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Μ-Ε
(3:1) - (4:0) - (1:0)
04.12.2020, 19:30 Uhr

Freiburg schießt Bad Nauheim ab

Deutlicher Heimsieg für die Wölfe

Þ05 Dezember 2020, 00:02
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Der EHC Freiburg hat sein Heimspiel gegen den EC Bad Nauheim deutlich mit 8-1 (3-1, 4-0, 1-0) gewonnen. In einem über 60 Minuten begeisternden Spiel der Gastgeber überragte Scott Allen als vierfacher Torschütze. Luca Trinkberger gab sein Debüt im Wölfe-Dress und wusste ebenfalls zu überzeugen.

Ausgangslage
Obwohl Freiburg beide Vorbereitungsspiele gegen Bad Nauheim überzeugend gewonnen hat, war klar, dass dies am heutigen Abend eigentlich keine Rolle mehr spielen durfte. Und die ersten sechs Saisonspiele, von den die Hessen fünf gewinnen konnten, zeigen auch deutlich auf, dass sich hier zwei Teams begegneten, die beide zur Recht im oberen Drittel der Tabelle zu finden sind.

Freiburger Personalsituation
Neuzugang Luca Trinkberger durfte direkt sein Debüt im EHC-Dress feiern, für ihn musste Jake Ustorf heute pausieren. Skyler McKenzie war erneut als überzähliger Ausländer nicht mit von der Partie – und Christoph Kiefersauer fehlt den Wölfen bekanntlich verletzungsbedingt längerfristig.

Das erste Drittel – Freiburg überlegen, Nauheim mit später Hoffnung
Die erste große Chance in einem rasanten ersten Drittel verzeichneten die Gäste in Person von Kelsey Tessier. Der Kanadier tauchte bereits in der zweiten Minute allein vor Ben Meisner auf, konnte den Freiburger Torhüter aber nicht überwinden. Besser machte es knapp zwei Minuten später Scott Allen auf der anderen Seite. Der Wölfe-Stürmer eroberte an der gegnerischen blauen Linie die Scheibe, lief ebenfalls allein auf Felix Bick im Kasten der Roten Teufel zu – und verwandelte mit gekonntem Stickhandling zum frühen 1-0.
In der Folge übernahm der EHC immer mehr das Spielgeschehen und setzte sich zeitweise im Abschnitt der Gäste fest. Wie in etlichen Spielen zuvor war auffällig, dass es allen vier Sturmformationen in dieser Phase gelang, Druck aufzubauen und Chancen zu kreieren. Eine davon nutzte dann Cam Spiro in der achten Minute nach feinem Give-and-Go mit Niko Linsenmaier und anschließender Direktabnahme zum 2-0.
Freiburg blieb auch nach diesem Treffer dran und auch wenn das erste Powerplay der Gastgeber keine nennenswerten Möglichkeiten ergab, erzielte erneut Allen kurz nach dessen Ablauf das verdiente 3-0. Nick Pageau hatte zuvor die Scheibe Richtung Tor gebracht, Allen seinen Körper geschickt eingesetzt und wie beim 1-0 sein Können mit dem Schläger unter Beweis gestellt.
Dass Bad Nauheim Sekunden vor Ablauf des ersten Drittels nochmal Hoffnung schöpfen konnte, lag am in dieser Saison bislang noch nicht ganz so stabilen Unterzahlspiel der Wölfe. Die Roten Teufel konnten kontinuierlich Druck aufbauen und schließlich war es James Arniel, der für seine Mannen mit einem satten Strich unter die Latte das 1-3 erzielte.

Das zweite Drittel – Freiburger Traum vs. Nauheimer Albtraum
Dass die Nauheimer das zweite Drittel nach dem späten Anschluss im ersten Abschnitt engagiert angehen wollten, merkte man ihnen durchaus an. Doch wie so ein Spiel aussieht, in dem einem Team einfach alles und dem anderen rein gar nichts gelingen mag, das sollten diese 20 Minuten eindrucksvoll zeigen.
Zunächst zeigten Neuzugang Luca Trinkberger und Urgestein Simon Danner in der 22. Minute einen blitzsauberen Angriff über die linke Seite, den Danner zum schnellen 4-1 verwandelte. Danach arbeitete sich Bad Nauheim wieder nach vorne, nur um wenige Minuten später in den nächsten Konter zu laufen: Spiro erspitzelte sich an der eigenen blauen Linie den Puck, lief allein auf Bick zu und verwandelte mit einem eiskalten Schlenzer zum 5-1.
Der Höhepunkt des „Heute geht alles“-Spektakels ereignete sich dann in der 30. Minute, als Andrée Hult nach feinem Querpass von Linsenmaier bei angezeigter Strafe gegen die Gäste und entsprechender 6:5-Überzahl das sechste Freiburger Tor markierte. Der Schwede war unmittelbar vor Linsenmaiers Zuspiel über die eigenen Füße gestolpert, konnte die Scheibe jedoch auf den Knien nicht nur annehmen, sondern auch gekonnt im Kasten der Gäste unterbringen.
Und als wenn das Elend der Roten Teufel nicht schon schlimm genug gewesen wäre, kassierten sie kurz vor Drittelende auch noch das 7-1. Patrick Kurz war soeben von der Strafbank zurückgekehrt und leitete einen Konter ein, den Allen letztlich per Abfälscher erfolgreich abschloss.
In eigener Überzahl hätte Niko Linsenmaier anschließend in gleich zwei Situationen eigentlich auch noch das achte Tor erzielen müssen – aber hier schien selbst der Eishockeygott mit Bad Nauheim ein Nachsehen zu haben.

Das dritte Drittel – Ergebnisverwaltung mit echtem Highlight
Die Geschichte des letzten Drittels wäre an sich schnell erzählt: Freiburg verwaltet die hohe Führung routiniert, Bad Nauheim gibt verständlicherweise nicht mehr alles, um daran noch etwas groß zu ändern.
Doch so ganz ohne Highlight wollten die Wölfe wohl auch die finalen 20 Minuten absolvieren – und so zeigte die Paradereihe um Andrée Hult, Scott Allen und Chris Billich in der 53. Minute nochmal ein echtes Kabinettstückchen: Der Akrobat Hult bewies erneut im Fallen sein Können, als er Billich in zentraler Position anspielte, der gab direkt weiter zu Allen auf rechts, und dieser musste nur noch ins leere Tor einschieben, um seinen vierten Treffer des Abends zu erzielen.

Der Neuzugang
Es hätte eine undankbare Situation sein können, dass Luca Trinkberger ausgerechnet den in dieser Saison so starken Jake Ustorf ersetzte. Doch der bayerische Neuzugang machte seinen Job von Anfang bis Ende mehr als überzeugend. Trinkberger war auf beiden Seiten des Eises körperlich und geistig präsent, blockte mehrere gegnerische Schüsse, kreierte Tormöglichkeiten – und belohnte sich bei einem starken Debüt mit einem Assist selbst.

Fazit
Ein in jeder Hinsicht überzeugender Sieg des EHC, daran gibt es natürlich angesichts des Ergebnisses keinen Zweifel. Freiburg spielte sich gegen am heutigen Abend indisponierte Gäste früh in einen Rausch, dem auch der psychologisch eigentlich etwas unglückliche Nauheimer Anschlusstreffer kurz vor Ende des ersten Drittels letztlich nichts anhaben konnte. Einige, auch durchaus entscheidende, Tore fielen aufgrund grober individueller Schnitzer der Hessen – aber auch solche Situationen muss man erstmal nutzen, und das taten die EHC-Spieler heute Abend äußerst eindrucksvoll.

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