Der EHC Freiburg musste sich im letzten Spiel der DEL2 Hauptrunde 2017/18 den Lausitzer Füchsen mit 2-4 (1-0,0-3,1-1) geschlagen geben. In einem Spiel, in dem es für beide Mannschaften um nichts mehr ging, legten die Gäste im Mittelabschnitt mit drei Treffern binnen fünf Minuten den Grundstein für ihren Auswärtserfolg.
Der EHC Freiburg konnte in dieser Partie beinahe auf den kompletten Kader zurückgreifen: Lennart Palausch vom Kooperationspartner Schwenningen komplettierte die vierte EHC-Reihe mit Dennis Meyer und Austin Cihak - einzig Verteidiger Jakub Körner sowie die beiden Youngster Sofiene Bräuner und Fabio waren diesmal nicht mit von der Partie. Die Ausfall-Liste bei den Lausitzer Füchsen war etwas länger (es fehlten Eriksson, Boiarchinov, Adam, Wartig und Kessler), Coach Robert Hoffmann hatte dennoch drei komplette Reihen mit an Bord. Für beide Mannschaften stand die Position in der Abschlusstaballe bereits vor dem letzten Spieltag fest, daher war nicht unbedingt mit letztem Einsatz und hohem Tempo zu rechnen, sicher wollte keiner der Akteure in diesem quasi bedeutungslosen Match eine Verletzung vor der entscheidenden Saisonphase riskieren. Dennoch bot das erste Drittel den Zuschauern in der Franz-Siegel-Halle gutes DEL2-Eishockey mit zwei Mannschaften, die sich vor allem durch ihr Defensivspiel auszeichneten: Kaum Lücken in der Abwehr, wenig Platz in der Box vor den Toren und geblockte Schüssen prägten die ersten zwanzig Minuten. Die Führung für den EHC fiel in der 20. Spielminute dann auch durchaus überraschend: Julian Airich hatte etwas Platz auf dem Flügel und konnte die Scheibe in die Mitte spielen, wo Enrico Saccomani mit ausgestrecktem Schläger heranrauschte und trotz Bedrängnis durch Jeff Hayes die Scheibe im Füchse-Tor unterbrachte. Der junge Lausitzer Goalie Niklas Zoschke war zwar noch in der Ecke, konnte das Gegentor allerdings nicht verhindern. Mit diesem knappen Vorsprung für Freiburg ging es nach relativ ausgeglichenen ersten zwanzig Minute in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt eroberten sich die Hausherren nach und nach mehr Spielanteile. Bereits im ersten Drittel fiel dabei vor allem die Schnelligkeit und Passgenauigkeit der ersten Reihe der Gäste auf, Roope Ranta, Jeff Hayes und Christian Neuert zogen das Spiel immer wieder auseinander und rissen dadurch Lücken in die Freiburger Abwehr. Der Ausgleich fiel in der 27. Spielminute durch eine Einzelaktion: David Kuchejda setzte sich an der Bande hinter dem Tor von Miroslav Hanuljak gleich gegen zwei Freiburger durch, zog mit viel Schwung vors EHC-Gehäuse und brachte die Scheibe mit der Rückhand zum 1-1 im Netz unter. Und auch der zweite Treffer der Gäste fiel durch eine Einzelleistung, Christian Neuert legte die Scheibe mit der Vorhand ein Stück vorbei an Gabriel Federolf und schlenzte den Puck millimetergenau in den Winkel - in der 30. Spielminute hatten die Füchse das Spiel gedreht. Nur eine knappe Minute nach dem Führungstreffer erhöhte Christian Neuert mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend auf 3-1, diesmal hatte Goldhelm Hayes seinen Sturmkollegen mustergültig freigespielt. Um ein Haar hätte Neuert seinen Hattrick perfekt gemacht, allerdings setzte der Außenstürmer die Scheibe freistehend vor Hanuljak am Freiburger Tor vorbei. Auf Freiburger Seite gab es nicht viele Großchancen zu verzeichnen, obwohl die Schussbilanz mit 13 zu 12 in diesem Abschnitt nur knapp zugunsten von Weißwasser ausfiel, war die Qualität der Chancen bei den Gästen deutlich höher. Der EHC fand zwar gegen Drittelende wieder zur konzentrierten Defensivleistung des Spielbeginns zurück, hatte aber unterm Strich wenig Durchschlagskraft in der Offensive.
Im Schlussabschnitt rückte beim EHC Leon Meder zwischen die Pfosten - wie auch sein Gegenüber Niklas Zoschke feierte der junge EHC-Nachwuchskeeper damit sein DEL2-Debüt. Der junge Goalie machte seine Sache wirklich hervorragend, ein starker Fanghandsave gegen Roope Ranta und einer Reflex mit dem Schoner gegen Hayes brachten ihm viel Applaus der 1.276 Zuschauer in der nur mäßig besuchten Franz-Siegel-Halle. Die Uhr lief nun gegen den Philip Rießle und Co. - Freiburg konnte sich zwar immer wieder im Drittel der Gäste festsetzen, aber daraus keine Chancen kreieren. Die beste Möglichkeit hatte Niko Linsenmaier in der 53. Spielminute, als eine Scheibe vom Schlittschuh von Füchse-Kapitän André Mücke genau auf dem Schläger des Freiburgers landete, der EHC-Center brachte den Puck jedoch nicht am Schoner von Zoschke vorbei. Nach einem Powerplaytreffer durch Dennis Meyer in der 56. Spielminute konnte der EHC noch einmal Hoffnung schöpfen, in der Schlussphase versuchte Leos Sulak mit sechs Feldspielern der Ausgleich zu erzwingen - mit einem Treffer ins leere Freiburger Tor zum 2-4 besiegelte Jakub Kania 36 Sekunden vor Schluss jedoch die EHC-Heimniederlage. Von jetzt an gilt es, alle Kräfte zu mobilisieren, um den Klassenerhalt in den Playdowns zu schaffen: In der ersten Runde (best-of-seven) trifft der EHC dabei auf die Tölzer Löwen, die beiden fest stehenden Heimspiele finden am Dienstag, dem 13. März (19h30) und Sonntag, dem 18. März (18h30) statt..
Tore:
1-0 (19:17) Enrico Saccomani (Julian Airich/Marc Wittfoth)
1-1 (26:01) David Kuchejda (Thomas Götz/Artur Tegkaev)
1-2 (29:45) Christian Neuert (Thomas Götz)
1-3 (30:54) Christian Neuert (Jeff Hayes/Marc Kohl)
2-3 (55:48) Dennis Meyer (Niko Linsenmaier/Alex Brückmann - 5:4)
2-4 (59:24) Jakub Kania (David Kuchejda/Steven Bär - 5:6, EN
Strafzeiten: Freiburg 10, Weißwasser 6
Schiedsrichter: Christian Oswald, Roland Aumüller / Linienrichter: Artur Votler, Philipp Grabein
Zuschauer: 1.276
eishockey.net / EHC Freiburg
Nützliches zur DEL 2