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Erfolgreicher Auftakt in die Playoffs

Þ16 März 2019, 00:38
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Löwen Frankfurt

„Das kleine Dorf gegen die Metropole“ betitelte Eispiraten-Coach Danny Naud unter der Woche in einem Interview die Playoff-Viertelfinalserie zwischen Frankfurt und Crimmitschau. Aber wer in den Pre-Playoffs zweimal den Zwinger der Huskies entert und Kassel damit frühzeitig in den Sommerurlaub schickt, dem kann auch als „kleiner Klub“ durchaus eine gewisse gallische Stärke attestiert werden.

Doch mit einer vor allem defensiv sehr starken Leistung verhinderten die Löwen im ersten Spiel der Best-of-Seven-Serie praktisch über das gesamte Spiel, dass Crimmitschau seine Stärken entfalten und einen Sieg der Löwen in Gefahr bringen konnte. In der eigenen Offensive brachten Max Faber und Carter Proft ihre Löwen schon im 1. Drittel auf Kurs, Eddie Lewandowskis Empty-Netter besiegelte Sieg der Löwen vor 5.031 Zuschauern in der Frankfurter Eissporthalle zum Auftakt in die Playoffs 2019. Erst 20 Sekunden vor dem Abpfiff konnten die Gäste noch etwas Ergebniskosmetik betreiben. Am Ende jubelten die Löwen über einen souveränen 3:1 (2:0, 0:0, 1:1)-Sieg und liegen in der Viertelfinalserie mit 1:0 vorn.

Gallische Verhältnisse?

Zugegeben, beim Aufeinandertreffen zwischen Hauptrundensieger und Tabellenzehntem scheinen die Kräfteverhältnisse Danny Nauds Vergleich zu folgen. Vier Duelle während der Saison, vier Siege und 21:10 Tore zugunsten der Löwen. Doch auf den zweiten Blick verstecken sich in diesen scheinbar eindeutigen Zahlen drei knappe Siege mit jeweils nur einem Tor Differenz - zwei davon auswärts im Penaltyschießen.

Ihre eigenen Qualitäten, die sie überhaupt erst bis in die Serie gegen die Löwen führten, versteckten brave Eispiraten allerdings bis ins 2. Drittel. Erst ein erfolgreiches Penalty-Killing gegen das erste Frankfurter Powerplay ermunterte Crimmitschau dann etwas aktiver am Spielgeschehen teilzunehmen. Zuvor bestimmten die Löwen das Spielgeschehen deutlich, wobei vor allem die Defensive dominierte, was auch die Bilanz von gerade einmal drei Crimmitschauer Torschüssen unterstreicht.
 
Dominate Verteidigung

Selbst während zweier Powerplays gelang es den Eispiraten nicht mehr Abschlüsse zu generieren. Obwohl Crimmitschau mit Rob Flick (mit 34 Toren drittbester Torschütze der Liga) und Christian Hilbrich zwei „Big Bodies“ in seinen Reihen hat, deren Stärken eigentlich gerade auch im Slot liegen, blieb das Zentrum der Löwen-Zone Sperrgebiet für das Piraten-Powerplay. Einzig entlang des Zonenrandes gewährten die Löwen ihrem Gegner Bewegungsfreiheit, sobald sich der puckführende Spieler aber in gefährliche Bereiche bewegte, erhöhten die Löwen sofort den Druck, nullifizierten Pass- und Schusswege und klärten die Zone mehrfach zügig.

Bis 20 Sekunden vor Spielschluss hielt die Defensive und das starke Penalty-Killing das Tor von Ilya Andryukhov gänzlich dicht. Dann glückte Vincent Schlenker mit einem abgefälschten Schuss der erste und einzige Treffer der Eispiraten am Freitagabend (60.). Für mehr als Ärger über den verpassten Shutout von Andryukhov sorgte dieses Tor allerdings nicht, da die Löwen die Partie zuvor bereits mit drei Toren entschieden hatten.

Grundstein zum Sieg

Für den Auftakt sorgte Faber, der aus einem zunächst nicht unbedingt zwingend verheißungsvollen Puckvortrag die Führung der Löwen in der 6. Minute generierte, als er den Rebound seines eigenen Dumps auf Crimmitschaus Goalie Brett Kilar erlief und im Nachschuss versenkte. Faber düpierte dabei gleich drei Eispiraten, die eigentlich ihre Zone sichern und spätestens Kilars Rebound hätten klären müssen, letztlich aber gegen Fabers Offensivdrang das Nachsehen hatten.

Die Ehrung zum besten Verteidiger der Liga, die Faber vor der Partie von DEL2-Geschäftsfüher Réné Rudorisch empfing, verdankte Faber aber nicht nur seinen offensiven Qualitäten, sondern auch dem Spiel in der eigenen Zone, wie er vor dem 2:0 der Löwen durch Proft unterstrich.

Mit einem sauberen Check an der Bande zur Spielerbank der Löwen stoppte Faber Crimmitschaus Topscorer Flick im Vorwärtsgang und trennte ihn vom Puck. Adam Mitchell sicherte sich die Scheibe, bediente den durchstartenden Proft, der im Alleingang gegen Kilar den Versicherungstreffer für die Löwen besorgte (18.).

Nullifizierung

Abgesehen vom Eröffnungswechsel und einigen kurzen Überscheidungen während des Spiels hatte ETCC-Coach Naud zuvor seine Topreihe um Flick, Julian Talbot und Adrian Grygiel bei fliegenden Wechseln vorwiegend gegen die dritte und vierte Reihe der Löwen aufs Eis geschickt, in der Hoffnung eigene offensive Akzente erzwingen zu können. Doch Lukas Koziols wie auch Dominik Meisingers Reihe neutralisierten den Paradesturm der Piraten, der den ersten Wechsel gegen die Topreihe der Löwen sofort mit einem Gegentor bezahlte.

Zwar hielt Naud auch im weiteren Verlauf des Spiels an seinen Versuchen fest Flick & Co in Szene zu setzten, doch bis zur Schlusssirene sah seine erste Sturmreihe keinerlei Land. Einzige Ausnahme hiervon war eine Chance von Flick im Powerplay zu Beginn des 3. Drittels, als er einschussbereit an der Türschwelle zum Torraum bedient wurde. Flicks Tip-In vereitelte jedoch Andryukhov mit einem starken Reflex seines Schoners auf der Linie (42.). Nach 60 Minuten beendete der Torhüter der Löwen eine für ihn wenig fordernde Partie mit 21 Saves.

Dass die Löwen das Spiel erst zwei Minuten vor Ende mit einem Empty-Netter von Lewandowski entschieden, war in erster Linie auf ihr heute eher uneffektives Powerplay zurückzuführen, was Head Coach Matti Tiilikainen nach dem Spiel auch praktisch als einzigen Aspekt bemängelte. „Unser Powerplay war heute nicht gut. Das lag auch am Penalty-Killing von Crimmitschau, aber wir müssen definitv einen Weg finden, um hier unsere Chancen besser zu nutzen“, resümierte der Finne nach fünf ungenutzten Powerplays.

Dennoch stand am Ende ein, dank der überragenden Defensive der Löwen, nie wirklich gefährdeter 3:1-Heimsieg zum Auftakt in diese Viertelfinal-Serie.
Ausblick

Am Sonntag (17.03.2019) reisen die Löwen nach Crimmitschau zu Spiel 2 der Serie. Spielbeginn im Eisstadion am Sahnpark ist um 17:00 Uhr.

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