Jetzt gilt es noch enger zusammenzurücken. Ohne seine beiden Topscorer Samir Kharboutli und Tyson McLellan, dafür aber mit jeder Menge Selbstvertrauen aus den jüngsten positiven Ergebnissen, geht der EVL in ein anspruchsvolles Wochenende. Am Freitag (19.30 Uhr) geben zunächst die Ravensburg Towerstars ihre Visitenkarte in der Fanatec Arena ab. Sonntag (18.30 Uhr/Echte Helden Arena) werden die Schützlinge von Trainer Heiko Vogler beim EHC Freiburg gefordert.
Die Lage: Sportlich hätte die stressige Feiertagszeit für den EVL kaum besser laufen können. Aus den vergangenen sechs Spielen holte die Mannschaft von Heiko Vogler fünf Siege. Grund dafür war vor allem die bärenstarke Defensive. Mittlerweile stellen die Rot-Weißen sogar die beste Hintermannschaft der Liga. Mit dem neu gewonnenen Selbstvertrauen gilt es nun den verletzungsbedingten Ausfällen von Tyson McLellan, Simon Stowasser und Samir Kharboutli zu trotzen.
Dass die Niederbayern auch mit einem kleinen Kader den großen Teams der Liga paroli bieten können, haben sie zum Beispiel in den letztjährigen Playoffs gegen die Ravensburg Towerstars gezeigt. Die Oberschwaben grüßen aktuell von Tabellenplatz zwei und führen mit 57 Punkten das Verfolgerfeld hinter dem souveränen Spitzenreiter Kassel Huskies an. Allerdings gab es aus den letzten fünf Spielen nur zwei Siege und mit einem Heimerfolg könnte der EVL an einem sehr großen Rivalen der letzten Jahre vorbeiziehen. Beim ersten Gastspiel an der Isar setzte sich der EVR mit 4:1 durch, in Ravensburg gewann Landshut mit 3:2 nach Penaltyschießen. Besonders treffsicher präsentieren sich die Spielstädter im Powerplay. Mit einer Erfolgsquote von 23,1 Prozent sind sie in dieser Disziplin Ligaspitze. Mit Nico Pertuch, Lukas Mühlbauer und Robbie Czarnik sind bei der Mannschaft von Trainer Gergely Majoross gleich drei Ex-Landshuter mit an Bord. Mit bereits 37 Punkten (10 Tore/27 Assists) liegt liegt Charlie Saurault in der internen Scorerwertung ganz vorne.
Der EHC Freiburg würde sich mit dem aktuellen zehnten Tabellenplatz gerade noch so für die Pre-Playoffs qualifizieren – allerdings haben die Breisgauer auch schon ein Spiel mehr absolviert als der Rest der Liga. Angeführt von Topscorer Parker Bowles (23 Tore/17 Assists). Dass die Badener gerade in der Offensive stark besetzt sind, zeigten sie zum Beispiel beim 6:5-E$rfolg nach Verlängerung in Landshut. Das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften in Freiburg gewann der EVL mit 6:2. Für Landshuts Kapitän Nick Pageau wird es außerdem ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein geben. Für die Partie gegen Landshut muss Freiburg in jedem Fall ohne Ludwig Nirschl planen. Der Angreifer muss nach einer im Training erlittenen Handverletzung pausieren.
Der Kader: Jetzt wird’s personell richtig dünn: Tyson McLellan, Simon Stowasser (beide Oberkörperverletzung) und Samir Kharboutli (Unterkörperverletzung) werden dem EVL bis auf Weiteres nicht zur Verfügung stehen. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz des zuletzt angeschlagenen Tobias Schwarz.
Wann Philipp Dietl, Michael Reich und Linus Brandl, die mit den U 20-Junioren des DEB bei der Weltmeisterschaft in Göteborg den Klassenerhalt in der A-Gruppe geschafft haben, wieder zur Mannschaft stoßen, steht noch nicht fest.
Die Analyse von Heiko Vogler: „In einer Saison gibt es immer Höhen und Tiefen. Wir müssen diese Ausfälle jetzt versuchen, gemeinsam aufzufangen und die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen. Wir haben in der Vergangenheit schon gezeigt, dass wir das können – gerade auch gegen Ravensburg in den letztjährigen Playoffs. Wir spielen aktuell mit viel Selbstvertrauen in unsere Abläufen. Aber das müssen wir in jedem Spiel neu bestätigen und das wird auch am Wochenende wieder schwer genug. Ravensburg ist der Titelverteidiger und Freiburg hat gegen die Towerstars zuletzt nur unglücklich verloren. Sie sind wirklich unangenehm zu spielen und verfügen zum Beispiel bei den Kontingentspielern über große individuelle Klasse.“