Schnelle Räuber, die von oben herab ihre Beute fixieren und sich dann schnell auf die am Boden lebenden Opfer stürzen. Soweit die ornithologische Betrachtung, nun die in der Oberliga:
Denn hier „kleben“ die Harzer Falken nahezu am Boden, sind mit der zweitschlechtesten Defensive (84 Gegentore) mehr Opfer als Jäger und nach oben ist es ein (theoretisch) weiter und langer Weg. In Braunlage kann man und wird man mit der Saison nicht zufrieden sein: Den ersten Kontingentspieler (Samy Banga) noch vor Saisonbeginn nach Hause geschickt, Rückkehrer Nick Pitsikoulis meilenweit von der erhofften Leistung früherer Tage entfernt, freiwilliger Rücktritt von Trainer Norbert Pascha, langwierige Verletzung des bis dato teambesten Torjägers Artjom Kostyrev, nur sechs Punkte aus fünfzehn Spielen – im Harz hatte man schon deutlich bessere Jahre erlebt. Eine fehlende Konstanz verhinderte eine bessere Platzierung. Überraschenden Punktgewinnen gegen Essen oder Herne folgten in schöner Regelmäßigkeit böse Klatschen wie zuletzt gegen Hamburg (1:7) oder die Scorpions (1:9).
Nachgebessert wurde mittlerweile auf mehreren Ebenen: Der sportliche Leiter und Braunlager Urgestein Bernd Wohlmann bleibt bis Saisonende als verantwortlicher Cheftrainer hinter der Bande, für die Offensive holte man aus Duisburg den Schweden Elias Bjuhr. Dieser erwies sich als sofortige Verstärkung, wie fünf Punkte (drei Tore) in vier Spielen belegen.
Am heutigen Freitag gilt es nun für die Saale Bulls, den positiven Schwung der letzten beiden Partien gegen Timmendorf und Rostock mit 14 erzielten Treffern auch gegen die Harzer Falken auf das Eis zu bringen und sich die nächsten Punkte zu sichern. Als aktueller Tabellen-Sechster mit nur drei Zählern Rückstand auf den dritten Platz ist mit der Unterstützung von den Rängen noch vieles möglich für unsere Jungs – ein Sieg gegen die Harzer Falken wäre dafür ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!
eishockey.net / Ralf John
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