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(2:2) - (2:2) - (0:0) - (0:1 ОТ)
08.01.2021, 19:30 Uhr

Erfolgsserie der Füchse ist gerissen

Niederlage nach Penaltyschießen gegen Heilbronn

Þ09 Januar 2021, 02:42
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Lausitzer Füchse

Am Ende mussten sich die Lausitzer Füchse den Heilbronner Falken mit 4:5 nach Penaltyschießen beugen. Dabei hätte es der perfekte Geburtstag für Rylan Schwartz werden können, der am Spieltag 31 Jahre alt wurde. Zwei Treffer hatte der Jubilar erzielt, den ersten Penalty im Shootout verwandelt. Beim zweiten Anlauf aber klaute ihm Matthias Nemec die Show und konnte das Spielgerät entscheidend ablenken. Weil Bryce Gervais jedoch zweimal den Tunnel bei Mac Carruth fand, ging der Zusatzpunkt auf die Reise nach Baden-Württemberg. In keiner Phase des Matches traten die Gäste wie ein Tabellenschlusslicht auf. Und die Käthchenstädter würden vermutlich auch nicht da unten stehen, wenn nicht Corona gerade den Spielplan der Mannen von Michel Zeiter massiv durcheinandergewirbelt hätte. Mehr als nur einmal war diesmal die hohe individuelle Klasse der Heilbronner zu bestaunen. Dennoch wäre für unsere Weißwasseraner mehr möglich gewesen. Dazu hätte es mehr Disziplin und einer besseren Defensivorganisation des Teams bedurft. Mögen die Füchse die optisch „bessere“ Mannschaft gewesen sein: Beim „Spiel der unendlichen Überzahlkonter“ ließen sie viel zu viel zu, hätten auch in der regulären Spielzeit verlieren können – aber auch gewinnen.

Die Hausherren begannen leicht überlegen und hatten nach vier Minuten durch Eric Mik die erste klare Tormöglichkeit. Schon die zweite wurde zur Führung genutzt. Corey Mapes versuchte noch, sich Rylan Schwartz entgegenzuwerfen, wurde aber umspielt. Und dann klinkte das Geburtstagskind ein. Lars Reuß frei aus fünf Metern hätte nachlegen können. Matthias Nemec hatte etwas dagegen (6.). Und plötzlich klingelte es bei uns. Jan Pavlu brachte die kleine Schwarze in den Slot, Matthew Neal fälschte ab und unser Hüter war chancenlos. Es war der dritte Schuss, der überhaupt auf das EHC-Tor kam. Und der Vierte saß gleich wieder: Nach einem Scheibenverlust an der gegnerischen Blauen Linie spielten die Falken das drei auf zwei perfekt und unsere Hintermannschaft komplett aus, sodass Dylan Wruck nur noch ins leere Gehäuse einschieben brauchte. Die Heimischen fanden zum Glück die ganz schnelle Antwort. Gerade noch scheiterte Brad Ross aus spitzem Winkel an Nemec, da passte er vor das Gehäuse und Fabian Dietz vollendete. Zwischen den drei Toren lagen 131 Sekunden. Spätestens nun aber war es ein ausgeglichenes Match mit vielen Gelegenheiten hüben wie drüben. Eric Mik hatte den leeren Käfig vor sich, doch Marcus Götz warf sich in das vermeintliche Führungstor (13.). Als die Unsrigen den Puck nicht aus dem Drittel brachten, wurden sie durch die Kontrahenten in der eigenen Zone gejagt. Bryce Gervais Direktschuss nahm Carruth weg (18.). Nick Ross zielte aus sechs Metern frei ein paar Zentimeter zu hoch (20.). Unentschieden ging es in die erste Pause.

Die erste Großchance im Mittelabschnitt hatte der Heilbronner Simon Thiel – aber für die Füchse. Aus der Bandenecke spielte er den Puck vor das eigene Tor. Matthias Nemec konnte den Einschlag im kurzen Eck gerade noch verhindern (23.). Wenig später gab es die erste Strafe des Spiels. Lukas Ribarik hatte den Puck unter seinem Handschuh begraben. Das nennt man dann Spielverzögerung. Im Powerplay hatten die Angereisten die Scheibe sicher, brachten sie aber nicht aus dem Drittel. Über die Stationen Nick Ross und Kale Kerbashian kam sie zu Rylan Schwartz, der genug Platz und Zeit für das 3:2 hatte. Fortan drückten die Zeiter-Schützlinge. Wie Gervais frei aus drei Metern die Scheibe nicht im leeren Tor unterbringen konnte, ist bis dato ungeklärt (27.). Gegen Justin Kirsch parierte Carruth in der zweiten Unterzahl grandios (31.) und Dylan Wruck traf nur den Außenpfosten (33.). Dazwischen ging der Kelch bei zwei, drei Kontern gerade noch an uns vorbei, weil der letzte Pass zu ungenau kam. Und plötzlich konterte Weißwasser drei gegen zwei. Brad Ross bediente Thomas Reichel, der sofort abzog und über den Arm von Nemec zum 4:2 traf. Würde nun mehr Ruhe im Spiel der Heimischen einkehren? Nach feinem Pass von Tim Detig schlug Lars Reuß über die Scheibe (35.). Comebacker Ondrej Pozivil unterband mit tollem Körpereinsatz ein zwei gegen eins der Gäste (36.). Dann hagelte es Strafen; alle gegen die Oberlausitzer. Der angebliche Stockschlag von Brad Ross: kann man vielleicht geben. Das angebliche Beinstellen von Nick Walters: sehr umstritten. Und während der 41 Sekunden doppelter Unterzahl flog auch noch Fabian Dietz wegen Spielverzögerung raus, als er nach dem Bully auf dem Puck zum Liegen kam. Fast wäre der lange doppelte Spielervorteil der Käthchenstädter gekillt worden, da schoss Yannik Valenti doch noch schräg und direkt hoch ein. So blieb der Gastgeber in einfacher Unterzahl. Den Versuch von Wruck lenkte Mac Carruth noch ab. Das Spielgerät fiel Stefan Della Rovere genau vor die Kelle. So hieß es 37 Sekunden vor der zweiten so langen 20-Minuten-Pause 4:4. Und das war nicht nur Pech…

Die letzte Periode begann gleich mit der nächsten Strafe. Diesmal musste Korbinian Geibel raus. Der hohe Stock gegen Brad Ross nach 44 Minuten wurde dagegen nicht geahndet. Das Geschehen wogte nun auf und ab. Wruck fand in Carruth seinen Meister (44.), Kerbashians Direktschuss in Überzahl fischte Nemec mit dem Schultereckgelenk aus dem Winkel (45.), bei drei gegen zwei war unser Goalie besser als der Abschluss von Gervais (47.). Dann schnupperten die Füchse an der Führung. Brad Ross kam schräg frei zum Onetimer, doch Nemec flog noch irgendwie in die Puckbahn (49.). Etwas „am Rande“ wurde Jakub Kania das Arbeitsgerät aus der Hand geschlagen (50.). Es ging mit vollen Kapellen und „Klingelgeräuschen“ weiter. Denn einen Kirsch-Schuss lenkte Carruth noch an das Lattenkreuz (53.). Zwei Minuten vor Ultimo war etwas Schwimmfest in unserer Zone. Mit einem guten Keeper und mutigen Blocks wurde das Ärgste verhindert. Gegenüber misslang der Tip-in-Versuch von Bennet Roßmy (58.). Und nach Fernschuss von Nick Ross konnten Jon Martin und Tomas Andres Sekunden vor der Sirene doch nicht mehr abstauben. Da saß Aron Reisz auf dem Sünderbänkchen, nachdem er Nick Ross in die Bande gecheckt hatte. Mit 1:49 min. Überzahl ging es in die Overtime.

Zu behäbig wurde das Powerplay gespielt. Danach folgte einer guten Chance für die Gastgeber (Roßmy 63./ Dietz 64.) eine Großchance der Falken (Reisz 63./ Wruck 64.). Aber Mac Carruth holte auch gegen Brock Maschmeyer den Super-Save heraus, derweil der Bauerntrick von Kale Kerbashian parallel zur Torlinie verpuffte (beide 65.). So musste das Penaltyschießen entscheiden, bei dem bei je zwei Anläufen Rylan Schwartz einmal und Bryce Gervais zweimal traf. So blieb es bei einem Punkt zum Ehrentag unserer #13.

Schlüsselszene(n)

Das waren die drei Strafen zum Ende des zweiten Drittels, die in den beiden Toren zum 4:4 mündeten.

Sekundensache

Irgendwie war die Uhr heute nicht der Freund der Füchse. Fünf Sekunden vor Ende von kompletten zwei Minuten doppelter Unterzahl fiel das 4:3, sodass weitere 49 Sekunden einfachen Penaltykillings folgten. Das hätte noch drei Sekunden gedauert, als Heilbronn zum 4:4 traf.

Comeback

Ondrej Pozivil gab nach Verletzungspause seit 13. November 2020 heute sein Comeback. Der 33-Jährige spielte als siebter Verteidiger, war körperlich präsent und schaltete sich auch mehrfach in das Angriffsspiel ein. „Alle im Team sind froh, dass er wieder zurück ist“, berichtete Corey Neilson.

Auswahltorwart

In Weißwasser ausgebildet, in Kanada während der Weltmeisterschaft im Tor der U20-Nationalmannschaft gestanden, kehrte Arno Tiefensee heute an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der 18-Jährige gab den Falken-Backup.

Jubeltrubel

Corona, das bedeutet auch, dass ein geblockter Schuss (z.B. Tim Detig, 52.) mehr und laustärkeren Jubel auslöst, als ein erzieltes Tor. Es sind komische Eishockeyzeiten. Wie gerne würde man einmal wieder einen Torschrei aus 3.000 Kehlen vernehmen!

Der Top-Spieler: Dylan Wruck

Ein Tor, zwei Vorlagen, ewiger Unruheherd und stetiger Ankurbler – der DEL2-Top-Scorer der letzten Saison ist wieder ganz der „Alte“.

Die Trainerstimmen

Michel Zeiter: „Nach dem guten Spiel der Füchse in Ravensburg waren wir gewarnt. Durch unseren Heimsieg gegen Landshut konnten auch wir Selbstvertrauen tanken – das hat man gemerkt. Anfangs hatten wir etwas schwere Beine, haben uns dann aber gut in das Spiel gefunden und auch Tore geschossen. Fast im Gegenzug gab es das 2:2 und dann sind wir gar 2:4 in Rückstand geraten. Dann konnten wir in Überzahl die zwei schnellen Tore zum Ausgleich erzielen. Die Mannschaft hat heute einen hervorragenden Job gemacht. Nach der weiten Reise war sie prima fokussiert. Kurz vor Schluss und in der Overtime hatten wir viele gute Möglichkeiten. Deshalb denke ich, unser Sieg war verdient. Ich bin stolz auf meine Mannschaft.“

Corey Neilson: „Heilbronn hat heute sehr gut gespielt. Sie waren in der Offensive sehr dynamisch, überhaupt sehr schnell und haben wirklich hart gearbeitet. Aber auch wir haben ein ordentliches Match abgeliefert und viel investiert. Wahrscheinlich waren es ein paar Fehler zu viel. Dazu haben wir ein paar blöde und auch ein paar unverdiente Strafen bekommen. Trotz der Strafen waren die Gäste im zweiten Drittel auch so besser. Das dritte Drittel war von beiden Seiten gut mit Chancen auch hier wie da. Beide konnten gewinnen. Im Powerplay in der Verlängerung haben wir nicht so optimal agiert. Ja und Penaltyschießen ist dann immer wie eine Art Münzwurf.“

Tore

1:0 (03:38) Rylan Schwartz ( Kale Kerbashian , Bennet Roßmy )
1:1 (07:52) Matthew Neal ( Jan Pavlu , Simon Thiel )
1:2 (09:44) Dylan Wruck ( Bryce Gervais , Stefan Della Rovere )
2:2 (10:23) Fabian Dietz ( Brad Ross , Tomas Andres )
3:2 (24:32) Rylan Schwartz ( Nicholas Ross ) PP-1
4:2 (33:29) Thomas Reichel ( Sebastian Streu , Brad Ross )
4:3 (38:41) Yannik Valenti ( Brock Maschmeyer , Dylan Wruck ) PP-2
4:4 (39:23) Stefan Della Rovere ( Dylan Wruck , Bryce Gervais ) PP-1
4:5 Bryce Gervais - GWS

Strafminuten

Weißwasser: 6-12 (0-8-4) Heilbronn: 3-6 (0-2-4)

Schiedsrichter: Sven Fischer - Seedo Jansen Linesman: Kenneth Englisch - Markus Paulick

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