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Entscheidung um Viertelfinaleinzug auf Sonntag vertagt

Þ11 März 2017, 10:35
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TowrStarsRavensburg_DEL2_FULL
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Mit 0:3 lagen die Towerstars bereits nach zehneinhalb Minuten zurück, zwei Minuten vor Schluss führten sie mit 4:3 und eine Sekunde vor Ende der Verlängerung setzte Freiburg den entscheidenden Treffer zum 4:5 – mehr Dramatik und leider auch Tragik geht wohl kaum. Damit heißt es Mund abwischen, alle Kräfte und Moral bündeln und am Sonntag beim definitiven Show-down zu 1000 Prozent bereit sein.

Vor rund 2600 Zuschauern hatten die Towerstars mit der 1:0 Serienführung im Rücken einen selbstbewussten Start in die Partie. Druckvoll spielten sie nach vorne und setzten sich in den ersten Minuten in der gegnerischen Zone fest. Zählbares sprang da aber nicht heraus. Die spielerischen Übergewichte waren noch viel weniger wert, als Freiburg quasi mit der allerersten Tormöglichkeit überhaupt mit 0:1 in Führung ging. Ein 2:1 Break konnte Torhüter Jimmy Hertel noch entschärfen und die Szene schien geklärt. Doch dann spielte Hans Detsch die Scheibe in vermeintlichem Sicherheitsgedanken die Rundung entlang hinter das Tor. Doch dort stand mit Petr Haluza allerdings ein Gegenspieler und der legte sofort auf den freistehenden Radek Duda auf, 0:1 und Freiburg führte.

Die Towerstars warfen durch den vermeidbaren Gegentreffer dann urplötzlich alle Tugenden über Bord, die Zuordnung zu den Gegenspielern passte hinten und vorne nicht und mit einem Doppelschlag innerhalb von nur 50 Sekunden schraubten die Gäste aus dem Breisgau den Spielstand zwischen der 10.- und 11. Minuten auf ein mehr als ernüchterndes 0:3 nach oben. Jimmy Hertel machte danach seinem Kollegen Jonas Langmann Platz zwischen den Pfosten, das war ein Signal, um den jungen Keeper zu schützen und die Hintermannschaft zu mehr defensiver Disziplin zu ermahnen.

Prompt lief es bei den Ravensburger Cracks besser, Ivan Rachunek und Sören Sturm scheiterten in der 14. Minute zwar an Freiburgs Keeper Marco Wölfl, doch in numerischer Überzahl vollendete der an diesem Abend unbestritten beste Ravensburger Akteur, Jesse Mychan zum 1:3.

Im zweiten Spielabschnittabschnitt hatten die Towerstars schon nach zwei Minuten eine doppelte Unterzahl zu überstehen, doch als diese mit starkem Penaltykilling überstanden war, rissen die Oberschaben das Spiel klar an sich. Nachdem Philipp Schlager in Unterzahl noch scheiterte, setzte Jesse Mychan in der 33. Minute mit dem 2:3 Anschlusstreffer den nächsten selbstbewussten Akzent. Freiburgs Wölfl sah bei diesem Handgelenkschlenzer bei freier Sicht freilich nicht so glücklich aus. Den Towerstars gehörte das Spiel jetzt klar und eineinhalb Minuten vor der zweiten Pause wurde das aufopferungsvolle Engagement auch prompt belohnt. Einen Schuss von Lukas Slavetinsky lenkte Adam Lapsansky im Slot effektiv ab und der 3:3 Ausgleich war perfekt. Die Ravensburger Eissporthalle, die im ersten Drittel ausschließlich von den Freiburger Fangesängen bestimmt war, kippte in Sachen Stimmung nahezu explosionsartig in Richtung der Gastgeber.

Ab dem Schlussdrittel hätten eigentlich homöopathische Beruhigungsmittel für die Kioske ins Angebot aufgenommen gehört, denn was hier an Geschehen auf dem Eis folge, ist eigentlich nur schwer in Worte zu fassen. Ständig wechselnde Über- und Unterzahlsituationen offenbarten beiden Teams Riesenmöglichkeiten auf eine Führung, doch die blieben ungenutzt. Beispielsweise sahen sich die Towerstars schon zu Beginn des Schlussabschnitts nach Strafen von Rachunek und Slavetinsky einer doppelten Unterzahl gegenüber. Mit viel Kampf und Moral war die aber überstanden und jetzt schalteten die Towerstars einen Gang an Tempo hoch. Der Druck wurde immer höher und viereinhalb Minute vor Schluss schlenzte Norman Hauner die Scheibe ansatzlos zur 4:3 ins linke Kreuzeck. Der Jubel kannte keine Grenzen, die Towerstars waren mit einem Bein im Viertelfinale.

Doch noch war viel Zeit auf der Uhr, letztlich auch zu viel, dem einen oder anderen Akteur auf dem Eis die Nerven einen Streich spielen zu lassen. Zunächst war das Ivan Rachunek, der sich zweieinhalb Minute vor Ende der regulären Spielzeit einen unnötigen Check gegen den Kopf seines Gegenspielers leistete und mit einer 5 plus Spieldauerstrafe vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Ganze 26 Sekunden nach dem Anspielbully vor dem Ravensburger Tor nutzten die Gäste das Powerplay und der Spielstand war wieder ausgeglichen. Weil auch Freiburg noch eine Strafzeit kassierte, war das Geschehen in der Schlussphase völlig ausgeglichen und sechs Sekunden vor Schluss fehlten Vincenz Mayer nur Zentimeter, um mit dem langen Schläger den Puck ins vermeintlich offene Tor zu drücken.

So ging es nach einer Eisbereitung in die Verlängerung und auch hier sahen die Anhänger beider Lager hochdramatische Szenen, deren genaue Beschreibung wohl jeden schriftlichen Rahmen sprengen würde. Bei den Towerstars merkte man an, dass sie mehr Kraftreserven hatten und auch mehr Zug zum Tor entwickelt. Die Entscheidung blieb hier allerdings genauso aus, wie bei den durchaus gefährlichen Kontermöglichkeiten der Wölfe.

Dann brach die Schlussminute der ersten Verlängerung an, zunächst waren die Towerstars in Richtung des gegnerischen Drittels. Doch dann lieferten sich nach einem weiten Pass in Richtung blauer Linie Kunz und Sturm ein Sprintduell, in dessen Folge der Freiburger zu Fall kam. Hauptschiedsrichter Christan Oswald zeige eine Strafzeit an, doch zu deren Ausspruch sollte es nicht mehr kommen. Nico Linsenmayer bekam den Puck schön aufgelegt und netzte aus vollem Lauf zum 4:5 ein. Die Frage, ob der Puck die Linie vor Ablauf der offiziellen Spielzeit überschritten hatte, wurde per Videobeweis schnell geklärt. Der Treffer zählte und in der Pre-Play-off Serie zwischen Freiburg und Ravensburg stand es 1:1.

Am Sonntag um 18.30 Uhr kommt es damit zu Spiel 3 in Freiburg, wer sich nicht auf den Weg ins Breisgau machen kann, findet mit dem Live-Streamservice über SpradeTv die passende Alternative.

 

eishockey.net / PM Ravensburg

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