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29.10.2021, 19:30 Uhr

Erfolglos-Serie durchbrochen

Füchse besiegen Bayreuth mit 6:0

Þ30 Oktober 2021, 10:12
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Lausitzer Füchse

Es war aus Weißwasseraner Sicht endlich mal wieder ein perfekter Abend – und alleine die Jubelszenarien nach der Schlusssirene verdeutlichten, wie viele Steine den Fans, aber auch den blau-gelben Cracks, nach dem – zu deutlichen – 6:0 nach zuvor vier Pleiten am Stück vom Herzen fielen. Richard Mueller feierte nach neun langen Jahren ein traumhaftes Comeback im Fuchsbau. Aufgeboten in Finnen-Block sorgte der 39-Jährige für das 2:0 und legte zum 3:0 auf. Die Kanada-Formation wirkte wieder entschlossener, als noch zuletzt. Und dann stand da mit Leon Hungerecker ein Goalie zwischen unseren Pfosten, der die überhaupt nicht biederen Gäste reihenweise zur Verzweiflung brachte. Den Shutout hatte sich der Linksfänger mehr als redlich verdient. Völlig zurecht huldigten ihm die EHC-Schlachtenbummler noch viele Minuten nach Spielende.

In die Starting six hatte unser Coach Chris Straube diesmal Lars Reuß, Tim Detig und Stéphane Döring beordert. Als Zweites kamen die Kanadier, als Drittes die Finnen mit Richie Mueller. Und die Partie nahm sofort Fahrt auf. Lubor Pokovic durfte einfach so durch unsere Defensive stiefeln, kam aber nicht an Leon Hungerecker vorbei. Beim Gegenangriff wischte Clarke Breitkreuz vor dem offenen Tor über die Scheibe (beides 2.). Dann packte unser Rückkehrer erstmals einen seiner gefürchteten Abschlüsse aus, verfehlte aber frei aus fünf Metern knapp das kurze Eck (3.). Es folgte der erste Big-save von Leon Hungerecker. Nach Querpass von Ville Järveläinen stand Cason Hohmann ganz allein am langen Pfosten. Noch schneller als der Puck im Netz war unser Hüter im bedrohten Eck (7.). Zur Mitte der ersten Periode entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Hunter Garlent schaffte es vor dem schon geschlagenen Bayreuther Schlussmann Timo Herden nicht, die Scheibe über die Linie zu drücken (11.). Und Arttu Rämö sowie Roope Mäkitalo brachten aus bester Position das Spielgerät auch nicht im Drahtkäfig unter (12.). Das hätte sich beinahe gerächt. Dominik Meisinger chippte das Hartgummiteil von der blauen Linie Richtung Tor. Hungerecker sah die Scheibe viel zu spät – aber sie zischte vorbei (13.). Und auch Luke Pither bekam viel zu viel Platz, kringelte sich durch unsere Defensivzone und wurde im allerletzten Moment doch noch geblockt (18.). Einen Mueller-Fernschuss kratzte Herden noch soeben aus der linken Ecke (19.,), als es das erste Powerplay des Abends gab – für die Füchse! Es dauerte ganze 15 Sekunden, da fälschte Käpt’n Clarke den Distanzschuss von Steve Hanusch ins Netz ab. Endlich mal wieder eine Führung!!! Die wackelte nochmals, als Järveläinen frei aus acht Metern abschließen konnte, Hungerecker aber festhielt und somit keinen Rebound hergab (20.).

Der Auftakt in die zweiten 20 Minuten gehörte den Unsrigen. Breitkreuz knallte aus spitzem Winkel auf die Herden-Brust (22.). Dann bemühte Arttu Rämö den guten, alten Bauerntrick, scheiterte zwar, aber der Puck sprang zu Tim Detig. Doch unsere Nummer elf schlug über den kleinen Teufel (26.). Es folgte das zweite Überzahlspiel des EHC, das sich gut ansah und auch zahlreiche Abschlüsse parat hielt, aber nichts Zählbares einbrachte. Auch Garlent stand zweimal frei vor Herden, traf aber nicht (29.). Diese Druckphase der Oberlausitzer beendete eine Strafe für Jakub Kania. Und das Match drehte sich spürbar. Fast im Minutentakt hatten die Tigers Hochkaräter: Frederic Cabana probierte es schräg aus vier Metern. Leon Hungerecker war zur Stelle (29.). Er stoppte auch das lange Solo von Dani Bindels (31.) und brachte sogleich Tobias Meier zum ungläubigen Kopfschütteln (33.). Als Pither knapp verzog und der Puck zu Hohmann rutschte, schien der Ausgleich fällig. Denkste: Hungerecker war ja noch da (34.). Und der kaufte auch Järveläinen beim eins gegen eins den Schneid ab – welch großartige Parade (37.). Wer nach EHC-Gelegenheiten suchte: Ein Rückhandschlenzer von Mäkitalo, den Herden mühelos hielt, war allein erwähnenswert (38.). Und dann: Von Leon Hungerecker „entzaubert“, semmelte Cason Hohmann das Teil sogar aus drei Metern am leeren Tor vorbei – puhhh… Wie ging denn das (39.)???

Klar, dass die Wagnerstädter angesichts des nur knappen Rückstandes noch auf Punkte hofften. Garret Pruden setzte frei aus sechs Metern das erste Achtungszeichen. Aber da stand ja ein Hungerecker in unserem Tor (41.)! Und plötzlich schepperte es gegenüber. Richard Mueller setzte einen seiner unnachahmlichen Handgelenkschüsse exakt unten links neben den Pfosten. Mit dem 2:0 wurde die Füchsebrust wieder merkbar breiter. Ein Mueller-Schuss aus der Drehung verfehlte das Gehäuse knapp. Aber den freien Rebound bekam Rämö, und traf vergleichbar unerklärlich nicht, wie Hohmann in Minute 39 (43.). Einen verdeckten und sehr gefährlichen Distanzschlenzer von Meisinger krallte sich Hungerecker (44.), derweil erst Garlent und sogleich Peter Quenneville das dritte Tor für unsere Farben nicht machten (45.). Die letzte Möglichkeit, dem Spiel noch eine Wende zu geben, ließ Ivan Kolozvary liegen. Der Tigers-Kapitän traf nur den Außenpfosten (49.). Und weil Bayreuth jetzt offenstand, konterten die Weißwasseraner – mit bestem Erfolg. Erst bediente Mueller den Arttu Rämö mustergültig, der auf 3:0 stellte. Und 92 Sekunden später kombinierten Peter Quenneville und Clarke Breitkreuz das wunderschöne 4:0 heraus. Spätestens jetzt war – endlich einmal wieder – die Zeit des Zitterns vorbei. Denn gegen den frei vor ihm auftauchenden Järveläinen blieb Hungerecker der Gewinner (52.), während gegenüber Paul Reiner den Puck so „doof“ traf, dass er sich als Bogenlampe hinter Herden senkte. Sein „zu null“ musste sich Leon Hungerecker dennoch schwer verdienen. Der 23-Jährige rettete auch gegen Pither nach Järveläinen-Querpass in großem Stil (58.) und nahm Daniel Stiefenhofers Knaller mit der Maske weg (59.). Sekunden später besorgte Jens Baxmann im Nachschuss den Endstand, der auch bestehen blieb, weil Rämö seinen Tip-in in Minute 60 nicht mehr unterbrachte.

Fünf Tore im Schlussdrittel – wann hatte es die zuletzt gegeben? Und keine Frage: Das 6:0 spiegelt die Spiel- und Chancenanteile nicht wider. Selbst bis zum 3:0 hätte die Begegnung noch einen anderen Verlauf nehmen können. Aber diesmal war das Scheibenglück zu den Unsrigen zurückgekehrt. Und unser Schlussmann erwischte einfach einen Sahnetag. Bleibt zu hoffen, dass der Dreier die Köpfe wieder frei gemacht hat und sich unsere Blau-Gelben nun wieder auf ihre Stärken rückbesinnen.

Schlüsselszene

Diese dauerte etwa fünf Minuten – am Ende des zweiten und Anfang des dritten Drittels. Nachdem Hungerecker beim Stand von 1:0 den Järveläinen- Alleingang gestoppt hatte und Hohmann das leere Tor nicht traf, sorgte Richie Müller mit dem 2:0 für die Vorentscheidung.

Premiere

Das 5:0 war Paul Reiners erstes DEL2-Tor. Steve Hanusch sicherte dem Torschützen den „Gedächtnispuck“, indem er ihn beim Linesman abholte.

Strafwürdig

In aussichtsreicher Position wurde Tobias Meier in Minute 38 von Schiedsrichter Bastian Haupt gelegt. Zwei Strafminuten wegen Behinderung wären nicht unangemessen gewesen. Meier meckerte, ließ sich dann aber doch vom Unparteiischen beruhigen.

Bohrkunst

Dreimal musste der Eismeister mit dem langen Bohrer antanzen, um das Gehäuse von Leon Hungerecker endlich festzumachen. Mit seinen vehementen Bewegungen führte unser Goalie die zu flachen Bohrlöcher ad absurdum.

Zitat

„Ich habe unseren beiden Finnen gesagt, sie sollen versuchen, mit Richie Mueller mitzuhalten. Die sind zwar auch sehr schnell, aber Richie ist sehr, sehr schnell.“ (Füchse-Trainer Chris Straube)

Top secret

Unser Rückkehrer Richard Mueller gab als Geheimnis für seine noch immer sagenhafte Geschwindigkeit an: „Viel Schlaf!“

Der Top-Spieler: Leon Hungerecker

Unser Goalie bot eine überragende Partie und sorgte lange Zeit dafür, dass das knappe 1:0 Bestand haben konnte. Und da waren diverse Top-saves dabei!!! Erst dadurch blieben unsere Jungs auf der Siegerstraße.

Die Statistik

1:0 (19.) Clarke Breitkreuz ( Steve Hanusch , Hunter Garlent ) PP-1
2:0 (42.) Richard Mueller ( Philip Kuschel , Arttu Rämö )
3:0 (49.) Arttu Rämö ( Richard Mueller , Roope Mäkitalo )
4:0 (50.) Clarke Breitkreuz ( Peter Quenneville , Steve Hanusch )
5:0 (57.) Paul Reiner ( Roope Mäkitalo , Arttu Rämö )
6:0 (59.) Jens Baxmann ( Peter Quenneville , Hunter Garlent )

Strafminuten

Weißwasser: 4
Bayreuth: 6

Schiedsrichter

Bastian Haupt, Martin Holtzer - Marcus Höfer, Yannick Koziol

Zuschauer: 1782

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