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Η-Ε
(1:1) - (1:0) - (1:0)
01.05.2022, 20:00 Uhr

EV Zug ist Schweizer Meister 2021/22

Die Zentralschweizer kommen nach einem 0:3 in der Serie zurück und gewinnen mit 4:3

Þ02 Mai 2022, 14:24
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Meisterfeierlichkeiten nach dem Meisterschaftsgewinn
Foto: Marcel Kaul / szenemagazin.ch

Die Saison 2021/22 geht am Sonntagabend mit dem Playoffsieg für den EHC Kloten zu Ende. Mit dem Sieg sichert sich der EHC auch den Aufstieg zurück in die Nationalleague, nach 4 Saisons Swissleague. Nach 226 Spielen und 164 Siegen können die Flughafenstädter sich von der zweithöchsten Liga im Schweizer Eishockey wieder verabschieden.

Aussergewöhnliche Zeit für einen Spielbeginn, schon um 19:00 Uhr geht’s los. Das Spiel ist ausverkauft und diejenigen, die kein Ticket ergattern konnten, haben die Möglichkeit im kurzfristig auf die Beine gestellten Public Viewing auf dem Stadtplatz dem Spiel beizuwohnen.

Das Spiel beginnt mit dem Gewinn des Anspieles für den EHC Kloten, ein gutes Omen? Beide Mannschaften kämpfen hart um den Puck. Es liegt ein Kribbeln in der Luft und die beiden Kontrahenten schenken sich nichts. Der hohe Stock von Silvan Wyss sorgt für Blutflecken auf dem Eis. Robin Figren geht mit schmerzverzehrtem Gesicht und blutender Lippe zu Boden. Hierfür sprechen die Schiedsrichter eine 2+2 Minuten Strafe aus. Der EHC kann also vier Minuten in Überzahl spielen. Dieses erste Powerplay geht unverrichteter Dinge zu Ende und der EHC Olten kann es Schadlos überstehen. Im ersten Drittel hat der EHC Kloten wesentlich mehr Spielanteil, kann aber kein Tor erzielen. Mehrere gute Möglichkeiten, aber ein Puck an Rytz vorbeibringen gelingt nicht.

Im Mitteldrittel legen die Gastgeber noch eine Schippe drauf und bewegen sich sehr oft um das gegnerische Tor. In der 28. Minute ein Beinstellen von Simon Sterchi. Der EHC Kloten kann erneut ein Powerplay aufziehen. Etwas mehr als 40 Sekunden im Powerplay, kann Niki Altorfer sich vor Simon Rytz platzieren die Scheibe dem Oltener Keeper zwischen den Beinen durchdrücken, Tooooor. Der Jubel ist enorm. Das mit 7600 Zuschauern ausverkaufte Stadion kocht. In der 33. Minute muss Nodari Matteo auf die Bank für einen Haken. Dies ist die einzige Strafe, die der EHC Kloten am heutigen Abend bekommt. Die Oltener sind irgendwie von der Rolle und kriegen kein sauberes Powerplay hin. Mit einem 1:0 gehen die beiden Teams in die Pause.

Das letzte Drittel beginnen die Gäste sehr energisch. Sie scheinen in der Kabine nochmals gut Energie getankt zu haben. Doch schlussendlich scheitern sie immer wieder am sensationell spielenden Tim Wolf. Dieser hält den Kasten der Klotener sauber. In der 52. Minute kommt es nochmals zu einer Überzahlsituation für die Klotener. Irgendwie will der Puck aber einfach nicht ins Netz. Die Stimmung in der Halle ist enorm, für die letzten gut fünf Minuten gibt es eine Standing Ovation, selbst auf den Sitzplätzen kann niemand mehr sitzen, so spannend ist das Game. Noch 1:30 auf der Uhr macht Simon Rytz einem Feldspieler platz und verlässt sein Tor. Die Oltener können nochmals in Überzahl agieren, doch ihnen läuft die Zeit davon. Kollektives Runterzählen der Zeit und dann ist es so weit, der EHC Kloten gewinnt das Playoff Final gegen den EHC Olten und steigt somit in die Nationalleague auf. Doch was ist jetzt? Unklarheit bei uns Fotografen, die auf den Einlass auf das Eisfeld warten. Das Spie ist noch nicht fertig! Die Schiedsrichter haben festgestellt, dass der EHC Olten mit zu vielen Spieler auf dem Eis stand. Also, Uhr um sieben Sekunden retour, das Eisfeld räumen, alle Spieler wieder ihre Ausrüstung zusammensuchen und nochmals weiterspielen. In diesen sieben Sekunden kann der EHC Olten nochmals einen Schuss auf das Klotener Tor absetzen, doch Tim Wolf steht wie eine Eins da und hält, das Spiel ist durch und die Klotener Spieler stürmen ein zweites Mal schreiend auf das Eisfeld und feiern den Sieg.

Lange Gesichter bei den Gästen, während im Hintergrund die Medaillenzeremonie vorbereitet wird. Die Oltener kriegen ihre Silbermedaille und gehen fair sich bei den Klotenern bedanken und gratulieren zum Sieg. Die Klotener nehmen dann die Goldmedaille entgegen, welche recht massiv ist, ich hatte eine in der Hand und war erstaunt, wie schwer sie ist. Dann der Moment, auf den alle gewartet haben, Simon Kindschi und Steve Kellenberger nehmen den Pokal entgegen und fahren damit auf die Mannschaft zu. Es wird ausgiebig gefeiert. Marc Marchon ist der Erste, welcher mit einem Sixpack Bier daher zu fahren kommt. Nach der offiziellen Feierlichkeit präsentiert jeder Spieler einzeln noch den Pokal den Fans. Danach wird das Eisfeld geöffnet und die Fans nehmen es in Beschlag. Sie können nun mit ihren Helden des Abends den Aufstieg feiern. Die ersten Spieler ziehen sich zurück in die Kabine im mit ihren Kumpanen und der Familie zu feiern. In der Kabine dann die obligate Siegerzigarre und der Champagner. Ebenfalls steht ein ganzer Einkaufswagen mit Bier beladen dort, also verdursten muss niemand. Nach einer Weile ziehe ich mich dann zurück, etwas benebelt vom vielen Rauch und überlasse den Spieler und dem Staff die Kabine. Gratulation an den EHC Kloten, nach vier Jahren Swissleague wieder Nationalleague.

Nachdem im Frühling 2020 die Saison bekanntlich wegen Corona frühzeitig abgebrochen wurde und es keinen Aufsteiger gab, scheitere der EHC Kloten in der Saison 2020/21 im Finale am HC Ajoie und an Tim Wolf. Diese Saison beendete der EHC Kloten dann zum dritten Mal in Folge wieder auf Platz 1 und bekam Tim Wolf als Verstärkung ausgeliehen. Man hatte zu Beginn etwas zu kämpfen gegen die Powermäuse, doch das Spiel drei und das da erreichte 4:1 hat den EHC Kloten beflügelt. Am heutigen Abend hat dann das Minimalresultat, nein nicht Minimalleistung, gereicht, um den Pokal nach Kloten zu holen. Gratulation an die Mannschaft und den Staff, wir sehen uns nächste Saison in der Nationalleague.

 

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