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Fans tragen Löwen zum Comeback-Sieg

Dank viel Leidenschaft und Einsatz drehen die Löwen das Spiel gegen Kaufbeuren und siegen 3:2

Þ29 September 2019, 23:10
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Löwen Frankfurt
Löwen Frankfurt

0:2 nach 24 Minuten, zwei Gegentore aus 10 Schüssen - als die Löwen Frankfurt bei ihrem Heimspiel des 6. Spieltags der DEL2-Saison 2019/2020 mit dem Rücken zur Wand standen, fanden sie - getragen von der Gänsehautstimmung in der Eissporthalle Frankfurt - nicht nur zurück ins Spiel gegen den ESV Kaufbeuren. Sie fanden einen Weg zu gewinnen.

„Nach dem 0:2 haben die Fans uns geholfen und gepusht. In der zweiten Hälfte des Spiels waren wir viel besser,“ resümierte Head Coach Matti Tiilikainen nach dem 3:2 (0:1, 1:1, 2:0)-Comeback-Sieg, den die Löwen durch Tore von Luis Schinko, Stephen MacAulay und Martin Buchwieser feierten. Nach zuletzt drei Spielen mit Extra-Schicht feierten die Löwen damit endlich wieder einen „Dreier“ in der DEL2.

Keine Geschenke

Zufrieden war Tiilikainen nach den letzten Spielen sichtbar nicht. Obwohl sein Team in Bad Nauheim, gegen Weißwasser und in Ravensburg nie schlecht spielte, den Gegner phasenweise sogar dominierte und sich immer eine Siegchance erarbeite. Hängen blieb aber vor allem, dass die Löwen stets einen Weg fanden, die Spiele nach 60 Minuten doch nicht zu gewinnen.

In dieser Hinsicht war ein Teil des Gameplans gegen Kaufbeuren klar: Keine Geschenke verteilen. Besonders nicht in Form von 2-Minuten-Strafzeiten, welche die Löwen zuletzt speziell im Schlussdrittel Kraft und Punkte kosteten. Bis zur 51. Minute ging dieser Plan auch perfekt auf und die Löwen kassierten keine einzige Strafzeit. Als in der Schlussphase aber zuerst Leon Hüttl und später David Suvanto auf die Strafbank mussten, sahen sich die Löwen wieder der selben Situation wie in den vergangenen Spielen gegenüber. Doch diesmal hielten sie ihre Führung fest. Dass es aber überhaupt so weit kommen würde, war lange nicht abzusehen.

Die Löwen begannen die Partie offensiv orientiert und verlagerten das Spiel im 1. Drittel weitestgehend in das Drittel der Gäste. In der 8. Minute hatte Mike Fischer die beste Chance zur Führung, doch sein Flachschuss touchierte gerade noch die Kelle eines herbeieilenden Kaufbeurer Verteidigers und verfehlte so das rechts offene Tor.  

Zwei Gegentore aus 10 Schüssen

Die Nachhaltigkeit des eigenen Offensivdruckes minderten die Löwen leider immer wieder durch Ungenauigkeiten im Passspiel, welche Kaufbeuren immer wieder zu Entlastung verhalf. Alle Kapitel der Floskelsammlung bestätigend, waren es dann „natürlich“ auch die Joker, die „ausgerechnet“ solch einen Puckverlust der Löwen nutzten und „mit dem ersten guten Angriff“ zur eigenen Führung kamen. Topscorer Sami Blomqvist bediente den mitgelaufenen Joseph Lewis, der vor dem Tor nur noch eintippen musste und Jimmy Hertel keine Chance zur Abwehr ließ.

Auch beim 0:2 (24.) war der Goalie der Löwen machtlos. Sowohl den initialen Schuss, wie auch den Rebound aus spitzem Winkel parierte Hertel, wobei er notgedrungen aus dem Torraum driftete. Die Joker hielten den Puck allerdings in ihren Reihen und Branden Gracel verwertete Blomqvists Querpass vor dem verwaisten Tor.

Nach vorne getrieben von den eigenen Fans versuchten die Löwen das 0:2 nicht in die Köpfe dringen zu lassen und das Spiel zügig wieder an sich zu reißen. Kaufbeurer Strafen (28. und 35.) brachten die Löwen zudem zweimal in Überzahl, doch beide Gelegenheiten verstrichen ungenutzt. Vor allem im Abschluss zeigten sich die Löwen dabei ungewohnt zögerlich. Schon im 1. Drittel kamen lediglich 8 Schüsse auf den Kasten von Stefan Vajs, wobei neben Fischers Gelegenheit und einem Nachschuss von Lukas Koziol (17.) wenig richtig gefährliche Abschlüsse dabei waren.  

Auftakt zum Comeback

Durch das „Net-crashing“ in den Powerplays des 2. Drittels fanden die Löwen aber zunehmend den Weg in den Slot, wo Kaufbeuren Probleme hatte den Puck zu klären. Schon in den vergangenen Spielen hatte sich die Verteidigung im Slot als Kaufbeurens Problemzone dargestellt. So suchten die Löwen auch bei 5-gegen-5 immer zielstrebiger den Weg vor das Tor und störten Vajs bei seinen Saves.

Für den Anschlusstreffer von Schinko vor der zweiten Drittelpause bedurfte es dennoch einer Portion Zufall. Schinko verpasste eigentlich mit seinem Zuspiel den mitgelaufenen Buchwieser, der die Scheibe statt sie direkt zu verwerten nur noch einmal zurück zu Schinko legen konnte. Parallel zu Torlinie stehend brachte Schinko den Puck auf Vajs, der sich die Scheibe mit dem Schlittschuh quasi selbst ins Netz legte (38.).

Rechtzeitig zum Beginn des Schlussdrittels sicherte der Treffer den Löwen das Momentum. Zwar verstrich auch noch ein viertes Powerplay vor dem Ausgleich, doch als Blomqvist die Löwen in der 42. Minute erneut in Überzahl brachte, besorgte MacAulay das 2:2 (43.). David Suvanto hatte von der blauen Linie abgezogen, MacAulay im Slot den Schläger reingehalten und Vajs keine Chance zur Abwehr.

Die Löwen hatten ihre Ungenauigkeiten im Passspiel mittlerweile im Griff und drängten auf die erstmalige Führung, doch Kaufbeuren zeigte sich trotz des Verlusts der Führung keinesfalls demotiviert. Entsprechend ergaben sich Chancen auf beiden Seiten in einem Spiel, dass nun deutlich temporeicher und offensiver geführt wurde.

Dennoch waren es die Löwen die in der 50. Min ein weiteres Mal zuschlugen. Buchwieser überlief seinen Verteidiger in den zentralen Slot und platzierte die Scheibe perfekt neben dem rechten Pfosten zur erstmaligen Führung für die Löwen.  

Die Defense gewinnt das Spiel

Doch bis zu den drei Punkten für einen Sieg waren noch rund zehn Minuten zu spielen. Den Löwen stand ihre heißeste Phase also noch bevor. Als Hüttl nur rund eine Minute nach dem 3:2 die erste Strafe für die Löwen kassierte, wähnte mancher schon eine Nachtigall durch die Eissporthalle trapsen. Aber die Löwen verteidigten in Unterzahl druckvoll und überstanden diese Situation ohne gefährliche Gegenchance.

Kritischer wurde es 3:21 Min vor Spielende, als Suvanto auf die Strafbank musste und Kaufbeuren nichts mehr zu verlieren hatte. Mit viel Puckbewegung schnürten sie die Löwen in deren Zone ein, doch diese gaben den Jokern kaum Schusswege zum Abschluss. Zudem konnten sie sich auf Hertel verlassen, der nicht nur die Distanzschüsse entschärfte, sondern sich vor allem durch eine überragende Rebound-Kontrolle auszeichnete und alle Gelegenheiten der Joker zunichtemachte.

Ausblick

Die kommende Feiertagswoche bringt für die Löwen ein volles Programm: Schon am Mittwoch (02.10.) gastieren sie ab 20:00 Uhr in Heilbronn bei den Falken. Zwei Tage später empfangen die Löwen dann den Aufsteiger aus Landshut zum Heimspiel in der Eissporthalle. Spielbeginn am Freitag (04.10.) ist, wie gewohnt, um 19:30 Uhr.

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