Das kommende Wochenende verspricht einiges an Brisanz. Am Freitag treten die Sonthofer Bulls erstmals in Deggendorf an, die bisher 8 Punkte auf der Habenseite verbuchen konnten. Das Heimspiel am Sonntag ist für den ERC Sonthofen eine Premiere. Mit dem Altmeister aus Niederbayern kommt es erstmals zum Duell beider Teams um Punkte. Gerade das Heimspiel gegen den EV Landshut verspricht nach dem Sommertheater in Niederbayern einiges.
Wenn am Freitag, um 20.00 Uhr Anpfiff in Deggendorf ist, dann treffen die Bulls auf ein Team was grundlegend in der Sommerpause verändert worden ist. Insgesamt 9 Veränderungen wurden im Team vorgenommen. So hat Trainer Jiri Otoupalik seiner diesjährigen Mannschaft deutlich das tschechische Spielsystem verordnet und somit wieder viel Leben eingehaucht. Sein absoluter Schwerpunkt liegt auf den eingespielten Reihen, wobei nur in Notfällen Veränderungen vorgenommen werden soll. Dass dies bisher von Erfolg gekrönt war belegt der dritte Platz in der Tabelle. In den Einzelstatistiken belegen die Spieler aus Niederbayern keine vorderen Plätze, dafür ist das Team sehr ausgeglichen. Im Tor gab es keine Veränderungen, denn mit Sandro Agricola verfügt der Gastgeber über einen der besten Goalies der Liga. Die Abwehr wurde mit zwei Topleuten verstärkt. Aus Landshut kam Andreas Gawlik aus der DEL2 zurück. Der immerhin in der letzten Saison in 61 Spielen 38 Punkte für sich verbuchen konnte.
Der zweite Topverteidiger ist der Slowake, Jaroslav Koma, der ein reiner Defensivkünstler ist und somit der Abwehr viel Stabilität verleiht. Dazu kommt noch aus der DNL2 das Eigengewächs Benoit Baumgartner, der an das Team herangeführt werden soll. Im Offensivbereich gab es die meisten Veränderungen. Von den Heilbronner Falken, DEL2, wurde das Janzen Brüderpaar verpflichtet. Sergej und Alexander Janzen kamen in der vergangenen Saison auf insgesamt 42 Punkte in der 2. Liga. Von Erding kam Andrew Schembri, der nun mit deutschen Pass spielt. Nach seiner Seuchensaison in Erding konnte er immerhin in 19 Spielen 9 Tore und 14 Vorlagen für die Oberbayern erzielen. Ein weiterer wichtiger Neuzugang war der in Sonthofen gut bekannte Robin Slanina. Robin hat in der letzten Saison für Sonthofen in 29 Spielen 21 Tore und 12 Torvorlagen erreicht. Der Vorstand er Bulls wollte Robin unbedingt weiterverpflichten, konnte aber mit dem Angebot aus Deggendorf nicht mithalten. Aus der 2. Englischen Liga wurde der tschechische Spieler Radek Hubacek ins Team geholt, der immerhin in 40 Spielen auf 34 Punkte kam und weiß wie man erfolgreich abschließt. Dazu kommt noch Philipp Müller aus Landshut aus der DNL2 der sich in das Team arbeiten muss. Deggendorf verfügt über ein Team, welches zu Hause gerne aus der Defensive spielt und dann schnelle zielgerichtete Konter fährt und diese auch erfolgreich abschließt.
Wenn am Sonntag, um 18.00 Uhr der EV. Landshut erstmals in Sonthofen um Punkte kämpft, dann hat es der ERC mit einem der prägenden Vereine der deutschen Eishockeygeschichte zu tun. Landshut, das sind Namen wie Erich Kühnhackel, die Truntschka Brüder oder Alois Schloder, die das deutsche Eishockey über Jahre geprägt haben. Dabei müssten noch viel mehr Akteure aufgezählt werden. Und trotzdem hat der Verein einen Niedergang erlebt. So wurde ein Großinvestor in das Boot geholt und der sollte mit seinem Geld und einen neuen Manager alles richtig machen. Es wurde aber leider viel falsch gemacht und die Ligen-Leitung der DEL2 hat nach Nichtvorlage der geforderten Unterlagen die Zulassung nicht erteilt. Damit war die Eishockey GmbH nicht spielfähig und hätte eigentlich in der Bezirksliga mit dem Senioreneishockey wieder anfangen müssen.
Durch viele Veränderungen im System Eishockey Landshut konnte dann schlussendlich erreicht werden, dass der EV. Landshut in der Oberliga Süd an den Start geht. Für die Liga und für alle Vereine kann man nur hoffen, dass der Neuanfang reibungslos verläuft. Sofort wurde von der Vereinsseite die Parole ausgegeben “Sofortiger Weideraufstieg in die DEL2“. Nach dem dramatischen Sommer in Landshut, mit dem Lizenzentzug, Bangen um die wirtschaftliche Existenz und den Neustart eine große Herausforderung. Nach 4 Spieltagen liegen die Gäste noch hinter den Erwartungen zurück, denn im Team der Gäste ist sehr viel Potential. Insgesamt 13 Spieler der letzten Saison sind noch im Kader, da sie noch gültige Verträge besitzen. Die beiden Kanadier Cody Thornton und Patrick Jarret kamen zusammen in der letzten DEL2-Saison auf 45 Tore und 50 Torvorlagen. Dazu ein Peter Abstreiter mit 20 Toren und 31 Vorlagen, Kyle Doyle mit 10 Toren und 14 Vorlagen sowie so namhafte Verteidiger wie, Draxinger, Greipel und Bamgartner bilden das Rückgrat der Mannschaft. Somit verfügt der an der Bande nach längerer Krankheit ausgefallen Trainer, Toni Krinner, über einen Stamm von Top-Akteuren, die nun mit den Neuzugängen zu einer Mannschaft zusammengeführt werden müssen. Landshuts Fans sind mit dem bisherigen Verlauf nicht zufrieden, werden aber stimmgewaltig die eigene Mannschaft unterstützen.
Für Sonthofens Team liegt ein schweres Wochenende auf dem Programm. In Deggendorf treffen die Schwarz-Gelben auf den Tabellendritten und am Sonntag kommt dann Landshut. Wieder Einsatzbereit ist Marc Sill, somit hat Trainer Dave Rich im Sturm wieder mehr Möglichkeiten. Wahrscheinlich kann Christian Tarrach noch nicht für die Bulls spielen, deshalb wird von Kaufbeuren Philipp Messing für Sonthofen auflaufen.
Durch die Behörden wurde das Heimspiel gegen Landshut als Sicherheitsspiel ausgewiesen. Deshalb werden Kontrollen durchgeführt und der genaue Ablauf in der Samstagsausgabe veröffentlicht.
eishockey.net / PM ERC Sonthofen
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