In einer spannenden und hochklassigen Oberligapartie gelingt den Löwen nach zuletzt acht Derby-Niederlagen in Folge endlich der erlösende erste Derby-Sieg. Branislav Pohanka besorgte in der dritten Minute der Verlängerung den "sudden death", nachdem die Roten Teufel eine zwischenzeitliche 1:3-Führung in der regulären Spielzeit noch ausgleichen konnten.
Löwen eiskalt
Voller Selbsvertrauen nach ihrem 14:0-Kantersieg am vergangenen Freitag gingen die Löwen in die Partie und überraschten die am Freitag spielfreien Gastgeber. Auch eine frühe Strafe gegen Roland Mayr konnte den Elan der Frankfurter nicht brechen und so erzielte Tom Fiedler in der 5. Spielminute folgerichtig die 1:0-Führung. Dieser Treffer schien gleichzeitig der Weckruf für die Roten Teufel zu sein, die nun besser in die Partie kamen. Es entwickelte sich eine temporeiche Partie mit tollen Spielzügen auf beiden Seiten, bei denen Großchancen jedoch Mangelware blieben.
Einer der Gründe hierfür war, dass sich in der kleinlich geleiteten Partie beide Unterzahlformationen in beeindruckender Frühform zeigten und kaum Torgelegenheiten zuließen. Eine dieser Wenigen nutzten die Gäste in der 16. Spielminute zur 2:0-Führung. Thomas Ower, der ehemalige Lions-Back-Up im Tor der Nauheimer, konnte einen Kracher Florian Kirschbauers von der blauen Linie nicht kontrollieren, so dass Patrick Schmid am langen Pfosten nur einzuschieben brauchte.
Löwen verzweifeln an Ower - Nauheim trifft
In Spielabschnitt 2 übernahmen die Löwen dann die Kontrolle über die Partie und schnürten den Gastgeber immer wieder im eigenen Drittel ein. Doch auch eine fast zweiminütige doppelte Überzahl genügte den Löwen nicht, um die Führung auszubauen, da Thomas Ower zu großer Form auflief und die Löwen zur Verzweiflung trieb. Auch bei zwei Kontern von Nils Liesegang in Unterzahl (32., 33.) blieb der Nachfolger von Markus Keller Sieger im 1-gegen-1.
Nicht genug, dass man die eigene Überlegenheit nicht in Zählbares ummünzte, erzielten die Roten Teufel durch den letztjährigen Trainingsgast der Löwen Konstantin Firsanov mit ihrer ersten Torchance des Drittels den Anschlusstreffer (38.).
Nauheimer Aufholjagd
Die Löwen erwischten jedoch einen perfekten Start in den Schlussabschnitt und stellten früh den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Seinen dritten Alleingang verwandelte Nils Liesegang durch die Schoner Thomas Owers (42.), erhielt für seinen Torjubel - getragen von den Emotionen klopfte er gegen die Scheibe der knapp 800 mitgereisten und lautstarken Löwen-Anhänger - jedoch eine zehnminütige Disziplinarstrafe.
Die Gastgeber steckten jedoch nicht auf und kamen durch Eddy Rinkes Treffer (46.) - er überwand Boris Ackers mit einem verdeckten Schuss aus dem Bullykreis - zum Anschlusstreffer. In der Folge drängten die Bad Nauheimer mit Vehemenz auf den Ausgleichstreffer, der ihnen in 52. Minute auch gelang. Michel Maaßen traf aus dem Gewühl vor dem Frankfurter Tor. Nun kochten die Gemüter auf den Rängen wie auch auf dem Eis hoch, doch Sven Breiters Aufforderung zum Kampf nahm Konstantin Firsanov nicht an (56.).
Ziolkowski scheitert, Pohanka trifft
In der Verlängerung waren die Löwen dann wieder das aktivere Team und hatten durch Christoph Ziolkowski bereits die Chance zum Siegtreffer (62.), doch erneut blieb Thomas Ower Sieger im 1-gegen-1. Und so blieb es Branislav Pohanka vorbehalten, durch sein beherztes Nachsetzen für den ersten Derbysieg seit 2006 zu sorgen.
Frank Gentges: Hervorragendes Eishockeyspiel
"Wir haben heute in einem großartigen Eishockeyspiel gegen eine sehr starke und im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbesserte Nauheimer Mannschaft sehr gut gespielt", zeigte sich Trainer Frank Gentges nach Spielende hochzufrieden, trauerte aber m verlorenen Punkt nach, "denn wir hatten genügend Torchancen, das Spiel nach 60 Minuten zu entscheiden"
Rote Teufel Bad Nauheim - Löwen Frankfurt 3:4 n. V. (0:2, 1:0, 2:1, 0:1)
0:1 (04:45) Tom Fiedler (Roland Mayr)0:2 (16:44) Patrick Schmid (Branislav Pohanka, Florian Kirschbauer) PP11:2 (37:49) Konstantin Firsanov (Chris Stanley, Eddy Rinke)1:3 (41:49) Nils Liesegang (Jakub Rumpel)2:3 (45:30) Eddy Rinke3:3 (51:19) Michel Maaßen (Lukas Laub, Janne Kujala)3:4 (62:34) Branislav Pohanka (Norman Martens, Peter Baumgartner)
Strafminuten: Bad Nauheim 16 - Frankfurt 16 + 10 (Liesegang) + 10 (Breiter)
Zuschauer: 4.500 (ausverkauft).
eishockey.net / PM Löwen Frankfurt