohn für die Anstrengungen der zurückliegenden Wochen – das Ganze bei einer absolvierten Partie weniger. Die Generalproben beider Mannschaften vor dem 60. Mitteldeutschen Derby verliefen gänzlich unterschiedlich: Während sich die Eiskämpfer im kleinen Derby gegen Erfurt nach eigener Führung am Ende mit 1:2 geschlagen geben mussten, setzten sich die Bulls im anderen Ost-Derby trotz schmalen Kaders deutlich mit 7:1 gegen Rostock durch und setzten somit den Anfang Dezember begonnenen Aufwärtstrend fort.
Traditionelles Zwischen-den-Festtagen-Derby
Doch all das zählt am Donnerstag nichts mehr, wenn der Puck um 19 Uhr im Sparkassen-Eisdom eingeworfen wird. Mit einem 0:0 beginnt auch diese Partie und allen Beteiligten ist die Bedeutung der selbigen bekannt. Und da man gerne an lieb gewonnenen Traditionen festhält: Die letzten sechs Heimspiele gegen die IceFighters konnten allesamt die Saale Bulls für sich entscheiden, auch bei allen bisherigen „Zwischen-den-Festtagen-Derbys“ setzte sich jeweils die gastgebende Mannschaft durch. Gute Vorzeichen, doch die Wahrheit liegt bekanntlich auf dem Eis – erst recht beim Derby.
Ausfall eines weiteren Leistungsträgers
Die schlechten Nachrichten bleiben auch beim 60. Mitteldeutschen Derby nicht aus: Schlüsselspieler Martynas Grinius fehlt beim Kultderby gegen die KSW IceFighters Leipzig im Aufgebot von Trainer Kai Schmitz. Grinius hat die Nacht aufgrund einer Entzündung in der Magengegend im Krankenhaus verbracht.
Unser Coach ist nicht nur gezwungen, die Reihen des dezimierten Kaders umzustellen, vor allem auch die Special Teams, da die entscheidenden Spieler und absoluten Leistungsträger im Powerplay fehlen. Verletzungsbedingt stehen uns weiterhin die Schlüsselspieler Timo Gams, unser Kapitän Patrick Schmid, Adam Domogalla sowie die Top-Verteidiger Thomas Gauch und Dennis Schütt nicht auf dem Eis. Männer, euch gute Besserung!