Der ERC Ingolstadt hat im vierten Heimspiel der Saison die erste Pleite auf eigenem Eis hinnehmen müssen. Gegen den Titelverteidiger Eisbären Berlin unterlagen die Panther mit 3:1. Gegen stark ersatzgeschwächte Gäste war die Chancenverwertung die Achillesferse und es gelang zu selten, den amtierenden Meister in der eigenen Zone zu beschäftigen.
Dass der Titelverteidiger unter der Woche zwei Partien bestreiten musste und zudem verletzungsbedingt auf sechs Akteure verzichten musste, war ihnen keineswegs anzumerken. Die Mannschaft von Cheftrainer Serge Aubin war das aktivere Team, konnte ERC-Goalie Michael Garteig aber in den ersten zwanzig Minuten trotz zahlreicher Abschlüsse nicht überwinden. Auf der Gegenseite waren die wenigen Chanen der Hausherren im ersten Drittel aber meist aussichtsreich. Leon Hüttl (6.) und Wojciech Stachowiak (10.) verfehlten das Ziel haarscharf, während Wayne Simpson an Berlins Schlussmann Tobias Ancicka scheiterte (12.).
Mental schienen die Panther in den ersten Minuten des Mittelabschnitts noch in der Kabine zu sein, denn der Start ging komplett in die Hose. Im Powerplay kamen die Gäste zunächst zur Führung als Kevin Clark einen Hördler-Schuss 57 Sekunden nach Wiederbeginn abfälschte. Keine zwei Minuten darauf luden die Panther Maximilian Heim in seinem ersten DEL-Spiel zum ersten Tor ein, als sie ihn völlig unbedrängt auf 2:0 erhöhen ließen. Als Garteig nach einem katastrophalen Puckverlust in der eigenen Zone gegen den freistehenden Baßler den dritten Gegentreffer verhinderte, wurde es ERC-Coach Mark French zu bunt. Er nahm eine Auszeit und schien die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Blau-Weißen traten sofort anders auf und hatten drei erstklassige Gelegenheiten auf den Anschluss. Doch weder Charles Bertrand noch Mirko Höfflin und Wojciech Stachowiak konnten Ancicka überwinden. Während die Hauptstädter nun offensiv kaum mehr in Erscheinung traten, fehlte den Gastgebern bei ihren Schüssen die Zielgenauigkeit oder wie bei Fabio Wagners Pfostenschuss das Quäntchen Glück. Richtig brenzlig wurde es kurz vor der Pause als die Panther für 1:42 Minute in doppelter Unterzahl ran mussten, diese Phase aber mit bravourösem Penalty Killing unbeschadet überstanden.
Rückenwind für das dritte Drittel gab das den Oberbayern aber trotzdem nicht. Vielmehr gelang den Eisbären in der 46. Minute das 3:0 als Manuel Wiederer erneut völlig unbedrängt einschieben durfte. Gut fünf Minuten vor Schluss durften die Ingolstädter erstmals in dieser Begegnung im Powerplay ran. French nahm Garteig für einen sechsten Feldspieler vom Eis, doch der Puck wollte weiterhin nicht über die Linie und versprang gleich mehrfach unglücklich. Erst Jerome Flaake brach den Bann 166 Sekunden vor dem Ende, als er den Nachschuss eines Simpson-Schusses über die Linie drückte. Zu mehr reichte es aber nicht mehr.
ERC-Trainer Mark French: „Wir haben unseren Gameplan heute nicht gut umgesetzt. Im zweiten Drittel hatten die Berliner nach den zwei schnellen Toren das Momentum und wir haben die nötige Energie auf der Bank vermissen lassen. Die Eisbären haben zu viele Schüsse auf unser Tor durchgebracht, wir haben zu viele Zweikämpfe verloren und haben den Puck nicht gut kontrolliert. Das müssen wir am Sonntag deutlich besser machen.“