Die Eispiraten Crimmitschau starten am morgigen Freitag in die zweite Saisonhälfte in der DEL2. Das Team von Cheftrainer Jussi Tuores, welches aktuell auf dem dritten Tabellenplatz rangiert, trifft dabei am Freitagabend im „back-to-back“-Spiel auf die Bietigheim Steelers (15.12.2023 – 20.00 Uhr) und gastiert am Sonntag beim EV Landshut (17.12.2023 – 17.00 Uhr). Dabei wollen die Crimmitschauer die nächsten Bausteine für eine erfolgreiche Saison setzen und sich weiter in der Spitzengruppe der zweiten Liga festspielen.
Man muss festhalten: Kaum einer hätte die Eispiraten vor der Saison nach 26 Spielen in die Spitzengruppe der DEL2 gesehen. Mit 44 Zählern stehen die Crimmitschauer genau zur Hälfte der Spielzeit 2023/24 auf dem dritten Tabellenplatz und konnten dabei über weite Strecken mit attraktivem Eishockey begeistern. Dabei konnten die Schützlinge von Jussi Tuores kleine Niederlagenserien immer wieder kalt abschütteln. Die Verantwortlichen des DEL2-Clubs werden deshalb nicht müde zu sagen, dass die Eispiraten ein intaktes Team haben. Eben auch nach dem schmerzhaften Unfall zwischen Goalie Oleg Shilin und Vinny Saponari. Denn schon zwei Tage später konnte der Tabellendritte eine starke Reaktion zeigen und die Bietigheim Steelers mit einem 4:1-Auswärtserfolg in die Schranken weisen.
Nun steht der Beginn der zweiten Saisonhälfte an und so kommt es für die Eispiraten zum „back-to-back“-Spiel gegen die Steelers, welche morgen Abend in den Sahnpark kommen. Dabei können Jussi Tuores und Esbjörn Hofverberg wieder auf die Dienste von Gregory Kreutzer und Justin Büsing aus Bremerhaven bauen, die in den letzten Tagen noch mit den Fischtown Pinguins trainierten. Wieder mit von der Partie sind zudem die zuletzt angeschlagenen Oleg Shilin und Henri Kanninen, die voll mit dem Team trainiert haben. Nach zahlreichen Untersuchungen ist mittlerweile auch ein Einsatz von Vinny Saponari nicht mehr unrealistisch. Der Deutsch-Amerikaner trainierte heute bereits mit der Mannschaft und brennt trotz seiner schmerzhaften Gesichtsverletzung auf ein schnelles Comeback – ein Eishockeyspieler durch und durch!
„Back-to-back“-Spiel gegen die Steelers
Nur fünf Tage liegen zwischen dem letzten Duell und dem morgigen Heimspiel gegen die Bietigheim Steelers. Das Team des ehemaligen Eispiraten-Coaches Danny Naud steht weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz der DEL2, will sich aber durch kontinuierte Arbeit Stück für Stück aus dem Tabellenkeller befreien, auch wenn den Ellentalern scheinbar noch die Konstanz fehlt. Nach einem fulminanten 7:2-Auswärtssieg in Kaufbeuren, gewannen die Eispiraten am vergangenen Sonntag dank einer geschlossenen Teamleistung nicht unverdient mit 4:1 in der EgeTrans-Arena.
Das Team der Steelers ist somit sicher auf Wiedergutmachung im Sahnpark aus, könnte mit einem Dreier sogar zwei Plätze gut machen und somit nach Ewigkeiten auch die rote Laterne wieder abgeben. Dabei werden die Eispiraten erneut mit alten Tugenden und einer starken Defensivarbeit überzeugen müssen. So kommt mit dem DEL-Absteiger der Vorsaison zwar die schlechteste Abwehr (109 Gegentore), dafür mit bereits 90 erzielten Treffern auch die beste Offensive in das Kunsteisstadion Crimmitschau. Positiv anzumerken ist dabei, dass die Westsachsen in zwei Aufeinandertreffen bislang nur einen Gegentreffer hinnehmen mussten.
Topscorer der Baden-Württemberger ist weiterhin Jack Olin Doremus. Der US-Amerikaner erzielte bereits 16 Tore und 15 Vorlagen und hatte auch beim einzigen Gegentreffer der Eispiraten im letzten Duell als Assistent seine Finger im Spiel. Jackson Cressey und (26) und Cole MacDonald (25) folgen ihm in der internen Scorerliste. Schmerzhaft vermisst wird hingegen Max Prommersberger in der Verteidigung. Der Routinier fehlt die komplette Saison verletzungsbedingt – sicher ein Faktor für die zahlreichen Gegentore. Offen ist derweil, ob Leon Doubrawa oder Olafr Schmidt zwischen den Pfosten stehen.
Wie zum Start der Saison – Gastspiel in Landshut
Wir stellen einmal alles auf den Kopf und fangen von vorne wieder an. So oder so ähnlich könnte man den aktuellen Stand in der DEL2 bewerten, treffen die Eispiraten doch am Sonntag, wie schon zum ersten Spieltag der Hauptrunde, in der Fanatec-Arena auf den EV Landshut, der als Tabellenachter mit 39 Punkten weiter vor allem auf der Suche nach Konstanz ist.
Das Team von Trainer Heiko Vogler ist auch in dieser Saison schwer einzuschätzen. Zwar haben die Bayern einen sicheren Platz im Mittelfeld der DEL2-Tabelle inne, so richtig zufrieden ist man im Umfeld des EVL allerdings nicht wirklich. Oftmals fehlten den Landshutern nur Nuancen, um Spiele für sich zu entscheiden. Seit heute ist auch der Abgang des eigentlichen Top-Stürmers Marco Pfleger bekannt, der die Niederbayern mit hoher Wahrscheinlichkeit in Richtung eines anderen Zweitliga-Teams verlässt. Immerhin konnte der EV Landshut mit zwei Siegen gegen Bad Nauheim und Regensburg zuletzt ein Sechs-Punkte-Wochenende einfahren und dürfte so selbstbewusst und gut gewappnet in sein nächstes Punktspielwochenende gehen.
Topscorer des EVL ist aktuell Samir Kharboutli. Der 24-jährige Deutsch-Tscheche entstammt dem Nachwuchsprojekt zwischen Piratí Chomutov und den Chemnitz Crashers, sammelte schließlich viel DEL-Erfahrung in Ingolstadt und Augsburg und streift sich seit zwei Jahren des Jersey der Landshuter über. Elf Tore und 17 Vorlagen stehen für den Offensivmann bereits zu Buche. Ihm folgt der Kanadier Tyson McLellan, der bislang fünf Treffer und 14 Vorlagen erzielte. Im Tor hingegen können die Niederbayern das vielleicht stärkste Goalie-Duo der Liga aufweisen. So ergänzte Meistertorwart Jonas Langmann den ohnehin starken Rückhalt Sebastian Vogl, der vor zwei Jahren noch fester Bestandteil des DEL-Teams Straubing war.