Mit Mark Voakes hat Red Bull München einen erfahrenen Spielmacher verpflichtet. Nach Stationen in Kanada und den USA wechselte der Kanadier 2012 nach Deutschland zu den Krefeld Pinguinen. Nach zwei Jahren zog es ihn weiter nach Wolfsburg, wo er mit den Grizzlys in vier Spielzeiten zweimal das DEL-Finale erreichte. Der Traum vom Titel blieb für Voakes bisher aber unerfüllt: „Ich will die Meisterschaft gewinnen, denn das gelang mir bisher nur im Nachwuchs.“ In der kommenden Spielzeit unternimmt er mit den Red Bulls einen neuen Anlauf.
Zwei Finalniederlagen gegen München
Der 34-Jährige war in den Jahren 2016 und 2017 ganz nah dran an der Meisterschaft, scheiterte aber mit den Grizzlys Wolfsburg jeweils im DEL-Finale an seinem neuen Klub. In den Playoffs 2016 sahen die Eishockeyfans einen Voakes in Galaform: In 15 Spielen war er an 18 Toren beteiligt und zusammen mit Patrick Hager – damals Köln, nun Teamkollege bei den Red Bulls – bester Scorer der Endrunde. Beim 5:3-Sieg der Münchner im vierten Finalspiel, durch den sich die Red Bulls ihren ersten Meistertitel sicherten, drehte Voakes mit zwei Toren und einem Assist zwischenzeitlich die Partie. Jeremy Dehner war damals ein Spieler des Meisterkaders. Nach dem Triumph wechselte der Verteidiger die Seiten, in den vergangenen beiden Jahren spielte er mit Voakes in Wolfsburg. Bei ihm erkundigte sich der Kanadier über seine neue Heimat Bayern.
Familienmensch Voakes
„Ich habe mit Jeremy über München gesprochen und wollte von ihm wissen, was mich dort erwartet. Es ging dabei natürlich um das Sportliche, aber auch um andere Dinge, wie beispielsweise die Schulsituation für meine Tochter“, so Voakes, der nicht alleine, sondern mit seiner Frau und seinen Kindern nach München zieht. Die Schule war auch der Grund, weshalb die Familie nicht nach dem Saisonende direkt in ihre kanadische Heimat zurückflog, sondern zunächst in Wolfsburg blieb. „Für die Verwandten und Bekannten ist das nicht immer einfach, denn sie wollen die Kinder natürlich sehen“, so der Familienmensch. Voakes wurde in St. Thomas geboren, einer kanadischen Kleinstadt am Eriesee zwischen Detroit und Toronto. Während Münchens Neuzugang John Mitchell, der ebenfalls aus der Provinz Ontario (Oakville) stammt, in seiner Jugend den Toronto Maple Leafs die Daumen drückte, fühlt sich Voakes noch immer zu den Sportteams aus Detroit hingezogen.
„Lehrer wäre der perfekte Beruf gewesen“
„Die Red Wings waren und sind immer noch mein Lieblings-Eishockeyteam, deren früherem Kapitän Steve Yzerman und später Pavel Datsyuk habe ich am liebsten zugeschaut“, erzählt Voakes. Kein Zufall, denn Yzerman war und Datsyuk ist ein individuell starker Teamspieler – wie Voakes. Der spricht trotz 86 Toren und 252 Punkten in 294 DEL-Spielen zurückhaltend über seine Stärken. „Ich bin nicht der Schnellste und nicht der Stärkste, kann das Spiel aber gut lesen und versuche meine Mannschaftskollegen in bessere Positionen zu bringen.“ Da passt es ins Bild, dass Voakes gerne unterrichtet hätte, wenn es mit der Eishockeykarriere nichts geworden wäre. „Ich helfe gerne, Lehrer wäre der perfekte Beruf gewesen – im Idealfall eine Fächerkombination mit Sport.“ Um als Eishockeyprofi in den Pausen zwischen den Spielen den Akku aufzuladen, setzt Voakes auf Ruhe: „Ich liebe Baseball und schaue mir die Spiele der Detroit Tigers an. Angeln gehört ebenfalls zu meinen Hobbies, in Wolfsburg habe ich das aber etwas vernachlässigt. Vielleicht angle ich in München wieder öfter, in Bayern soll es ja schöne Seen geben.“
eishockey.net/ PM EHC Red Bull München
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