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(0:1) - (2:1) - (0:2)
11.05.2021, 19:30 Uhr

Freiburg unterliegt Bietigheim

Sommerpause für die Wölfe

Þ12 Mai 2021, 08:05
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freiburg
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Der EHC Freiburg hat durch eine 2:4-Heimniederlage im entscheidenden fünften Spiel der Halbfinalserie gegen die Bietigheim Steelers den Finaleinzug in der DEL 2 verpasst

Wie auch schon beim letzten Heimspiel kämpften sich die Wölf nach einem 0:2-Rückstand gegen die offensiv starken Steelers zurück ins Spiel. Doch statt wie in den letzten beiden Spielen den Siegtreffer im Schlussdrittel zu erzielen, gerieten die Wölfe in der 47. Minute entscheidend in Rückstand.

Hart erkämpfter Showdown
Freiburg hatte dieses alles entscheidende fünfte Spiel durch zwei Siege in Folge erzwingen können. Nachdem die Wölfe die ersten beiden Partien der Serie verloren hatten und somit alle weiteren Begegnungen mit Bietigheim gewinnen mussten, sahen sie sich in Spiel 3 und 4 schon früh im Spiel einem offensiv auftrumpfenden Gegner gegenüber, gegen den man sich aber jeweils im zweiten Drittel zurück ins Spiel kämpfen konnte… Ein ähnlicher Spielverlauf sollte sich dann auch heute ereignen.

1. Drittel - Bietigheim beginnt erneut stark
Bietigheim startete erneut druckvoll ins Spiel und wiederholte auf den Zähler genau seine überragende Ausbeute von 19 Schüssen im Eröffnungsdrittel von Spiel 4. Im Zuge des von den Steelers ausgehenden Drucks sorgte ein Spagat-Save mit dem Fanghandschuh von Enrico Salvarani nach knapp vier Minuten für ein erstes Durchschnaufen für die erneut unter Beschuss stehenden Wölfe.

Eine zwischenzeitliche Veränderung im Spielgeschehen wurde von einem Powerplay der Wölfe hervorgerufen - dem ersten Überzahlspiel für eine der beiden Mannschaften in einem Eröffnungsdrittel seit Spiel 2. Scott Allen sorgte dabei am Torkreis für Furore - zählbarer Erfolg blieb jedoch einige Minuten später den Gästen vorbehalten, als die Steelers einen Angriff fuhren, den Verteidiger Tim Schüle nach Vorlagen der Erste-Reihe-Stürmer Riley Sheen und Matt McKnight verwertete (0:1, 8.)

Trotz diesem Spielverlauf konnte Freiburg jedoch immer wieder gezielte Angriffe fahren - des öfteren gelang dies der dritten Reihe um Jake Ustorf und Christoph Kiefersauer, die vor und nach der eben beschriebenen Spielsequenz, die aus dem Wölfe-Powerplay und dem Steelers-Tor bestand, gefährliche Torschüsse setzten (2./10.). Dennoch brachten die nun auch stark forecheckenden Steelers ihre 1:0-Führung in die erste Pause.

2. Drittel - Freiburg gleicht einen 0:2-Rückstand aus!
Freiburg startete als die bessere Mannschaft in den Mittelabschnitt und konnte sich zwischenzeitlich gut im Bietigheimer Drittel etablieren - Torchancen erfolgten aber erneut auf der anderen Seite des Eises, wo Bietigheim an einem erneuten Treffer kratze, der dann im dritten Anlauf schließlich gelingen sollte. Zunächst brachte Alexander Preibisch den Puck hinter die Freiburger Torlinie - wegen hohen Stocks hielt sein Tip-in jedoch nicht dem Videobeweis stand (25.). Ein anschließendes Freiburger Powerplay brachte stand dem möglichen Ausgleich einen gefährlichen Konter von Preibischs Reihenkollegen Benjamin Zientek hervor, den Salvarani jedoch parieren konnte. Zur Hälfte des Spiels gelang Bietigheim dann jedoch der Treffer zum 0:2 aus Freiburger Sicht, als Preibisch nun ein reguläres Tor durch Abstauber nach einem Schuss von Nicolai Goc gelang (30.).

Wie auch schon beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams in der „Echte Helden Arena“ (Spiel 3 am Freitag) lag der EHC nun im zweiten Drittel mit zwei Toren zurück - startete jedoch eine Aufholjagd, die er - im Gegensatz zu Spiel 3 - schon im gleichen Spielabschnitt komplettierte. Zunächst brachte Christoph Kiefersauer den EHC auf die Anzeigetafel, indem er in einem Alleingang einen Penalty zog (gegen den Bietigheim nicht zu Unrecht protestierte, weil ein weiterer Bietigheimer Verteidiger Kiefersauer diagonal durchs Drittel angreifend den direkten Weg zum Tor hätte abschneiden können). Kiefersauer verwandelte souverän zum 1:2 (33.) und als dann - nur eine gute Minute später - Freiburg seine dritte Überzahlsituation des Spiels erhielt, nutzten die Wölfe diese Gelegenheit zum Ausgleich (2:2, 35.). Ähnlich dem vermeintlichen 2:0 für Bietigheim war auch dieser Tip-in-Treffer von Christian Billich dem Verdacht auf hohen Stock ausgesetzt, konnte jedoch dem Videobeweis standhalten.

Im weiteren Verlauf des Mitteldrittels setzte sich der vermeintliche Strafenreigen auf beiden Seiten fort - wenn man bedenkt, dass sich in den letzten drei Spielen keines der Teams mehr als zweimal in Überzahl befunden hatte. Ein Powerplay auf beiden Seiten ließ die Teams aber dennoch beim unveränderten Stand von 2:2 in die zweite Pause gehen.

3. Drittel - Bietigheim übernimmt und hält die Führung
Das letzte Drittel des Spiels - das auch das letzte der Saison 2020/21 für den EHC Freiburg werden sollte - begann mit der schlechten Nachricht, dass Andreé Hult nicht mehr aus der Kabine kommen konnte, nachdem er bereits im zweiten Drittel zwischenzeitlich ausgefallen war.

In den ersten Minuten des Schlussabschnitts neutralisierten sich beide Teams weitgehend, bis dann jedoch - aus relativ unverhoffter Lage - Bietigheim die erneute Führung gelang. Norman Hauner, der heute Teil des einzigen Reihenwechsels in den Sturmformationen der Bietigheimer in der gesamten Serie war, umkurvte dabei in Form eines Halbkreises die Freiburger Defensive und schoss an den fünf Wölfen und seinen beiden neuen Mitstürmern die Scheibe verdeckt an Enrico Salvarani vorbei (2:3, 47.).

Kurz darauf erfolgte dann der dritte - und kurioseste - Videobeweis des Spiels, nachdem der Puck scheinbar gleichzeitig vom Bietigheimer Tor wegkullerte und sich ebenfalls in diesem befand (49.). Es stellte sich jedoch heraus, dass es sich bei der Scheibe des vermeintlichen Ausgleichstreffers von Georgiy Saakyan um einen zusätzlichen Puck handelte, der nach den Warmups unbeachtet in den Maschen des Netzes liegengeblieben war.

Die letzten Minuten des Spiels waren dann - statt eine dauerhafte Wölfe-Offensive bei einem Ein-Tor-Rückstand zu erleben - von Strafen gegen Freiburg durchsetzt. Zwischen der 52. und 57. Minute erfolgten gleich drei Pfiffe gegen die Wölfe, die jedoch auf das konstant starke Offensivspiel der Steelers zurückzuführen waren: Zwei dieser Strafen hatten in weiteren Chancen von Hauner ihren Ursprung und die andere führte zu einem 22 Sekunden dauernden Drei-gegen-Fünf aus Freiburger Sicht (54.). Salvarani parierte zwischenzeitlich zweimal eine Großchance der Gäste - letztere ein Abpraller von Alexander Preibisch nach einem Schuss von Matt KcKnight (57.).

Eine Minute und 17 Sekunden vor Ende der Begegnung nahm Peter Russell seine letzte Auszeit als Wölfe-Coach und schickte seine Mannen zu sechst bei leerem Tor zu einem Bully im neutralen Drittel. Statt eines dramatischen Ausgleichstreffers, an dem Chad Bassen nach einem Scheibengewinn im Offensivdrittel kratzte, kassierten die Wölfe im Gegenzug 42 Sekunden vor Ende den Empty-Net-Treffer zum 2:4. Nach einem gehaltenen Penalty von Enrico Salvarani gegen den gefoulten Brett Breitkreuz 18 Sekunden vor Schluss endete das Spiel mit diesem Ergebnis, das nun Bietigheim ins DEL2-Finale und Freiburg in die Sommerpause befördert.

Fazit:
Die letzten drei Spiele der Serie wiesen deutliche Parallelen auf - Bietigheim zeigte sich als äußerst offensiv starke Mannschaft, die Wölfe mit durchschnittlich 47 Torschüssen pro Spiel (dabei mindestens 50 in den letzten beiden Partien) unter Dauerbeschuss hielt. Freiburg gelang es dabei jeweils im zweiten Drittel im Spiel zu bleiben. In Spiel 3 und 5 glich man einen Zwei-Tore-Rückstand aus und in Spiel 3 sorgte sogar nur ein Kullertor des Gegners dafür, dass man nicht seinerseits mit einer Zwei-Tore-Führung in den Schlussabschnitt ging.

Während das unbändige Defensivspiel der Wölfe, das Peter Russell nach Spiel 4 hervorhob, somit zweimal Garant für einen hart erarbeiteten Sieg gewesen war, mussten sich die Wölfe in diesem fünften Spiel der spielerischen Klasse der Steelers beugen. Und vielleicht musste das Rudel heute im letzten Drittel, in dem sich dieses Spiel zweier müder Mannschaften (so Peter Russel) entschied, eben genau diesem Kampfgeist Tribut zollen - Strafzeiten gegen spritzige Stürmer, von denen es heute gleich drei innerhalb von fünf Minuten in der Schlussphase des Spiels gab, sind schließlich oftmals das Resultat des berühmten einen Schrittes, den man vielleicht aufgrund einschleichender Müdigkeit zu spät ist.

Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - betonte Peter Russell nach dem Spiel den kämpferischen Einsatz seiner Mannen in dieser Serie und wies ebenso berechtigterweise darauf hin, dass die letzten vier Spiele knapp und somit auch die beiden Niederlagen nach Spiel 1 in Reichweite waren. Man sei seinem Ziel nie zu weit entfernt gewesen, immer nur einen Schritt, so der Coach nach dem Spiel.

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