Ein absoluter Kraftakt beschert dem EV Füssen einen 5:3-Sieg (1:0, 2:2, 2:1) bei den Selber Wölfen, der auf Grund der personellen Situation nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Jorde, Simon, Krötz, Echtler, Landerer, Nadeau, Kircher, Klein, Wiedemann, Keller, Eichberger wären zwei schöne Blöcke inklusive Torhüter, allein sie standen alle nicht zur Verfügung. Durch die DNL-Akteure Hofmann und Naumann konnte der EVF zumindest vierzehn Feldspieler aufbieten, von denen krankheitsbedingt ein Verteidiger aber nur zwei Abschnitte spielen konnte.
Die gastgebenden Wölfe begannen natürlich dominant, allerdings trat der EVF dem Kader entsprechend auch mit einer defensiveren Taktik an. Torhüter Maximilian Meier erwies sich von Anfang an als sicherer Rückhalt und entschärfte alles, was auf seinen Kasten kam. In der sechsten Minute verpasste bei einem Konter Martin Guth knapp, in Überzahl hatten die Füssener dann weitere Möglichkeiten. Dennoch fiel das 0:1 durch Marc Hofmann nach schönem Zuspiel eher überraschend. Dejan Vogl hätte kurz darauf sogar beinahe nachgelegt, auf der anderen Seite scheiterte Gelke kurz vor der Sirene aussichtsreich.
Im zweiten Abschnitt sah sich Füssen in Unterzahl wieder großem Druck ausgesetzt, hielt aber allen Angriffen stand, selbst der frei durchgebrochene McDonald fand in Meier seinen Meister. Wieder komplett fuhren die kampfstarken Schwarz-Gelben bei angezeigter Strafe gegen Selb einen schnellen Konter, den Quirin Stocker zum 0:2 abschloss. Die Wölfe blieben aber am Drücker, hatten mehrere Topchancen zum Anschluss, aber das Füssener Bollwerk inklusive Torgestänge hielt dicht. Dies änderte sich erst im zweiten Überzahlspiel der Gastgeber, hier erzielte Kolb den Anschluss. Der EVF musste danach eine weitere Strafzeit hinnehmen, dabei traf Selb erneut den Pfosten. Eine Sekunde nach Ablauf der Strafe mussten sich die Füssener dann trotz allen Einsatzes aber doch geschlagen geben, McDonald war der Schütze zum 2:2. Nun sah alles danach aus, als ob der VER das Spiel drehen würde, doch drei Sekunden vor Ende fand die Scheibe durch Stefan Rott den Weg zwischen den Schützern von Torhüter Deske hindurch zum 2:3 ins Netz.
Das gab natürlich neues Selbstvertrauen, auch wenn im letzten Drittel nur noch vier Defender zur Verfügung standen. Und tatsächlich gelang Marc Hofmann bei einem Gegenangriff schon bald das 2:4. Nun wurde vom EVF mit allem verteidigt, aber nach vorne auch immer wieder auf Konter gelauert. In Unterzahl spielend wurde Samuel Payeur bei so einem unfair gestoppt, den fälligen Penalty konnte er aber nicht verwandeln. Im Gegenteil gelang eine knappe Zeigerumdrehung später dem Heimteam durch Pisarik der Anschlusstreffer. Füssen musste nochmals eine Unterzahl überstehen, gut zwei Minuten vor Ende zog Selb auch den Torhüter für einen weiteren Feldspieler, doch der Eissportverein wehrte alle Versuche ab und konnte eine Sekunde vor Spielende durch Payeur auch noch das 3:5 erzielen. Zum besten Spieler auf Seiten der Ostallgäuer wurde Marco Deubler mit seinen drei Torvorlagen gewählt.
Durch das Sechs-Punkte-Wochenende festigte der EVF seinen fünften Tabellenplatz und hielt alle Verfolger auf Distanz. Auf einen Nicht-Playoff-Platz beträgt der Abstand nun vierzehn Punkte.
Trainer Andreas Becherer (Füssen): „Die Konstellation war für uns heute nicht günstig, wir sind mit einem recht schmalen und auch jungen Kader angereist. Doch ich bin stolz auf die Jungs, das Ziel war es defensiv sicher zu stehen und das hat gut funktioniert. Selb war natürlich immer im Spiel und das hätte auch anders laufen können. Doch mit einer Mischung aus Glück, Torhüterleistung und auch Können haben wir uns die drei Punkte geholt, darüber sind wir sehr froh.“ (MiL)
Tore:
0:1 (18.) Hofmann (Deubler, Dropmann)
0:2 (25.) Stocker (Zelenka, Hofmann)
1:2 (32.) Kolb (Kabitzky, Gelke/5-4)
2:2 (37.) McDonald (Schmidt, Schiener)
2:3 (40.) Rott (Meier, Zelenka)
2:4 (44.) Hofmann (Deubler, Dropmann)
3:4 (51.) Pisarik (McDonald, Kremer)
3:5 (60.) Payeur (Deubler/ENG)
Strafminuten Selb 10, Füssen 10
Zuschauer 1163.