Es hat nicht sollen sein: trotz eines 4:1 (2:0, 2:1, 0:0)-Heimsieges gegen Ravensburg müssen die Roten Teufel den bitteren Gang in die Playdowns antreten, nachdem sich der SC Riessersee bei ihrem Auswärtsspiel in Crimmitschau keine Blöße gab und ebenfalls einen Sieg (5:2) einfuhr. "Wir haben die Playoffs in vielen kleinen Punktverlusten liegen gelassen in einer engen Liga, wenn man sieht, dass Ravensburg nur ein Punkt vor uns in der Abschlusstabelle gelandet ist. Wir bedanken uns bei der tollen Unterstützung der Fans, die uns trotz des deutlichen Vorsprungs der Garmischer heute lautstark angefeuert haben. Diese Unterstützung brauchen wir jetzt auch in den Playdowns, die sicherlich nicht einfach werden", sagte EC-Coach Petri Kujala nach dem Spiel.
Bei den Hausherren fehlte Joel Johansson, der nach einem Check vom Freitag nicht einsatzfähig war, so dass sich die Qual der Wahl bei den Ausländern damit von selber beantwortete. Mikko Rämö stand somit wieder zwischen den Pfosten und auch Ales Kranjc kam in der Defensive zum Einsatz. Die Hausherren suchten ihre letzte Chance im Kampf um Platz zehn und dominierten den ersten Abschnitt. Nach nur 1:49 gespielten Minuten verwandelte Nick Dineen ein Powerplay zum frühen 1:0, dem Vitalij Aab dreieinhalb Minuten später nach einem langen Pass von Daniel Ketter und einem Solo das 2:0 folgen ließ. Rämö hatte in den ersten 20 Minuten so gut wie nichts zu tun, während die Roten Teufel drauf und dran waren, das dritte Tor zu markieren. Jonas Langmann bekam somit einige Gelegenheiten, sich für die Towerstars auszuzeichnen in einem sehr einseitigen ersten Drittel. Ob die Hausherren da bereits das Zwischenergebnis aus Crimmitschau in Erfajrung gebracht hatten, bleibt fraglich, denn der Konkurrent Garmisch führte zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:0.
Ähnliches Bild im zweiten Abschnitt: Bad Nauheim machte Druck und kam sogar in Unterzahl zum 3:0 durch Charlie Sarault, dieser Treffer hatte jedoch Konsequenzen. Ein Schuss von Götz traf Ravensburgs Goalie Langmann an der Maske, dieser reklamierte, doch der Kanadier traf ins Netz. Langmann zirkelte anschließend die Scheibe in Richtung des Unparteiischen, der diese Aktion als Tätlichkeit gegen sich sah und dem Torhüter daraufhin eine Matchstrafe gab. Somit kam Jimmy Hertel zwischen die Ravensburger Pfosten, der einen tollen Job machte und auch weitere Chancen von Sarault, Krestan oder Dineen zunichte machte. Überhaupt schien diese Strafzeit das Team von Christopher Oravec eher zu motivieren, denn plötzlich lief einiges nach vorne für die Towerstars. Folge war das erste Ravensburger Tor durch Lapsansky nach einem Konter über Mychan. Die Hausherren fingen sich aber wieder und trafen durch Dineen noch vor der zweiten Pause zum 4:1 nach einer sehenswerten Aktion à la "Tic Tac Toe" vor dem gegnerischen Kasten.
Das Match war somit endgültig gelaufen, beide Mannschaften taten sich im letzten Drittel nicht mehr viel. "Das war völlig inakzeptabel und ich finde dazu auch keine schönen Worte", sagte Ravensburgs Trainer Christopher Oravec nach der Partie. "Es war keine Leidenschaft, keim Kampf vorhanden. Immerhin ging es für uns noch um das Heimrecht", so Oravec, dessen Team nun in den Pre-Playoffs zunächst auswärts in Freiburg antreten muss.
Für die Roten Teufel heißt es nun somit Playdowns gegen Crimmitschau, das erste Heimspiel dieser best of seven Serie steht am Dienstag, den 14. März 2017 um 19.30 Uhr auf dem Programm.
EC Bad Nauheim - Ravensburg Towerstars 4:1 (2:0, 2:1, 0:0)
Tore:
1:0 (01:49) Dineen (Sarault, Meisinger) PP1
2:0 (05:24) Aab (Ketter, Hofland)
3:0 (26:40) Sarault (Götz, Krestan) SH1
3:1 (32:55) Lapsansky (Mychan, Brandl)
4:1 (39:22) Dineen (Meisinger, Pauli)
Strafminuten: ECN 12 / EVR 14 + 5+MS (Langmann)
Zuschauer: 2.388
eishockey.net / PM Bad Nauheim
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