Der ERSC Amberg rutscht als Tabellenzweiter der Eishockey-Bayernliga ins neue Jahr. Die Löwen gewannen am Freitagabend vor der heimischen Rekordkulisse von knapp 1.300 Zuschauern das hart umkämpfte Derby gegen die Pegnitzer Ice Dogs mit 5:2, holten dabei ihren neunten Sieg in Serie und behalten damit auch ihre makellose Bilanz in der Rückrunde. Es war ein typisches Derby, wo sich der Außenseiter nach Kräften wehrte. Die Gastgeber sorgten im Mittelabschnitt für klare Verhältnisse und ließen am Ende nichts mehr anbrennen.
Die vollen Ränge beeindruckten die beiden Teams wohl ein wenig, denn der Beginn war eher verhalten. Der ERSC hatte zunächst eine Unterzahlsituation zu überstehen, danach konnte sich keine Mannschaft besondere Vorteile erarbeiten. Das änderte sich nur bei weiteren Powerplaymöglichkeiten, zunächst erneut für Pegnitz, zum Drittelende hin dann auch für den ERSC. Bei dem war dann schon mehr Druck dahinter, aber letztendlich blieb das Anfangsdrittel torlos.
Zu Beginn des Mittelabschnitts bekamen die Löwen mehr Spielanteile und die Chancen auf ihrer Seite häuften sich. Schließlich deutete sich das 1:0 für die Gastgeber schon an, und das erzielte Felix Köbele, vorbereitet von Marco Pronath und Brett Mennear. Der Kanadier leistete schon am dem ersten Drittel Doppelschichten für den verletzt ausgeschiedenen Shawn Campbell. Es war nun deutlich mehr Feuer in der Partie, Pegnitz startete eine Gegenoffensive und gab damit den Löwen Raum zum Kontern. Genau Mitte des Abschnitts legte Aron Schwarz mit einem platzierten Schuss zum 2:0 nach. In doppelter Überzahl gab es die nächsten Chancen, die Führung auszubauen. Zunächst waren die Löwen nicht konsequent genug, bis Tanner Campbell Sekunden vor Ablauf einer Strafzeit doch noch zum 3:0 erhöhte – schon eine Art Vorentscheidung.
Das Schlussdrittel verlief wieder ausgeglichen. Pegnitz konnte durch Breyer auf 3:1 verkürzen, die Antwort von Amberg folgte auf den Fuß durch Brett Mennear. Das 4:2 von Navarra hatte nur mehr statistischen Wert, zumal Michael Kirchberger mit einem Empty-Net-Goal Sekunden vor dem Ende den 5:2-Schlusspunkt setzte.
Gästecoach Mark Gerstner, der den erkrankten Petr Kukla vertrat, war mit dem Auftritt seines Teams durchaus zufrieden: „Wir haben gut mitgehalten und es Amberg zumindest schwer gemacht. Entscheidend war, dass Amberg im 2.Drittel bei unserer ‚Auszeit‘ seine Chancen genutzt hat. Das war keine Niederlage, für die man sich schämen müsste“.
Auch Dirk Salinger sprach von einem „hart umkämpften Derby“, was er auch so erwartet hatte: „Tabellenposition hin oder her, solche Spiele sind offen und haben ihren eigenen Charakter. Pegnitz hat es uns sehr schwer gemacht“, so der ERSC-Coach, der ein einziges Haar in der Suppe fand: „Wir sollten unserem Torwart auch mal zu einem Shut-Out (Spiel ohne Gegentor) verhelfen – das kriegen wir derzeit noch nicht hin“.
ERSC Amberg – EV Pegnitz 5:2 (0:0,3:0,2:2)
Tore:
1:0 (26.) Köbele (Pronath, Mennear)
2:0 (30.) A.Schwarz (Kirchberger, Schmitt)
3:0 (35.) T.Campbell (Mennear, Schmitt/5-4)
3:1 (50.) Breyer (Navarra, Sonnenberg)
4:1 (51.) Mennear (T.Campbell, Roth)
4:2 (57.) Navarra (Hagen, Holomek/4-4)
5:2 (60.) Kirchberger (5-6)
Strafen:
Amberg 8
Pegnitz 12 Minuten
Zuschauer: 1.253