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(0:1) - (1:1) - (1:0) - (0:1 ОТ)
15.04.2022, 02:00 Uhr

Fiala beweist seine Qualitäten

Minnesota besiegt die Dallas Stars in der Overtime

Þ15 April 2022, 18:15
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Minnesota Wild

Die Minnesota Wild bestätigten am Donnerstag einmal mehr ihren Anspruch darauf, eins der besten Teams der Western Conference zu sein. Sie bezwangen auswärts im American Airlines Center die Dallas Stars mit 3:2 nach Verlängerung, sammelten ihre Punkte 97 und 98 und stehen damit kurz davor sich einen Platz in den Stanley Cup Playoffs 2022 zu sichern.

"Das sind wichtige Spiele. Begegnungen wie heute Abend sind praktisch Playoff-Spiele, besonders gegen solche Teams, die nicht einfach nur ein schönes Spiel liefern wollen", erklärte Siegtorschütze Frederick Gaudreau. "Jeder will die zwei Punkte haben. Da müssen wir einfach unserer Identität treu bleiben, dann kommen wir auch zum Erfolg."

Gaudreaus Reihe mit dem Schweizer Starstürmer Kevin Fiala und Rookie Matt Boldy ist maßgeblich daran beteiligt, dass die Wild so eine erfolgreiche Saison erleben. Gaudreau und Fiala kennen sich bereits aus der Organisation der Nashville Predators, für deren Farmteam sie in der American Hockey League zusammen spielten. Dass die beiden sich auf dem Eis erstklassig verstehen, ist regelmäßig zu sehen. Genau deshalb schickt Trainer Dean Evason sie auch in Unterzahl gemeinsam aufs Eis. Die Reihe glänzt ohnehin in beinahe jedem Spiel mit sehenswerten Offensivaktionen, doch das Spiel gegen Dallas war ein Paradebeispiel für die defensiven Qualitäten, die sie mit sich bringen, ob bei fünf gegen fünf, oder in Unterzahl.

"Wir verstehen uns einfach ziemlich gut", sagte Gaudreau hinsichtlich seines Spiels mit Fiala in Unterzahl. "Ich kann spüren, wann Kevin in die Offensive geht und kann ihn unterstützen. Wir lesen unser Spiel gegenseitig sehr gut, aber er ist auch einfach so schnell und stark und gut mit dem Stock. Es ist einfach mit ihm in Unterzahl zu spielen."

Gaudreau (2:24 Minuten) und Fiala (2:21 Minuten) verbrachten von allen Stürmern die meiste Zeit in Unterzahl. Zwar kassierten sie dabei das Gegentor zum 1:1 durch Jason Robertson (27.), schlugen aber fünf Minuten später mit einem Mann weniger zurück. Fiala erzwang einen Puckverlust an der eigenen blauen Linie, startete durch, wurde von Gaudreau bedient und versenkte den Puck im Duell mit Torwart Scott Wedgewood (32.). Es war das erste Unterzahltor seiner Karriere. Zuvor hatte er im ersten Drittel auf Vorlage von Gaudreau und Boldy das 1:0 erzielt (3.).

"An manchen Abenden klappt einfach alles", freute sich Gaudreau über die Ausbeute der Reihe, die für alle drei Treffer der Wild sorgte. Fiala bereitete neben seinen beiden Treffern Gaudreaus Siegtor vor. Dieser revanchierte sich mit zwei Vorlagen in regulärer Spielzeit und Boldy verlängerte seine Punkteserie mit einem Assist auf fünf Spiele.

"In manchen Spielen kann man machen was man will und es wird nichts daraus", fuhr Gaudreau fort. "Glücklicherweise landete der Puck heute im Tor. Wenn man Kevin in der Nähe des Torhüters den Puck gibt, kann er den Torwart mit so vielen Moves aus der Position bringen und das hat er heute gezeigt. Es macht einfach Spaß ihm den Puck zu geben und zu sehen, zu was er damit fähig ist."

Gaudreau muss sich angesichts seines Treffers in der Verlängerung selbst auch nicht verstecken. Fiala fälschte dabei einen Passversuch der Stars mit dem Schlittschuh zu Torwart Marc-Andre Fleury ab. Der spielte einen Steilpass auf Gaudreau, der ins gegnerische Drittel fuhr, quer durch den Slot zog, einen Schuss antäuschte und den Puck dann entgegen Wedgewoods Bewegungsrichtung ins Eck des Tores jagte (62.). Sowohl Fialas 2:1, als auch Gaudreaus entscheidendem Tor, gingen Defensivaktionen des Schweizers voraus, aus denen sich Chancen in der Offensive ergaben.

Das Zusammenspiel in dieser Reihe hebt alle drei Spieler auf ein neues Niveau. Boldy erlebt mit 31 Punkten (13 Tore, 18 Assists) in 38 Spielen eine beeindruckende Rookie-Saison, Gaudreau liefert mit 36 Punkten (12 Tore, 24 Assists) persönliche Rekorde in allen Bereichen und auch Fiala erreichte neue Bestwerte an Punkten (68), Toren (28) und Assists (40). Zusätzlich steigerten sich alle Beteiligten in der Abwehr deutlich. Boldy hat eine Plus-Minus-Bilanz von +16, Gaudreau egalisiert mit +10 seinen bisherigen Rekord und Fiala hat mit +19 erstmals seit der Saison 2017/18 einen positiven Wert. Damals stellte er mit +20 seine persönliche Bestmarke auf. Diese Verbesserung in der Defensive rief der Schweizer bereits im Sommer als Saisonziel aus.

"Es war mein Ansinnen ein kompletterer Spieler zu werden", bestätigte Fiala. "Jetzt spiele ich in Unterzahl, bin sehr dankbar für diese Chance und fühle mich wohl in dieser Position. Es ist einfach großartig noch etwas anderes für das Team zu leisten. In der Abwehr zu arbeiten und Strafen zu überstehen, das ist extrem wichtig."

Diese Entwicklung wurde auch vom Trainerteam gefordert und gefördert. Dass Fiala ein begnadeter Torjäger und Scorer ist, ist kein Geheimnis. Er ist aktuell der drittbeste Punktesammler der Wild hinter Kirill Kaprizov und Mats Zuccarello. Vergangene Saison landete er auf Platz zwei hinter Kaprizov und vor zwei Jahren war er der Topscorer. Allerdings galt er bisher als reiner Offensivspieler, der Risiken eingeht und immer wieder auch an Gegentoren nicht unschuldig ist.

Die erfolgreichen Bemühungen um ein ausgeglicheneres Spiel bringen ihm Lob vom Coach ein. "Er nimmt keine Abkürzungen, zumindest nicht in letzter Zeit", freute sich Evason über die Arbeitseinstellung und Disziplin des St. Gallers. "Wenn Kevin etwas zu aufgeregt über die Offensive ist, wird er ein bisschen Nachlässig. Das hat er glaube ich erkannt. Darüber haben wir natürlich viel gesprochen. Aber es ist vor allem wichtig, dass er versteht wie und wann er angreifen kann und dass er nach hinten absichert und nicht nur versucht Tore zu schießen, weil das zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht funktioniert. Das kann man nicht machen, sonst landet der Puck im eigenen Netz und das hat er sehr gut verstanden."

Die Wild (46-21-6) stehen mit ihren 98 Punkten nicht zuletzt auch dank der starken Leistungen von Fiala und seiner Reihe auf dem zweiten Platz der Central Division, punktgleich mit den drittplatzierten St. Louis Blues (44-20-10), die bereits ein Spiel mehr hinter sich haben. Auf den Wildcard-Plätzen folgen mit 89 Punkten die Nashville Predators und Stars (jeweils 42-27-5). Minnesota könnte sich bereits am Samstag für die Playoffs qualifizieren, falls sie gegen die St. Louis Blues gewinnen (3 p.m. ET; NHL.tv; 21 Uhr MESZ) und gleichzeitig die Vegas Golden Knights gegen Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers verlieren.

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