Bereits 41 Partien haben die Eispiraten Crimmitschau in der bisherigen DEL2-Saison bereits absolviert, stehen mit elf verbleibenden Partien aktuell auf dem achten Platz. Der letzte Playoff-Spot soll gehalten und der Start in eine heiße Hauptrunden-Schlussphase als geschlossene Einheit erfolgreich gestaltet werden. In den kommenden fünf Tagen stehen dabei die Partien gegen Kaufbeuren (18.03. – 20:00 Uhr), Bad Tölz (20.03. – 18:30 Uhr) und Bayreuth (22.03. – 20:00 Uhr) an.
Gegen die Ravensburg Towerstars und die Dresdner Eislöwen konnten die Eispiraten zuletzt insgesamt drei Zähler einfahren. Big Points, könnte man fast schon meinen, schaut man auf die Tabelle der DEL2. Mit 57 Punkten rangiert die Truppe von Mario Richer aktuell auf Platz acht, dem letzten Playoff-Platz. Trotz aller Widrigkeiten, wie zum Beispiel das große Lazarett, schauen die Crimmitschauer bei elf verbleibenden Hauptrundenspielen optimistisch in die nahe Zukunft und rücken gerade jetzt immer enger zusammen: „Die letzten Wochen waren sehr hart und intensiv, da wir auch viele Verletzte haben. Aber wir kämpfen und darauf bin ich stolz. Stolz auf die gesamte Truppe, wie wir diese Situation meistern“, sagt Lukáš Vantuch und ergänzt: „Die Playoffs sind unser Ziel und wir werden alles Mögliche tun, um diese zu erreichen“. Dabei sieht der Routinier einen klaren Vorteil, mehr oder weniger eine Begleiterscheinung der intensiven Tage und der vielen Verletzten: „Unsere Ärzte, Physios und die gesamte Organisation tut, was sie kann. Mario Richer sorgt dafür, dass wir immer enger zusammenrücken. Die kleine Truppe, die wir haben, hält gut zusammen“.
Zweiter Heimsieg gegen Kaufbeuren?
Als kleiner, eingeschworener Haufen geht man also in die nächsten drei Partien, die möglicherweise richtungsweisend sein können. Bereits am morgigen Donnerstag geht es mit einem Heimspiel gegen den ESV Kaufbeuren los. Die Buron Joker sind mit 69 Zählern aus 42 Partien aktuell Sechster, konnten sich nach einer turbulenten Anfangsphase stabilisieren und scheinen einen Platz in den Playoffs so gut wie sicher zu haben. Erst am gestrigen Dienstag gewann der ESVK mit 3:2 nach Verlängerung gegen den EC Bad Nauheim und konnte dabei die starke Form bestätigen. Die Bayern kommen nämlich mit fünf Siegen in Folge in den Sahnpark – quasi mit einer ganz breiten Brust.
Scalzo, Weiß und Timmins drehen zum Jubeln ab: Mathieu Lemay hatte die Eispiraten kurz vor Schluss mit 7:6 in Führung gebracht. (Foto: Alexander Grimm)
Die Eispiraten dürften sich derweil aber ganz gern an das letzte Duell mit den Kaufbeurern in Crimmitschau erinnern. In einem spannenden Spiel setzten sich die Westsachsen Anfang Januar mit 7:6 durch und behielten die drei Punkte an der Waldstraße. Damit dies wieder gelingt, ist einiges an Arbeit und 60 Minuten Konzentration gefordert. Mit 150 erzielten Toren kommt nämlich eine offensivstarke Truppe in den Sahn. Allen voran John Lammers (21 Tore, 36 Vorlagen), Tyler Spurgeon (18/28), Branden Gracel (16/26) oder der lange verletzte Sami Blomqvist (16/13) wollen ihr eigenes Punktekonto und natürlich das des ESVK weiter aufbessern.
Böse Erinnerungen an Tölzer weeArena
Es fällt einem schwer, an das letzte Spiel in Bad Tölz zurückzudenken, noch große Zeilen darüber zu verlieren. Mit 1:8 gingen die Eispiraten am 30. Dezember 2020 beim ECT unter. Nun geht es also vor allem um Wiedergutmachung. Auch wenn die Crimmitschauer ein ganz schweres Gastspiel erwartet. Die Tölzer sind richtig on fire, konnten ihre letzten sechs Spiele allesamt gewinnen, die beiden letzten recht deutlich mit 8:0 gegen Bayreuth und 5:0 gegen Bietigheim. Somit rangieren die „Buam“ auf Platz drei in der DEL2. Neben 76 Punkten haben die Löwen außerdem die beste Offensive der Liga. Ganze 166 Tore konnte das Team von Kevin Gaudet bereits erzielen. Marco Pfleger (17/49), bester Scorer der Liga, Max French (34/30), Reid Gardiner (26/28) oder Lubor Dibelka (20/33) – die Liste der Topstürmer scheint in Bad Tölz kein Ende zu nehmen.
Jubilar Walsh hatte beim 1:8 in Tölz wenig zu feiern. Er bestritt sein 400. Eispiraten-Spiel. (Foto: Martin Vogel)
Mit 119 Gegentoren stellen die Bayern außerdem die drittstärkste Defensive. Allen voran Goalie Maximilian Franzreb, zuletzt mit zwei weißen Westen, hat daran einen großen Anteil. Erstaunlich ist im Allgemeinen, dass die Tölzer Löwen trotz ihres kleinen Kaders über die gesamte Saison hinweg eine solche Dominanz zeigen und auch Topteams immer wieder klar besiegen. Vielleicht können die Eispiraten für eine Überraschung sorgen und den Tölzern ein Bein stellen?
Heim-(Angst)gegner Bayreuth
Am 26. Januar 2018 gewannen die Eispiraten letztmals zu Hause gegen die Bayreuth Tigers. Damals fegten die Crimmitschauer die Franken furios mit 9:5 aus der Halle, um wegen eines Lizenzierungsfehlers nur wenig später mit leeren Händen dazustehen. Unabhängig davon liegt der letzte Heimsieg gegen die Tigers lange zurück. Die Bayreuther, die sich für die Westsachsen immer wieder als unangenehmer Gegner herauskristallisieren, stehen aktuell auf Platz zehn, haben 49 Punkten und träumen insgeheim noch immer von der Playoff-Teilnahme, welche rechnerisch auch noch absolut möglich ist.