Die Eispiraten Crimmitschau sind am Wochenende wieder doppelt in der DEL2 gefordert und stehen dabei vor zwei bayrischen Vergleichen. Zunächst empfangen die Westsachsen am morgigen Freitagabend den ESV Kaufbeuren (27.09.2024 – 19.30 Uhr) im heimischen Sahnpark. Am Sonntag sollen beim Gastspiel in Rosenheim (29.09.2024 – 17.00 Uhr) dann auch endlich die ersten Auswärtspunkte eingefahren werden.
Betrachtet man die ersten beiden Punktspielwochenenden der Eispiraten in der DEL2 kann man sicherlich behaupten, dass das Team von Jussi Tuores bislang zwei völlig verschiedene Gesichter gezeigt hat. Während die Pleißestädter im Sahnpark bislang vier Zähler einfuhren und dabei auch Aufstiegsaspirant Kassel mit einem 3:1-Sieg in die Knie zwangen, sprang auswärts bisher nichts Zählbares heraus – im Gegenteil: Der 2:7-Niederlage in Bad Nauheim folgte am Sonntag mit dem 1:7 in Landshut eine weitere herbe Pleite.
Für das Trainergespann um Chefcoach Jussi Tuores galt es in den letzten Tagen also, an den Stellschrauben zu drehen und das Team für die kommenden beiden Partien wieder optimal einzustellen. Dabei müssen die Crimmitschauer auch weiterhin auf den verletzten Mirko Sacher sowie auf Dominic Walsh (Augenprobleme) verzichten. Oleg Shilin kehrt nach seiner Erkältung zurück, ein Einsatz von Thomas Reichel ist hingegen noch fraglich. Er startete in dieser Woche nach seiner Oberkörperverletzung wieder mit dem Eistraining. Ob Marat Khaidarov und Justin Büsing aus Bremerhaven mit im Kader der Westsachsen stehen, wird ein intensiver Austausch beider Kooperationspartner ergeben.
Kamen beide schwer aus den Startlöchern: Eispiraten empfangen Kaufbeuren
Am Freitagabend gilt es für die Eispiraten wieder, ihre Heimstärke im Sahnpark auszuspielen. Dann ist der ESV Kaufbeuren im Kunsteisstadion Crimmitschau zu Gast. Die Buron Joker kamen, ebenso wie die Eispiraten, nur schwer aus dem Startloch. Einem 4:1-Sieg beim Aufsteiger aus Weiden folgen drei Niederlagen. Zuletzt unterlag man den Lausitzer Füchsen in der Verlängerung mit 4:5. Demnach stehen erst vier Punkte auf der Habenseite der Allgäuer, welche die Punkte also genau so nötig haben, wie auch die Eispiraten.
Auf dem Halbfinaleinzug im Vorjahr folgte ein großer Umbruch bei den Buron Jokern. Mit Premysl Svoboda, Nolan Yaremko und Cole Sanford wurden alle Importstellen in der Offensive neu besetzt. Mit Samir Kharboutli, der als Topscorer aus Landshut kam, will ein junger Angreifer über Kaufbeuren den Weg in die DEL schaffen. Der in Chomutov geborene Deutsch-Tscheche erzielte bislang vier Scorerpunkte und gehört ebenso zu einem Aktivposten wie ESVK-Dauerbrenner Sami Blomqvist.
Der Abwehrverbund wurde hingegen eins zu eins vom Vorjahr übernommen. Überaus wichtig erwies sich dabei die Verlängerung des kanadischen Offensiv-Verteidigers Jamal Watson. Daniel Fießinger und Rihards Babulis bilden derweil weiterhin das Torhütergespann im Allgäu.
Betrachtet man die direkten Vergleiche beider Teams in der Vorsaison, dann stehen die Vorzeichen für die Crimmitschauer nicht all zu schlecht. In vier Duellen behielten die Westsachsen drei Mal die Oberhand. Lediglich am 5. Januar dieses Jahres musste man sich vor heimischen Publikum nach einem 3:3 in der regulären Spielzeit noch mit 3:4 in der Overtime geschlagen geben.
Erste Auswärtspunkte sollen her: Crimmitschau zu Gast in Rosenheim
Es mag einem wie ein böser Fluch vorkommen, denkt man die letzten beiden Gastspiele der Tuores-Truppe zurück. 14 Gegentreffer, nur drei eigene Tore und ein Totalausfall innerhalb weniger Minuten, welcher letztlich doppelt Punkte kostete. Für die Eispiraten wird es am Sonntag also höchste Eisenbahn, ihr bisheriges Auswärtsgesicht abzulegen und zu punkten. Auch wenn mit den Starbulls Rosenheim ein unangenehmer Gegner wartet.
Sechs Punkte konnten die Oberbayern bislang einfahren und rangieren somit auf dem achten Tabellenplatz in der DEL2. Dabei konnten die Rosenheimer fünf Punkte auf fremden Eis einfahren. Einem 3:2-Overtime-Sieg in Dresden und einem 5:3-Erfolg über die Blue Devils Weiden setzte es zuletzt eine 2:3-Niederlage im heimischen ROFA-Stadion gegen den letztjährigen Meister Regensburg – allerdings in der Verlängerung, der erste Heimzähler wurde somit dennoch eingefahren.
Die beiden punktbesten Spieler der Bayern sind bislang Angreifer Stefan Reiter sowie Defender Maximilian Vollmeyer, die jeweils zwei Tore und einen Assist verbuchen konnten. Bislang noch nicht wirklich in Erscheinung getreten und weiterhin ohne Scorerpunkt ist hingegen Ville Järveläinen, der im Sommer, gemeinsam mit einem deutschen Pass, als „Königstransfer“ in Rosenheim präsentiert wurde.
Ein wichtiger Baustein im Team von Cheftrainer Jari Pasanen ist dafür aber sein Landsmann Oskar Autio. Der finnische Torhüter kam im Vorjahr, zum Ende der Saison 2023/24, nach Oberbayern, hatte einen großen Anteil am Überstehen der Playdowns und avancierte auch nach seiner Verlängerung bislang zu einem absoluten Leistungsträger im Starbulls-Dress. Dies untermauert seine Fangquote von 92 Prozent.
Als Eispiraten-Fans schaut man derweil nur ungern auf die direkten Vergleiche in der Vorsaison. Von vier Aufeinandertreffen behielten die Starbulls drei Mal die Oberhand. Besonders bitter: Am 16. Januar verspielten die Schützlinge von Jussi Tuores eine zwischenzeitliche 4:0-Führung im ROFA-Stadion und unterlagen letztlich mit 4:5 in der Overtime. Die Westsachsen dürften also gewarnt, zugleich aber auch hoch motiviert sein, um gerade bei den Starbulls den Auswärtsdreier klar zu machen.