Im ersten Spiel der Verzahnungsrunde gegen die Nordgruppe konnten die Schwenninger Wild Wings einen 0:2 Rückstand gegen die Kölner Haie aufholen und sicherten sich mit einem 4:2 Auswärtserfolg 3 wichtige Punkte.
Das erste Drittel
Die Partie, bei der auf Schwenninger Seite die beiden Verteidiger Will Weber und Emil Kristensen nach überstandenen Verletzungen wieder mit dabei waren, begann eher verhalten. Beide Teams waren zuerst auf Absicherung bedacht.
Nach zwei, drei gespielten Minuten gewannen die Gäste aus Schwenningen dann Oberwasser. Tyson Spink, Andreas Thuresson und Christopher Fischer prüften Hannibal Weitzmann im Tor der Haie. Doch wirklich Zwingendes war nicht dabei. Auch in den Folgeminuten waren die Wild Wings optisch die aktivere Mannschaft. Mit agressivem Forecheck und schnellem, direktem Spiel nach vorne setzen Sie die Gastgeber ein ums andere Mal unter Druck. Vor dem Tor wurde es allerdings selten richtig gefährlich. Und wenn doch, dann war Hannibal Weitzmann zur Stelle. Doch auch die Haie konnten wenig Torchancen vorweisen; Ausnahme: in der 12. Minute passt James Sheppard von hinter dem Tor auf Luca Dumont und der zieht ab. Doch Latte und Erikson verhindern zunächst Schlimmeres.
Dann die 17. Minute. Tylor Spink musste nach einer etwas ungestümen Aktion im Drittel der Haie auf die Strafbank. Die Haie schossen einmal, zweimal und beim dritten Rebound war dann auch der wiederum gut aufgelegte Joacim Erikson im Tor der Gäste gegen den Schuss von James Sheppard machtlos. Ein Treffer, der den Verlauf des ersten Drittels nicht unbedingt widerspiegelt, aber so ist Eishockey nunmal.
2. Drittel
Ein ganz anderes Bild bot sich im Mitteldrittel; die Gastgeber nun deutlich druckvoller; Matsumoto, Sheppard und Marcel Barinka sorgten in den ersten Minuten für Dauerfeuer auf das Tor von Joacim Erikson. Logische Konsequenz: das 2:0 für Köln. Will Weber war bereits von der Strafbank zurück gekommen, doch die Zuordnung in der Hintermannschaft der Wild Wings passte nicht und Marcel Müller hatte viel Platz vor dem Tor und netzte oben rechts ein.
Vielleicht konnte ja ein Überzahlspiel die Lebensgeister der Gäste neu beleben? Dominik Tiffels musste auf Seiten der Haie raus. Die Wild Wings spielen flüssig und schnell, und kamen durch Thuresson und McQueen zu guten Chancen. Etwas Zählbares blieb ihnen allerdings zunächst verwehrt. Es dauerte noch bis zu 33. Minute, ehe Colby Robak sein Team auf das Scoreboard bringen konnte; nach guter Vorarbeit und feinem Pass von Dylan Yeo zog die Nummer 4 ab und fand endlich die Lücke. Der Anschlusstreffer beflügelte das Gästeteam sichtbar; nun war es wieder ein offenes Spiel und in den letzen Sekunden des Drittels schalteten die Wild Wings nochmal einen Gang hoch. Zuerst war es erneut Colby Robak der nach toller Vorarbeit von Troy Bourke den Ausgleich auf dem Schläger hatte. Doch dieses Mal blieb der starke Hannibal Weitzmann noch Sieger. Wenige Sekunden später lang die Scheibe dann aber im Kölner Tor. Bourke mit dem Bullygewinn, McQueen mit dem Pass auf Thuresson und der per Flachschuss zum 2:2
Schlussdrittel
In den letzten 20 Minuten präsentierten sich die Wild Wings fokussiert und nicht gewillt, das Momentum, das der späte Ausgleichstreffer im 2. Drittel brachte, wieder herzugeben. Die Defensive stand stabil und verhinderte durch konzentriertes Verteidigen eine erneute Kölner Druckphase und vorne genügten gelegentliche Nadelstiche und ein erneut bärenstarkes Powerplay um die Weichen zum ersten Auswärtssieg nördlich des Weißwurst- und Spätzleäquators zu stellen.
Köln versuchte jetzt natürlich nochmal alles, aber Schwenningen blieb fokussiert und ließ nichts mehr anbrennen; als Weitzmann zugunsten eines 6. Feldspielers sein Tor verlassen hatte machte Jamie McQueen den Knopf auf den ersten Auswärtssieg in Köln seit 2017.
Schon im ersten Überzahlspiel (46., Barinka saß draussen) zogen die Gäste ein ansehliches Powerplay auf und belagerte volle 120 Sekunden den Kasten von Hannibal Weitzmann. Die Scheibe wollte dieses Mal allerdings noch nicht über die Linie. Als es 4 Minuten später dann wieder „Überzahl“ hieß (Marcel Müller nach Stockschlag gegen Will Weber) hatte der Puck dann keine andere Wahl mehr; eine tolle Kombination über Thuresson, Robak und Tyson Spink schloss dessen Bruder Tyler mustergültig zur Schwenninger Führung ab (53).