In der Eishockey-Regionalliga West bricht die Zeit der Entscheidung im Kampf um die beste Ausgangssituation für die Play-offs an. Die dominierenden Hammer Eisbären werden vom ersten Platz kaum noch zu verdrängen sein, aber dahinter deutet sich ein spannendes Duell zwischen dem Herforder EV (66 Punkte aus 28 Spielen) und dem EHC „Die Bären“ 2016 (64 Punkte aus 27 Spielen) um den zweiten Rang an. „Herford hat sicherlich das einfachere Restprogramm“, hat Neuwieds Trainer Daniel Benske die ausstehenden Partien bis zum Hauptrundenende genau studiert. „Und aus diesem Grund, werden wir uns in den Spitzenspielen gut aus der Affäre ziehen und punkten müssen.“ Zwei Partien aus dieser Kategorie hat der EHC am Wochenende zu absolvieren. Nach den beiden Kantersiegen im Spaziergang gegen Lauterbach (9:2) und Frankfurt (13:3) warten diesmal ganz andere Kaliber: Am Freitag ab 20 Uhr bei den Ratinger Ice Aliens und am Sonntag ab 19 Uhr im Icehouse eben gegen den Herforder EV. „Ein Sechs-Punkte-Spiel“, weiß Benske vor dem Duell gegen den Tabellennachbarn.
Neuwied und Herford kämpfen um Rang zwei und damit um das Heimrecht im Falle eines Halbfinal-Einzuges, Ratingen will die Vier-Punkte-Lücke zur EG Diez-Limburg schließen, um im Viertelfinale einmal mehr daheim spielen zu dürfen. „Ratingen hat die verletzungs- sowie berufsbedingten Ausfälle überwunden und konnte zuletzt wieder komplett antreten. Ich erwarte am Freitagabend einen starken Gegner, eine Regionalliga-Top-Mannschaft“, zeigt Benske viel Respekt vor den „Außerirdischen“ vom Sandbach, gegen die Neuwied in dieser Saison sechs von neun möglichen Punkten holte.
Umgekehrt – ein Sieg und zwei Niederlagen – sieht die Bilanz gegen Herford, den Halbfinalgegner der beiden zurückliegenden Spielzeiten, aus. „Wir müssen im Gegensatz zu unserer 2:7-Niederlage in Herford, als wir uns im ersten Drittel haben überrumpeln lassen, von Anfang an präsent sein. Da haben wir erst ab dem zweiten Abschnitt eine sehr gute Leistung gezeigt, die uns allerdings nicht mehr zum Sieg reichte“, erinnert sich der Neuwieder Coach. Mit Ausnahme zweier Niederlagen gegen den Regionalliga-Dominator aus Hamm haben die „Ice Dragons“ seit dem 19. Oktober nicht mehr verloren und sich nach einem verunglückten Saisonstart in der Spitzengruppe etabliert. Im Wesentlichen, weil die Top-Reihe des amtierenden Meisters am laufenden Band produziert. „Die haben Spiel für Spiel gefühlt 50 Minuten Eiszeit und erzielen ein Tor nach dem nächsten. Das ist schon Wahnsinn“, weiß Benske, welche Spieler seine Bären auf der Rechnung haben müssen: die beiden Nordamerikaner Killian Hutt und Benjamin Skinner sowie den im Nachwuchs der Kölner Haie ausgebildeten Ulib Gleb Berezovskij. Sage und schreibe 108 von 186 Herforder Saisontreffer gehen zum jetzigen Zeitpunkt auf das Konto dieses Trios, beim 6:4-Erfolg über Ratingen am Sonntag waren sie an allen sechs Toren beteiligt. Hutt führt mit 115 Punkten die Regionalliga-Scorerliste vor Skinner (96) an, Berezovskij (72) rangiert auf Position sieben. „Die drei haben viel Qualität“, unterstreicht Benske, „aber mit unseren drei ausgeglichenen Reihen hoffen wir, über die Tiefe des Kaders zum Erfolg kommen zu können.“ Es wären ganz wichtige Punkte im Kampf um den zweiten Platz.
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