Durch einen Heimsieg gegen die Nürnberg Ice Tigers sind die Straubing Tigers gut in die neue Spielzeit gestartet. In einem engen und intensiven Derby setze sich das Team von Tom Pokel mit 5:2 durch.
Ausgangslage
Nach den zuletzt so erfolgreichen Auftritten in der Champions Hockey League starteten die Straubing Tigers am heutigen Freitag in ihre 17. DEL-Saison. In bislang 63 Liga-Aufeinandertreffen mit den Nürnberg Ice Tigers gingen die Straubinger nur 23 Mal als Sieger vom Eis und zogen 40 Mal den Kürzeren. In der letzten Spielzeit gingen alle drei Vergleiche an Nürnberg. Nicht im Aufgebot der Tigers waren heute Yannik Valenti, Benedikt Kohl, Trent Bourque (alle überzählig) und Bastian Eckl (kam für Landshut zum Einsatz). Auf Seiten von Nürnberg fehlten Lukas Ribarik, Maximilian Meier und Roman Kechter.
Spiel
Bereits in der ersten Spielminute zog Andrew Bodnarchuk die erste Strafzeit auf Seiten der Ice Tigers. Das folgende Powerplay brachte jedoch nichts ein. Brenzlig für das von Hunter Miska gehütete Tigers-Gehäuse wurde es zum ersten Mal in der fünften Spielminute, als Cody Lampl eine Strafe wegen Haltens verbüßte. Ryan Stoa zog vor das Tor, konnte Miska aber nicht überwinden. Kaum wieder komplett, schlugen die Tigers zu: Luke Adam passte auf Marcel Brandt, der direkt auf den vor dem Tor lauernden Mike Connolly weiterleitete. Connolly hatte dann keine große Mühe mehr, die Scheibe über die Linie zu drücken und erzielte das erste Saisontor für die Tigers in der noch jungen Spielzeit 2022/23 (6. Spielminute). In der 13. Minute jubelten die Ice Tigers Nürnberg – doch nach Videobeweis entschied das Schiedsrichtergespann auf kein Tor. Oliver Mebus hatte mit seinem Schuss aus spitzem Winkel nur den Innenpfosten getroffen, der Puck hatte die Torlinie aber nicht überquert. Mebus versuchte in der 16. Spielminute erneut, den Spielstand auszugleichen, doch Miska machte die Tür am kurzen Eck rechtzeitig zu. Nachdem die Nürnberger auch ihr zweites Überzahlspiel kurz vor Ende des Drittels nicht nutzen konnten, ging es mit der knappen Führung von 1:0 in die erste Drittelpause.
Zu Beginn des Mittelabschnitts gab es Offensivszenen auf beiden Seiten, aber keine zwingenden Chancen. Gegen das aggressive Penaltykilling der Gäste taten sich die Tigers schwer und kamen bei ihrer zweiten Überzahl nicht in Aufstellung. In der Folge versuchten es die Hausherren vermehrt mit Distanzschüssen, doch Niklas Treutle im Tor der Gäste zeigte keine Schwäche. Luke Adam war in der 34. Spielminute plötzlich durch und frei vor dem Tor, wurde jedoch im letzten Moment noch entscheidend im Schuss beeinflusst und zielte neben das Tor. In Minute 35 schnappte sich Parker Tuomie im eigenen Verteidigungsdrittel die Scheibe, brach an der linken Seite durch und bediente JC Lippon in der Mitte perfekt. Der kanadische Neuzugang der Tigers ließ Treutle keine Abwehrchance und erhöhte auf 2:0. In der Schlussminute des zweiten Drittels ergab sich die nächste gute Gelegenheit für die Niederbayern, doch Travis Turnbull kam vor dem Tor nicht an die Hereingabe von Mario Zimmermann.
Zu Beginn des Schlussabschnitts legte die Mannschaft von Tom Pokel nach: Luke Adam startete aus der eigenen Zone einen Sololauf und erwischte Treutle mit seinem platzierten Schuss über die Fanghand kalt (42.). Kurz darauf kamen jedoch auch die Nürnberger das erste Mal auf die Anzeigetafel. In der Hintermannschaft der Tigers stimmte die Zuordnung nicht und Ryan Stoa nutzte das zum 1:3 (45.). Noch in der selben Minute erzielten die Gäste den Anschlusstreffer durch Patrick Reimer. Pokel reagierte und nahm Auszeit. Mit Erfolg, denn Sandro Schönberger überlistete Treutle keine Minute später per Bauerntrick (46.). Beide Teams spielten in dieser Phase mit offenem Visier. Jason Akeson verpasste in der 50. Spielminute bei einem Zwei-auf-eins-Konter das 5:2. In großer Gefahr war das Tigers-Tor bei einem Breakaway von Tyler Sheehy, der aber das knapp verzog (52.). Das ohnehin intensiv geführte Tigers-Derby wurde gegen Ende ruppiger und beide Mannschaften zogen je zwei Strafminuteen wegen unnötiger Härte. Jason Akeson hatte die Vorentscheidung zum 5:2 auf dem Schläger, konnte den Puck aber nicht unter Kontrolle bringen (55.). Viel Platz dann, als sich auch noch Dane Fox wegen Stockchecks auf die Strafbank gesellte und den Straubingern eine über einminütige Vier-gegen-drei-Überzahl bescherte. Die Scheibe lief nun gut in den Reihen der Tigers, allein ein weiteres Tor wollte auch in dieser Situation nicht fallen. Kurz daraufm, als beide Teams wieder mit einem Mann mehr agierten, war es dann doch soweit: Eine schöne Kombination über Travis St. Denis und Mark Zengerle schloss Taylor Leier drei Minuten vor Spielende zum 5:2 ab. Damit war das Spiel entschieden.
Ausblick
Am Sonntag reisen die Tigers zu den Bietigheim Steelers (18.09.2022, 14:00 Uhr, EgeTrans Arena, Bietigheim-Bissingen). Am Freitag der kommenden Woche steht dann ein weiteres Auswärtsspiel bei den Wild Wings aus Schwenningen auf dem Spielplan (23.09.2022, 19:30 Uhr, Helios Arena, Schwenningen), am darauffolgenden Sonntag trifft Straubing im heimischen Stadion auf die Fischtown Pinguins Bremerhaven (25.09.2022, 19:00 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).
Tore:
1:0 (05:39) Michael Connolly (Marcel Brandt, Luke Adam, EQ)
2:0 (34:21) JC Lipon (Parker Tuomie, EQ)
3:0 (41:32) Luke Adam (Jason Akeson, EQ)
3:1 (44:15) Ryan Stoa (EQ)
3:2 (44:52) Patrick Reimer (EQ)
4:2 (45:34) Sandro Schönberger (Travis Turnbull, Marcel Brandt, EQ)
5:2 (56:57) Taylor Leier (Mark Zengerle, Travis St. Denis, PP1)
Strafen: Straubing: 10 Minuten – Nürnberg: 10 Minuten
Zuschauer: 3.834