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29.04.2021, 19:30 Uhr

Freiburg erzwingt Spiel 5

Sieg gegen Kaufbeuren

Þ29 April 2021, 23:29
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freiburg
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Der EHC Freiburg hat Spiel 4 der Playoff-Viertelfinalserie gegen des ESV Kaufbeuren auswärts mit 3-1 gewonnen. Somit kommt es am Samstag zum alles entscheidenden fünften Spiel in Freiburg.

Die Ausgangslage – Rumpftruppe zum Siegen verdammt
Auch wenn von Entspannung bei der Personalsituation noch nicht die Rede sein kann, so war es doch wichtig für Freiburg, in Spiel 4 wieder auf Peter Spornberger und Marvin Neher als Stützen in der Defensive zurückgreifen zu können. Nicht mit an Bord war dafür allerdings heute Abend deren Verteidiger-Kollege Alex Brückmann – ebenso wie weiterhin Georgiy Saakyan, Simon Danner, Luca Trinkberger und Jordan George.

Anstelle von Cam Spiro rückte – wie in den Spielen 1 und 2 – wieder Evan Mosey ins Lineup, und im Tor vertraute Peter Russell am heutigen Abend dem jungen Enrico Salvarani.

Das erste Drittel – Mosey macht den Unterschied
Dass Freiburg aufgrund der personellen Situation nicht mit Vollgas-Eishockey starten würde, konnte man durchaus erwarten. Vielmehr ließ der EHC in der Anfangsphase Kaufbeuren das Spiel gestalten und wartete auf seine Möglichkeiten. Gleichzeitig war den Wölfen in diesen ersten Minuten allerdings auch der Druck des Do-or-Die-Spiels anzumerken, was sich in einer gewissen Nervosität in den Aktionen zeigte. So war es dann auch folgerichtig des ESVK, der in der fünften Minute zur ersten großen Torchance kam – Sami Blomqvists One-Timer traf jedoch nur die Querlatte hinter Enrico Salvarani.

Von der guten Anfangsphase vielleicht etwas zu sehr angespornt schlichen sich in der Folge aber die von Freiburg erhofften Leichtsinnsfehler in das Aufbauspiel der Gastgeber ein – und von diesen profitierte gleich zweimal Evan Mosey. In der achten Minute schnappte sich der britische Stürmer den ersten gravierenden Fehlpass der Allgäuer und legte gekonnt auf Chad Bassen ab, der allein vor Benedikt Hötzinger gewohnt cool blieb und zum 0-1 verwandelte. Und nur drei Minuten später eroberte Mosey erneut in der gegnerischen Offensivzone die Scheibe und verwandelte dieses Mal selbst zum 0-2.

Über die verbleibende Spielzeit des ersten Drittels konnte sich dann – trotz Überzahl-Situationen auf beiden Seiten – keine der beiden Mannschaften mehr die ganz großen Gelegenheiten erspielen und so ging es mit einer Zwei-Tore-Führung für die Wölfe in die erste Pause.

Das zweite Drittel – Kiefersauer baut die Führung aus
Auch im zweiten Drittel gehörte die Anfangsphase den Gastgebern, dieses Mal allerdings begünstigt durch ein frühes Powerplay. Erneut Blomqvist konnte darin die erste gute Chance des Mittelabschnitts verzeichnen, scheiterte jedoch an Salvarani. In der Folge ließen die immer stärker werdenden Unterzahl-Formationen des EHC jedoch nichts weiter zu und nach Ablauf der Strafe gegen Chad Bassen hätte dieser – direkt von der Strafbank kommend – die Führung der Wölfe ausbauen können, fand nun jedoch in Hötzinger seinen Meister.

In der Folge gelang es Freiburg, das Spielgeschehen mehr und mehr ins Drittel der Kaufbeurer zu verlegen, die Joker selbst schienen nun angesichts des Spielstandes und Spielverlaufes ihrerseits etwas nervös zu werden.

Ein weiterer kapitaler Fehlpass in der eigenen Zone bescherte den Allgäuern dann in der 32. Minute das 0-3. Christoph Kiefersauer war es dieses Mal, der sich den Puck schnappte und Hötzinger durch die Hosenträger verludt.

Bis zur zweiten Pausensirene ließ der EHC – selbst in Unterzahl – nun defensiv so gut wie nichts mehr zu. Lediglich einmal gelang es dem ESVK noch, wieder einmal Blomqvist vor dem Kasten freizuspielen, doch erneut entschärfte Salvarani den One-Timer des Finnen gekonnt.

Das dritte Drittel – Anschlusstreffer schockt Freiburg nicht
Während Kaufbeuren zu Beginn des ersten und zweiten Drittels noch die besseren Chancen hatte verbuchen können, legte nun Freiburg mit viel Tempo los – und hätte bereits in den ersten Wechseln durch Scott Allen, Andrée Hult oder Chad Bassen die Führung ausbauen können.

Dramatik pur dann in der 43. Minute: Zunächst lag der Puck gefühlt sekundenlang hinter Enrico Salvarani frei auf der Torlinie, ehe Jake Ustorf mit vollem Körpereinsatz rettete, und im direkten Gegenzug wurde Christoph Kiefersauer von seinem Gegenspieler in letzter Sekunde unfair am Torabschluss gehindert … den fälligen Penalty konnte Top-Scorer Hult allerdings nicht im Kasten der Kaufbeurer unterbringen und so blieb es zunächst beim 0-3 aus Sicht der Gastgeber.

Kurze Zeit später erzielten die Joker dann aber doch den sehnlich erhofften Anschlusstreffer: Während eines eigentlich wieder sehr starken Unterzahlspiels des EHC sprang die Scheibe unglücklich aus der Rundung genau auf die Kelle von John Lammers, der aus zentraler Position nicht lange fackelte und Salvarani mit einem satten Schlagschuss ins rechte Eck überwand.

Verständlicherweise witterten die Allgäuer nun Morgenluft – doch Freiburg tat ihnen nicht den Gefallen, in Nervosität zu verfallen. Ganz im Gegenteil: Die Wölfe überstanden das kurz auf den Gegentreffer folgende nächste Unterzahlspiel erneut mit Bravour und kamen ihrerseits immer wieder zu gefährlichen Aktionen vor dem Tor von Hötzinger.

In den letzten zehn Minuten des Spiels wogte das Spiel hin und her, aber es gelang Kaufbeuren nicht mehr, den ganz großen Druck aufzubauen, auch nicht im Spiel Sechs gegen Fünf bzw. sogar Sechs gegen Vier in der absoluten Schlussphase – und so gewann Freiburg am Ende verdient Spiel 4 dieser Serie und glich damit zum 2-2 aus.

Fazit: Ein Sieg des Charakters
Nicht so ganz wenige EHC-Fans dürften nach der Leistung in Spiel 3 und aufgrund der personellen Situation etwas pessimistisch auf dieses Spiel 4 geblickt haben. Doch ihr Team zeigte in allen Bereichen eine beeindruckende Leistung und holte sich vollauf verdient den vermeintlichen Heimvorteil für das alles entscheidende fünfte Spiel zurück.

Als erstes zu nennen wären die taktischen Umstellungen durch das Trainergespann, die vor allem die Defensive deutlich kompakter und zupackender machten – und natürlich die mutige Entscheidung aller Beteiligter, Enrico Salvarani anstelle von Ben Meisner starten zu lassen.
Salvarani zeigte ein fantastisches Spiel mit starken Paraden und strahlte über 60 Minuten eine erstaunliche Ruhe aus – zu dem ihm direkt nach dem Spiel Meisner als einer der ersten herzlichst gratulierte.

Aber auch alle anderen Mannschaftsteile trugen ihren Teil zu diesem Erfolg bei: Neben der erwähnten kompakten Defensive etwa die zweite und dritte Sturmreihe, denen es dieses Mal gelang, die erste Reihe beim Scoring effektiv zu unterstützen, oder auch das immens starke Penalty Killing, das besonders in der entscheidenden Phase Mitte des letzten Drittels seine ganze Klasse zeigte.

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