Elche beenden spielfreie Zeit

Fünf Monate später begegnen sich beide Teams erneut zweimal, wieder im Freitag-Sonntag-Rhythmus. Dieses Mal sind es ‚nur‘ Vorbereitungsbegegnungen, aber für beide Mannschaften nach der bisherigen harten Trainingsarbeit die ersten Möglichkeiten sich im Spiel zu finden und zu beweisen. So reisen die Westfalen Elche zuerst am Freitag nach Düsseldorf in die Landeshauptstadt, Spielbeginn an der alt ehrwürdigen Brehmstrasse ist um 19:30 Uhr. Am Sonntag steht dann das Rückspiel an der Strobelallee auf dem Programm, hier pfeift Hauptschiedsrichter Matthias Kühnel die Begegnung bereits (zur unüblichen Sonntagszeit) um 18 Uhr an. In beiden Spielen muss Cheftrainer Frank Gentges auf Vitali Stähle verzichten: „Er ist schon mit einer Verletzung ins Training Anfang August eingestiegen und kann nicht voll belastet werden. Deshalb ist sein Einsatz momentan nicht möglich.“ Ansonsten sind alle Spieler an Bord. So kommt auch Try-Out-Spieler Tobias Orkan mit einer Gastspielgenehmigung zum Zuge. „Nach den beiden Wochenendpartien wird dann entschieden, ob er seine Chance nutzen konnte.“ Hinsichtlich der Zusammensetzung der Reihen hat sich Frank Gentges zumindest für das Wochenende bereits festgelegt: „Im Angriff werde ich versuchen, relativ ausgeglichene Formationen aufs Eis zu schicken. So wird immer ein junger Spieler mit zwei erfahreneren Stürmern auflaufen. Auch in der Abwehr wird es diese Mischung geben.“ Rückschlüsse auf die Anfang Oktober beginnende Meisterschaftssaison sind damit wohl noch verfrüht. Schließlich geht es in der Vorbereitungsphase darum, insgesamt 18 Neuzugänge zu einem Team zu formen. So sieht es auch der Wochenendgegner, die DEG Youngster, die auch in dieser Saison wieder eine sehr junge Truppe ins Rennen schicken werden. Erneut wurden gute Spieler an andere Vereine abgegeben und ersetzt durch junge Talente aus der Düsseldorfer DNL-Mannschaft. Das wird DEG-Trainer Hendrik Hölscher aber nicht daran hindern, eine sehr kampfstarke und lauffreudige Truppe ins Rennen zu schicken. Diese Erfahrung konnten die Elche in der letzten Saison gleich achtmal in Vorbereitung, Meisterschaft, Aufstiegsrunde und Play-Offs machen und so kommt der erneute Test gerade zum Auftakt der Vorbereitungsserie sicherlich gerade recht.

„Wir wollen jedes Spiel gewinnen und Erster werden“ erneuerte Frank Gentges sein Credo auf der Pressekonferenz zur neuen Saison am Mittwochabend in der Elchschänke. Während ‚nebenan‘ die Eismeister mit dem Aufbringen der Eisschichten beschäftigt waren, erläuterte der Sportmanager und Cheftrainer in Personalunion noch einmal seinen Anspruch. „Man muss sich auch unrealistisch wirkende Ziele setzen um realistische Ansprüche umzusetzen. Natürlich geht es als einzig übrig gebliebener Aufsteiger um das sportliche Überleben. Und es erwartet uns ein schweres  Jahr. Aber wir kommen da durch. Als Sportler muss man immer gewinnen wollen, dieser Wille ist Grundvoraussetzung. Nach der Hälfte der Vorbereitungszeit können wir eine positive Zwischenbilanz ziehen. Die Bedingungen stimmen, die Teambildung funktioniert und wir müssen konsequent den eingeschlagenen Weg fortsetzen.“ Gegenüber der Dortmunder Tagespresse erläuterte er zudem den hohen organisatorischen und finanziellen Aufwand auf allen Ebenen. Das ist auch durch Zahlen zu belegen. Von Anfang Oktober bis Mitte März stehen insgesamt 40 Meisterschaftsspiele auf dem Programm. Bei den 20 Auswärtsfahrten kommen gut 21500 Kilometer zusammen, das bedeutet 300 Stunden im neuen Mannschaftsbus (mögliche Wochenendstaus nicht eingerechnet). Neben den Bus- und Verpflegungskosten muss man für die Heimspiele ca. 14000.- € Schiedsrichterkosten ansetzen. Frank Gentges: „Ein Linienrichter, der im Monat fünf Spiele pfeift, verdient mehr als die Hälfte meiner Spieler bekommen.“ Materialkosten, Transfergebühren, Reindl-Pool etc. führen dazu, dass trotz gestiegenem Gesamtetat das Budget der Spielergehälter nicht üppig ausfällt. „Unter diesem Gesichtspunkt haben wir das Optimum herausgeholt. Damit rangieren wir im unteren Bereich der Liga. Das hindert uns aber nicht daran, hohe Ziele zu verfolgen“, so Frank Gentges zum Abschluss der Pressekonferenz.

Zuvor waren Präsident Dr. Günter Kuboth und sein ‚Vize‘ Gerd Alda noch einmal auf die Entwicklungen der letzten Monate eingegangen: „Es war schon ein Quantensprung. Wir wussten natürlich Ende März, dass ein gewaltiger Arbeitsaufwand auf allen Ebenen vor uns stehen würde. Es mussten neue Strukturen geschaffen werden und dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen.“ So hat Fabian Kuboth seine Hockeyschläger eingetauscht gegen die Arbeit im Marketingbereich und es gibt Überlegungen, den VIP-Bereich über der Südtribüne weiter auszubauen. „Durch die Doppelfunktion von Frank Gentges als Trainer und Manager haben wir notwendige zusätzliche Unterstützung bekommen“ ergänzt Andreas Bobon vom Wirtschaftsrat. Das alles zeigt, dass die positive Entwicklung der letzten Jahre noch kein Ende gefunden hat. Dr. Günter Kuboth: „Schließlich habe ich schon vor Jahren gesagt, wir wollen in die 2. Liga. Damit unterstreiche ich die Worte unseres Trainers, man muss sich auch unrealistisch wirkende Ziele setzen um realistische Ansprüche umzusetzen.“

Am Samstag gibt es den nächsten Termin für den Kauf Dauer- und Sammelkarten. Sie sind in der Zeit von 18 bis 20 Uhr in der Elchschänke erhältlich. Dies ist dann am Sonntag vor dem Spiel gegen die DEG auch noch einmal möglich. Ansonsten beträgt der Preis für die Vorbereitungsspiele einheitlich 6 €.