Für den ESV Kaufbeuren stand heute Abend der 48. Spieltag auf dem Programm. Dabei war die Mannschaft um Kapitän Tyler Spurgeon beim unangefochtenen Tabellenführer Kassel Huskies zu Gast. Die Hessen sicherten sich am vergangenen Montag mit einem Auswärtssieg in Landshut sogar auch schon den vorzeitigen Titel des DEL2 Hauptrundensiegers.
Joker Trainer Rob Pallin musste dabei bekanntermaßen auf Stefan Vajs, Maximilian Meier, Jan Bednar, Sören Sturm und Markus Schweiger verzichten. Max Oswald stand dagegen wieder zur Verfügung und rückte in die vierte Sturmformation zu Florian Thomas und Max Lukes.
Die Joker zeigten im ersten Drittel von Beginn an, dass sie gewillt sind, auch gegen den Hauptrundensieger Punkte einzufahren. Der ESVK machte über weite Strecken das Spiel, erarbeitete sich viele Chancen und stand hinten eigentlich sehr stabil. Die Huskies ihrerseits zeigten den Kaufbeurern aber warum sie unangefochten an der Tabellenspitze stehen. Die Hausherren nutzten ihre wenigen, dafür aber hochkarätigen Chancen eiskalt, während es der ESVK mehrfach verpasste, aus sehr guten Gelegenheiten auch dementsprechend Tore zu machen. Der Reihe nach: Die Kasseler gingen nach einem Konter in der sechsten Spielminute mit 1:0 in Führung. Clarke Breitkreutz wurde von der ESVK Defensive dabei vor dem Tor aus den Augen gelassen und musste einen Pass von Oliver Granz nur noch, gegen den dabei völlig chancenlosen Benedikt Hötzinger, in das Tor schieben. Der erste Treffer war sogleich auch die erste wirkliche Chance des Tabellenführers. Dem nicht genug, trafen die Hessen auch mit ihrer zweiten Chance direkt ins Schwarze. Nur 56 Sekunden nach dem Treffer zum 1:0 überlief Vincent Saporani Florin Ketterer über die Flügelposition kommend und konnte alleine vor das Tor von Benekdikt Hötzinger ziehen und verwandelte gekonnt zum 2:0 für die Huskies. Die Joker waren nun für ein paar Minuten etwas beeindruckt und die Hessen hatten eine kurze Phase, mit viel Druck in der ESVK Zone. Aber die Kaufbeurer erholten sich schnell und kamen wieder zu ihrem bis dato eigentlich guten Spiel zurück. Belohnt wurde dies dann durch den 2:1 Anschlusstreffer in der 13. Spielminute. Sami Blomqvist kam dabei aus dem seitlichen Slot zum Abschluss und hämmerte die Scheibe über die Stockhandseite von Gerry Kuhn in das Huskies Gehäuse. Der Anschlusstreffer war aufgrund der Spielanteile auch mehr als verdient. Die Joker verpassten im Anschluss auch Möglichkeiten auf einen schnellen Ausgleichstreffer und wurden vom Spitzenreiter in Person von Joel Keussen auch wieder dafür bestraft. Der Offensivverteidiger tankte sich von der blauen Linie bis vor das Tor von Benedikt Hötzinger und traf trocken zum 3:1 für die Hessen. Kurz vor der Pause musste dann Kassels Ryan Olson für 2+2 Strafminuten auf das Sünderbänkchen. Im anschließenden Powerplay verpassten dann Sami Blomqvist, Fabian Voit und Tobias Wörle den zweiten Joker Treffer und es ging mit einem Spielstand von 3:1 für die Huskies in die erste Pause.
Der zweite Abschnitt sollte dann ein Spiegelbild des ersten Drittels werden. Die Joker mit mehr Spielanteilen und auch einen plus an Chancen, aber leider auch mit einem 7:3 Rückstand. Ein Spielstand, der den Spielanteilen sogar nicht gerecht wurde: Der ESVK kam dabei bereits nach 20 Sekunden in Überzahl zum schnellen 3:2 Anschlusstreffer. Sami Blomqvist fand mit einem Zuckerpass durch die Box der Huskies den frei stehenden Branden Gracel und dieser schloss mit einen Direktschuss gekonnt ab. Die Wertachstädter waren also wieder dran. Die Hessen aber zeigten in der Offensive dann wieder eine schier unglaubliche Effektivität. Clarke Breitkreutz traf in der 23. Spielminute nach einer Druckphase der Hessen im Nachschuss zum 4:2. Der Deutsch-Kanadier kam zuerst im Slot frei zum Abschluss, Benedikt Hötzinger konnte die Scheibe nicht sichern und der Stürmer drückte das Ding schlussendlich über die Torlinie. Der ESVK war aber davon nicht beeindruckt und zeigte weiter ein gutes Spiel, Chancen auf weitere Treffer wurden aber immer wieder liegen gelassen und die Huskies schlugen im Powerplay zu. In Spielminute 30 traf Kassels Top Scorer Troy Rutkowski nach einer sehr starken Kombination zum fünften mal für den Tabellenführer. Als keine Minute später, nach einem Fehler der Allgäuer im Spielaufbau, auch noch der sechste Treffer fiel, war der Arbeitstag für ESVK Torhüter Benedikt Hötzinger frühzeitig beendet und Jan Dalgic stand nun im Kasten der Joker. Torschütze für Kassel war Eric Valentin. Nur 41 Sekunden später waren dann die Kaufbuerer wieder da und trafen zum 6:3. Joey Lewis tankte sich in die offensive Zone, legte auf Branden Gracel ab und dieser fand Sami Blomqvist am rechten Pfosten lauernd. Der Finne verwandelte das Zuspiel mit einem platzierten Direktschuss. Dieser Treffer gab dem ESVK wieder mehr Selbstvertrauen und als die Joker dann gut vier Minuten vor der zweiten Pause in Überzahl agieren konnten, roch es stark nach dem vierten Treffer für die Rotgelben. Es kam aber leider ganz anders. Jan Dalgic spielte bei einer Befreiung der Huskies mit, wollte den Puck aus dem Bandeneck hinter seinem Tor zu einem Mitspieler passen, traf dabei aber unglücklich den eigenen Außenpfosten und von dort prallte die Scheibe zum frei stehenden Eic Valentin, der natürlich keine Mühe hatte, den siebten Treffer für seine Farben zu erzielen. Die Joker gingen also mit einem vier Tore Rückstand in den Schlussabschnitt.
Wie deutlich das Spiel heute Abend auch gegen den ESVK lief, wurde wohl auch mit den Treffern acht und neun der Hausherren erneut klar. Vor dem achten Treffer der Kasseler in der 45. Spielminute scheiterte John Lammers mit einem Alleingang am starken Gerry Kuhn im Tor der Huskies und im Gegenzug trafen die Hessen mit einem von Eric Valentin mit dem Knie abgefälschten Schuss zum 8:3. Der Treffer zum 9:3 für den Tabellenführer war dann ein Eigentor von Branden Gracel. Der Kanadier fälschte eine Scheibe in der 49. Spielminute vor dem eigenen Tor von der Seite kommend in den Kasten von Jan Dalgic ab. Die Willenskraft der Allgäuer war danach natürlich deutlich gebrochen, trotz alle dem versuchte die Mannschaft von Trainer Rob Pallin weiterhin alles, musste dann aber in der Schlussminute in Unterzahl sogar noch den zehnten Gegentreffer hinnehmen. Joel Keussen nagelte die Scheibe dabei mit einem satten Direktschuss zum 10:3 Endstand in den ESVK Kasten.
Die Joker wurden vom Spitzenreiter dabei heute Abend aber völlig unter Wert geschlagen und zeigten eigentlich zumindest in den ersten 44 Minuten ein wirklich sehr gutes Auswärtsspiel und hatten sich dabei definitv keine zehn Gegentore verdient.