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Freiburg lässt die Punkte an der Elbe

Þ27 Januar 2020, 02:47
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EHC Freiburg
EHC Freiburg

Drei Gegentore innerhalb von knapp neun Minuten (34.-42.) wandeln eine 2:1-Führung in einen 2:4-Rückstand um – und machen aus einer möglicherweise weiteren taktischen Meisterleistung auf gegnerischem Eis für den EHC einen verdienten Heimsieg für Dresden.

Ähnlich wie beim Spiel am Freitag gehörte auch beim unmittelbar direkten Rückspiel zwischen Dresden und dem EHC die Anfangsphase des Spiels dem Gastgeber – am heutigen Abend war nun Dresden früh die dominante Mannschaft.

Entsprechend überraschend wirkte da der Führungstreffer des EHC in der 4. Minute, bei dem Cam Spiro eine Puckeroberung im neutralen Drittel eiskalt zum 0:1 verwandelte. Nur 25 Sekunden später antwortete jedoch Dresden mit einer ebenso effizienten Überbrückung der blauen Linie – hierbei war es ein tiefer Pass, der das 1:1 vorbereitete (4.).

Dresden hatte danach weiterhin die größeren Spielanteile und Freiburg hielt sein Spiel einfach: Die Scheibe wurde vermehrt tief ins gegnerische Drittel gespielt und man versuchte auf diese Weise sein Offensivspiel aufzubauen. Auf der anderen Seite des Eises bemängelte Dresdens Verteidiger Alexander Dotzler, dass sein Team „nicht so gut durch die neutrale Zone“ gekommen sei. Was nun wie ein Spielverlauf klingen mag, mit dem der EHC gut leben konnte, täuscht über die Gefahr hinweg, die Dresden auf das Freiburger Tor ausüben konnte: Wenn Dresden es dann nämlich schaffte, ins Freiburger Drittel vorzudringen, waren die Eislöwen brandgefährlich. Während man in der Spielphase vor dem ersten Powerplay (11.-13.) bei seinen Torschüssen des öfteren Ben Meisner frontal traf, wurden die Angriffe auf das Freiburger nun wesentlich gefährlicher: Abpraller, freie Eislöwen vor dem Tor und gefährliche Schüsse.

Erste – und entscheidende – Führung für Dresden im zweiten Drittel

Zu Beginn des zweiten Drittels nahm die Partie trotz der weiterhin bestehenden Dresdner Angriffsbestrebungen einen für Freiburg entgegenkommenden Spielverlauf an – Luke Pither und Scott Allen kamen nämlich zu Konterchancen (22./23.); Pither dabei sogar auch während der zweiten Dresdner Überzahl dieses Spiels (25.). Diese endete dann jedoch mit einem Pfostenschuss der Gastgeber (25.).

Ähnlich wie beim 1:0 aus Freiburger Sicht beantwortete der EHC dann jedoch erneut eine solche Drangphase des Gegners seinerseits mit einem Führungstreffer: Bei angezeigter Strafe gegen Dresden (die das erste Powerplay für den EHC herbeigebracht hätte) traf Garret Pruden bei sechs-gegen-fünf per Direktabnahme von der blauen Linie (1:2, 29.).

Unmittelbar nach diesem Treffer wirkte der EHC aufgeweckter – schien diese Taktik nun doch aufzugehen und Dresden als Mannschaft mit den höheren Spielanteilen, Freiburg aber als die kalkuliert zu zählbarem Erfolg kommende durch das restliche Spiel gehen zu lassen? Gerade als man geneigt war, das zu denken, zeigten sich die Eislöwen jedoch plötzlich äußerst kaltschnäuzig – oder Freiburg „nicht klug genug“ (so Philip Rießle nach dem Spiel): Mario Lamoureux fand direkt hinter der blauen Linie Petr Pohl, der Luke Pither abhängen konnte – und Dresden glich das Spiel erneut aus (2:2, 24.). Keine fünf Minuten später kam es dann sogar zu der auf die gesamten ersten zwei Drittel blickend nicht unverdienten Führung für Dresden: Nach einem Schuss aus der Drehung von Kevin Lavallée konnte Nick Huard mit seinem zweiten Tor des Abends einen Abstauber in zählbaren Erfolg ummünzen und es hieß 3:2 Dresden (47.).

Schlussoffensive ohne Erfolg

Zu Beginn des letzten Drittels wurde der EHC zunächst nahezu überrumpelt – Dresden kam nämlich sogar zum 4:2 (42.). Nachdem Dresdens Erste-Reihe-Stürmer Toni Ritter dann bei freiem Blick auf das Freiburger Tor beinahe die Vorentscheidung in Form einer Drei-Tore-Führung gelungen wäre, nahm das Spiel wie zu erwarten einen neuen Verlauf an – der größte Teil des Schlussabschnitts sollte sich vor dem Dresdner Tor und dem „Crew ‘84“-Banner des Dutzend mitgereister EHC-Fans abspielen. Statt jedoch durch diese Bemühungen zum Anschlusstreffer zu kommen, erhöhte Dresden am anderen Ende des Eises nach einem „Ausflug“ Ben Meisners hinter das Tor seine Führung auf 5:2 (56.). Und auch beim ersten Powerplay des EHC gegen die schwächste Unterzahlformation der Liga, das in der 58. Minute begann, blieb das Tor der Eislöwen für das Wolfsrudel verschlossen.

Fazit

Am Spiel ohne Puck – also der Lauf- und Stockarbeit in der Verteidigung – habe es laut Peter Russell am heutigen Abend bei den Wölfen gehapert. Außerdem habe man den Gegner nicht hart genug für seine Torchancen arbeiten lassen. Der Dresdner Sieg in diesem Spiel, das ein „Spiegelbild“ des Aufeinandertreffens von Freitag gewesen sei, schien somit aus Trainersicht verdient zu sein.

Auch wenn der Sieg für Dresden am heutigen Abend absolut verdient war, hat diese Niederlage für den EHC dennoch einen bitteren Beigeschmack: Mit seinem Overtime-Sieg gegen Landshut konnte Tabellenführer Kassel an diesem Doppelspieltag-Wochenende gegen die Niederbayern nämlich insgesamt nur drei Punkte einfahren – ein Sieg des EHC in Dresden hätte somit Gleichstand an der Tabellenspitze bedeutet.

So geht’s weiter

Am kommenden Freitag (31. Januar) findet in der „Echte Helden Arena“ das Topspiel des 43. Spieltags der DEL2 statt: Das vierte Derby zwischen dem EHC und den Heilbronner Falken wird gleichzeitig das Duell des Tabellenzweiten gegen den Dritten sein. In dieser Saison gingen alle drei bisherigen direkten Aufeinandertreffen an Heilbronn – dennoch bleibt auf ein ähnlich spannendes Spiel wie am 15. November in Freiburg zu hoffen, als Heilbronn erst mit der Schlusssirene in der Verlängerung zum Siegtreffer kam.


Tore:
0:1 (03:31) Cam Spiro (Erik Betzold)
1:1 (03:56) Nick Huard (Jordan Knackstedt, Dale Mitchell)
1:2 (28:44) Garret Pruden (Christian Billich, Nikolas Linsenmaier)
2:2 (33:08) Patr Pohl (Mario Lamoureux, Toni Ritter)
3:2 (36:56) Nick Huard (Kevin Lavallée, Jordan Knackstedt)
4:2 (41:24) Steve Hanusch (Dale Mitchell, Jordan Knackstedt)
5:2 (55:45) Dale Mitchell

Strafminuten: Dresden 4, Freiburg 6

Schiedsrichter: Razvan Gavrilas, Seedo Janssen / Kenneth Englisch, Markus Paulick

Zuschauer: 2.904

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