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Ζ-Ι
(0:2) - (1:1) - (1:2)
13.10.2024, 19:15 Uhr

Eiskalte Eisbären zähmen die Löwen

Gegen den amtierenden Meister legen die Löwen alles aufs Eis- unterliegen aber dennoch mit 2:5.

Þ14 Oktober 2024, 16:48
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frankfurt
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Die Löwen haben ihren und den Meister gefunden. Nach dem unzufriedenstellenden Spiel vom Freitag in Augsburg ließen die Löwen heute Taten folgen- zumindest was Einsatz, Arbeit und Engagement angehen. Vor 6.990 Zuschauern in der ausverkauften NIX Eissporthalle waren die Löwen Frankfurt ihrem Gegner, dem amtierenden PENNY DEL-Meister Eisbären Berlin, am 9. Spieltag der laufenden Saison in fast allen Statistiken ebenbürtig- außer auf dem Scoreboard. Dort stand am Ende ein 2:5. Für die Löwen trafen Dominik Bokk und Markus Lauridsen. Jussi Olkinuora verbuchte 18 Saves.

Gerade einmal 20 Sekunden waren gespielt, da war der Geist der heutigen Partie eigentlich schon beschrieben. Berlin ging durch einen „Sonntagsschuss“ von Neuzugang Gabriel Fontaine mit 1:0 in Führung und es war vor allem die Art wie der Treffer fiel, der spiegelbildlich war: Auf links wollte Freddy Tiffels den Puck eigentlich auf den anderen Flügel spielen, traf aber Fontaines Beine im Zentrum. Von dort flipperte der Puck über Kevin Maginots Schlittschuh zurück zu Fontaines Kelle, der ansatzlos abzog und die Scheibe direkt versenkte. Eine minimale Chance, die sich für Berlin ergab und die sie prompt nutzten.

Groß war der Unterschied eigentlich während der kompletten sechzig Minuten nie zwischen den Löwen und dem amtierenden Meister.
In vielen Belangen, bei Geschwindigkeit, Einsatz und vor allem läuferisch konnten die neuformierten Löwen mit Berlin durchaus mithalten. Den Unterschied machte, neben Berlins Klasse, vor allem die Routinen der Eisbären, die zu einem großen Teil seit Jahren eingespielt sind und heute fast immer eine Antwort auf die Bisse der Löwen hatten.

Sichtbar wurde dies einerseits im Powerplay: Beide Teams setzten in Unterzahl den Gegner mit hohem läuferischen Aufwand unter Druck. Die Löwen hatten hiermit sichtlich Mühe und kamen weniger häufig und gut in die Überzahl-Aufstellung als die Eisbären, die sich hier häufiger befreien und ihr Spiel aufbauen konnten.

Hätten die Löwen ihre Überzahl-Gelegenheiten besser genutzt- womöglich wäre ein anderes Spiel entstanden. Denn allein im ersten Drittel agierten die Löwen sieben Minuten mit einem Mann mehr auf dem Eis, gegenüber vier Minuten Powerplay für Berlin. Zählbares entsprang hieraus aber nicht, schon gute Gelegenheiten waren an einer Hand abzählbar. Daniel Pfaffengut und Cedric Schiemenz fehlte in der 6. Minute am wenigsten Jake Hildebrand im Eisbären Tor zu überwinden. Ansonsten waren Frankfurts Abschlüsse meist erwartbare und offene Schüsse für „Hildy“, den einstigen Aufstiegsgoalie der Löwen, der mit viel Applaus begrüßt wurde.

Natürlich bekam den auch Jussi Olkinuora, der mit acht Spielen Verspätung und überstandener Verletzung heute endlich sein Heimdebüt für die Löwen gab. Dass es keines würde an das er sich gerne erinnern wird, stand spätestens in der 27. Minute fest. In eigener Überzahl leisteten sich Olkinuora und Kevin Maginot ein kapitales Missverständnis hinter dem eigenen Tor, der in einem Puckverlust an Freddy Tiffels und einem Shorthander zum 0:3 durch Gabe Fontaine gipfelte (27.).

Noch im ersten Drittel erhöhten die Eisbären in Person von Zach Boychuk auf 2:0 (15.)- und das exakt so, wie die Löwen eigentlich zubeißen wollten: Im Forechecking mit zwei Spieler eroberten sie den Puck hinter dem Tor der Löwen. Von der Hintertorbande bediente Leo Pföderl den im zentralen Slot offenen Boychuk, der die Scheibe per one-timer in die Maschen tackerte. Hier war Olkinuora machtlos, da er noch gar nicht perfekt in Position sein konnte und Boychuks Schuss auch noch vom eigenen Mann verdeckt wurde.

Herrschte in der ersten Drittelpause, trotz des 0:2 Rückstandes, zumindest noch ein Quäntchen Hoffnung bei den Löwen, war das 0:3 zweifelsohne ernüchternd. Allerdings, weder auf den Support der Fans der ausverkauften NIX Eissporthalle, noch auf das Engagement der Löwen auf dem Eis. Das Team von Tom Rowe lief, arbeitete und brachte auch gegen den Meister alles aufs Eis, was im Tank war. Und Dominik Bokk gab den Löwen in der 37. Minute neues Leben. In Überzahl flipperte der Puck zu ihm, fast ein wenig ähnlich wie es nach 20 Sekunden gegen die Löwen lief. Bokk nahm Maß, visierte die obere Stockhandecke Hildebrands perfekt an und beamte einen Laser mit dem Handgelenk aus dem rechten Bullykreis ins Tor.

Drei Minuten vor der zweiten Pause, neue Energie für die Löwen die in den Spielstats mit Berlin auf Augenhöhe waren. 13 zu 12 Torschüsse, 26 zu 32 Abschlüsse insgesamt, 11 zu 8 Blocks, selbst bei den Bullies, in den ersten Spielen des Jahres eine markante Schwachstelle der Löwen, stand es 26 zu 26.

Aber die neue Hoffnung währte nur 3:21. Dann krönte Frederik Tiffels seine heute bärenstrake Vorstellung mit dem 4:1. Nach einer Parade von Olkinuora nahm Tiffels den Rebound auf seinem Weg ums Tor mit und fand mit etwas Glück exakt die Lücke zwischen Olkinuoras Beinen, die der Goalie zwangsläufig bot, als er sich auf der Linie vom rechten zum linken Pfosten bewegen musste.

Mehr als fünfeinhalb Minuten vor dem Ende zog Tom Rowe den Goalie zu Gunsten des sechsten Feldspielers. Die Löwen liefen beinahe schon wütend an, kassierten aber Boychuks zweiten Treffer (1:5, 58. Min). Markus Lauridsen korrigierte das Endergebnis in der Schlussminute dann noch auf 2:5. 36 Sekunden vor dem Ende gelang der schörkelloseste und effektivste Spielzug des Abends ausgehend von Reid McNeill, der Julian Napravnik ins Drittel schickte, dessen Ablage Lauridsen per trockenem Direktschuss versenkte. (zu) Späte Genugtuung.

Am kommenden Wochenende reisen die Löwen zunächst hoch in den Norden nach Bremerhaven. Spielbeginn am Freitag (18.10.2024) bei den Pinguins ist um 19.30 Uhr. Zwei Tage später empfangen die Löwen dann am Sonntag, den 20.10.2024 die Schwenninger Wild Wings. Die Partie in der NIX Eissporthalle beginnt um 16.30 Uhr.

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