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Frederik Gauthier folgte Michael Raffl

Ein Tor nach langer Flaute befreit in aller Regel, was beide Spieler wieder einmal bewiesen

Þ30 Dezember 2018, 21:54
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Jeder Spieler hat solche Phasen schon durchgemacht. Manche länger, manche kürzer, aber es gibt Zeiten, da hast du Chancen, schießt auf das Tor, aber du triffst einfach nicht. Der Torhüter steht im Weg, manchmal ein Verteidiger oder gar der eigene Mitspieler. Der Puck will einfach nicht ins Netz, egal, was du anstellst.

Einer, der diese Zeiten jetzt schon mehrmals in seiner Karriere durchlief ist Michael Raffl von den Philadelphia Flyers. In der Saison 2016/17 blieb der mittlerweile 30-jährige Österreicher in den letzten 21 Spielen torlos, nachdem er letztmalig am 7. Januar 2017 gegen die Tampa Bay Lightning getroffen hatte und Ende Februar die Saison verletzt beenden musste.

In der anschließenden Saison 2017/18 sollte es weitere 21 Spiele dauern, ehe der Stürmer mit der Nummer 12 am 22. November zu Gast bei den New York Islanders wieder die Torlampe anknipste. Pikant war, dass er zuvor nicht einmal einen Treffer vorbereiten konnte und somit die komplette Dauer sogar ohne Punkt blieb.

Das Besondere ist jedoch, dass wenn der Knoten platzt, dann klappt gleich wieder mehr. Es ist ein Phänomen, das für Psychologen in ihren wissenschaftlichen Studien durchaus interessant wäre. Gehst du unterbewusst nach dem befreienden Treffer anders an die Sache heran und kann das Unterbewusstsein wirklich Tore schießen, indem es dich schneller reagieren oder eher die Lücke erkennen lässt? Man könnte es fast glauben.

Denn schon damals kam Raffl in den folgenden neun Partien auf weitere vier Tore und vier Assists zu acht Punkten. Würde es nicht schwarz auf weiß in den Statistiken auftauchen, man könnte versucht sein, es nicht zu glauben.

Am Ende der Spielzeit waren es in 79 Spielen immerhin 13 Tore und neun Vorlagen auf die es der Kärntner doch noch brachte, obwohl er vom 11. Februar 2018 erneut eine Phase von 16 Spielen hatte, in der ihm nur ein Assist, aber kein Torerfolg gelang. Und wieder hatte der Treffer am 17. März bei den Carolina Hurricanes befreiende Wirkung, denn bis zum Ende der Hauptrunde traf er in den verbliebenen fünf Spielen drei Mal, obwohl er zwischenzeitlich zwei Wochen pausieren musste.

Doch auch zu Beginn dieser Saison kämpfte Raffl erneut gegen eine Flaute an. In den ersten 20 Spielen gelangen ihm lediglich drei Assists, auf ein Tor wartete er trotz 19 Torschüssen bis kurz vor Weihnachten vergeblich. Am 23. Dezember beim Auswärtsspiel im Madison Square Garden der New York Rangers steuerte er einen wichtigen Treffer zum 3:2-Sieg nach Shootout seinen Farben bei.

"Ich hatte gerade erst gestern ein gutes Gespräch mit Laughton und er erzählte mir ich solle einfach den Puck schießen, Mann", sagte Raffl. "Ich habe es mir zu Herzen genommen und endlich ging einer rein."

Dabei war es ausgerechnet jener Scott Laughton mit dem er zwei-auf-eins durchgebrochen war und sich, statt des Abspiels dafür entschied, selbst zu schießen und zum 1:1 in der 22. Minute zu treffen.

Erneut scheint ihm dieser Treffer Auftrieb gegeben zu haben, denn nach der Weihnachtspause traf er am Donnerstag bei den Tampa Bay Lightning ein weiteres Mal. Allerdings reichte es nur zu einem Punkt, da die Flyers mit 5:6 nach Verlängerung den Kürzeren zogen - aber immerhin gegen das derzeit stärkste Team der NHL.

Ebenfalls am vergangenen Sonntag traf erstmals in dieser Saison Frederik Gauthier von den Toronto Maple Leafs und beendete seine Tor-Flaute von 29 Spielen seit dem 18. Januar 2018. In 27 Partien dieser Spielzeit hatte er nicht getroffen, ehe es gegen die Detroit Red Wings klappte. Auch hier war es der wichtige Treffer zum 2:3-Anschluss, der in dem Spiel die Wende einläutete und den Maple Leafs am Ende einen 5:4-Sieg nach Verlängerung bescherte.

"Ich denke sein Tor hat uns Schwung verliehen", sagte Teamkollege John Tavares. "Gauthier hat zum ersten Mal in dieser Saison getroffen, was großartig ist."

Erstaunlich wird die Geschichte dadurch, dass Gauthier am Freitag bei den Columbus Blue Jackets erneut traf und das vorentscheidende 4:2 in der 54. Minute erzielen konnte.

"Wenn es läuft, dann läuft es", heißt es also für Raffl und Gauthier. Die kommenden Spiele werden zeigen, wie lange der Effekt anhält bis wiederum eine Tormisere eintritt. Jedoch wissen beide, dass wenn sie wieder treffen, es schnell aufwärts geht. Das Phänomen psychologisch zu analysieren, wäre trotzdem einmal interessant.

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