Die Heilbronner Falken bleiben tief im Tabellenkeller stecken. Im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den direkten Konkurrenten aus der Lausitz musste man sich in einem turbulenten Spiel vor 1.623 Zuschauern mit 5:6 nach Verlängerung geschlagen geben. Lieferte in den letzten Spielen die Offensive nicht gewünscht, fielen heute die Gegentreffer viel zu leicht. Nach einer schwachen Anfangsphase konnte man sowohl einen 1:3- als auch ein 3:5-Rückstand ausgleichen, verlor dann aber in der Overtime.
Bis der erste gefährliche Heilbronner Schuss in Richtung Lausitzer Tor abgefeuert wurde, stand es schon 0:2. In der Anfangsphase spielten nur die Füchse, verunsicherte Falken liefen nur hinterher. In der 4. Minute gingen die Gäste folgerichtig in Führung, nach Vorarbeit von Mäkitalo überraschte Anders Mnich im Falken-Tor im kurzen Eck. Nur zweieinhalb Minuten später konnten die Sachsen in Überzahl erhöhen, wieder sah Mnich unglücklich aus, als er die Scheibe nicht sichern konnte und Scheidl aus kurzer Distanz abstaubte. Erst danach fanden die Unterländer besser ins Spiel und wurden in der 11. Minute belohnt, als Tosto aus der Drehung zum Schuss kam und auf 1:2 verkürzte. Doch der Treffer war von Stadionsprecher Steffen Schnizer noch nicht einmal vollständig durchgesagt, da schlugen die Füchse postwendend zurück. Nur 13 Sekunden nach dem Anschlusstreffer kam Scheidl frei zum Schuss, Mnich war erneut bezwungen und musste seinen Kasten räumen. Sein Nachfolger Andryukhov ließ im weiteren Verlauf des Drittels kein weiteres Gegentor zu, während die Falken auf der Gegenseite in einem sehr zerfahrenen Spiel Quapp auch nur selten ernsthaft prüften.
Im Mitteldrittel sah das Spiel der Unterländer dann deutlich besser aus. Endlich konnte man phasenweise Druck auf das gegnerische Tor ausüben und überstand auch ein Unterzahlspiel. Kurz nachdem die Falken wieder komplett waren, startete Kirsch einen Alleingang und bezwang Quapp mit einem platzierten Schuss genau in den Winkel. 45 Sekunden nach dem Anschluss fiel die Scheibe im Getümmel Williams auf den Schläger, der keine Mühe hatte, den 3:3-Ausgleich zu erzielen. Doch anstatt nun weiter am Drücker zu bleiben, bremsten sich die Falken durch eine weitere Strafe erneut aus und wurden prompt bestraft. Weißwasser zog ein starkes Powerplay auf, traf durch Mäkitalo erst den Pfosten und ging wenig später durch denselben Spieler erneut in Führung, als Heilbronn die Scheibe nicht klären konnte (32.). Heilbronn bemühte sich, wieder heranzukommen, und lief in der 38. Minute in einen Konter. Breitkreuz konnte ungehindert das Tor umkurven und traf per Bauerntrick zum 3:5.
Lange konnte man die Defensive der Füchse nicht ernsthaft in Gefahr bringen, doch dann leisteten sich auch die Sachsen zwei Strafen. In einer 44-sekündigen doppelten Überzahl sollte den Unterländern noch nicht viel gelingen, doch drei Sekunden vor Ablauf der zweiten Strafe lief endlich mal der Puck flüssig durch die eigenen Reihen, Tosto zog direkt ab und verkürzte in der 51. Minute auf 4:5. Nun erwies Breitkreuz mit einem Bandencheck seinem Team ein Bärendienst und kassierte eine große Strafe. Schon nach neun Sekunden des Überzahlspiels glich Della Rovere mit einem starken Backhander zum 5:5 aus. Die weiteren 4:51 des Powerplays konnten die Falken aber nicht mehr nachlegen und das Spiel so für sich entscheiden.
So ging es in die Verlängerung, in der die Falken Pech hatten – Williams traf nur die Latte, im Gegenzug entschied Garlent das Spiel für Weißwasser.