Es wurde wie erwartet körperbetont agiert, wobei ein Lob in Richtung des Schiedsrichters Seckler ging, der Körperspiel von Fouls gut auseinander halten konnte. Nach einem Rebound erzielte Alexander Althenn in der 6.Minute die sich abzeichnende Führung für die Gastgeber, aber nur 90 Sekunden später musste Alexander Wagner, der absprachegemäß für Boris Ackers das Tor hütete, nach einem Tor von Messier hinter sich greifen. Dies blieb über weite Strecken allerdings die einzige Szene der Nordamerikaner, denn im Anschluss hatten die Hessen das Geschehen gut im Griff. Besonders taten sich hierbei Jan Barta und Lanny Gare hervor, die die Treffer drei und vier für die Kurstädter markierten, zuvor war Piwowarczyk im Powerplay zum 2:1 erfolgreich.
Dachte man nun, dass Match wäre vorentschieden, so sah man sich getäuscht: Des Ailliers markierte in der 25.Minute mit einem Rückhandschuss im Fallen das zweite Stingers-Tor, das den Gästen noch einmal Auftrieb verlieh. Wohl etwas übermotiviert ging in der 31.Minute Stingers-Stürmer Pittarelli zu Werke, der nach einem Ellenbogencheck ins Gesicht von Sven Breiter mit einer Spieldauerstrafe vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Als in der 39.Minute Lanny Gare am Torschuss vom letzten Mann der Kanadier gehindert wurde, entschied der Referee richtigerweise auf Penalty. Der Gefoulte trat selber an und traf souverän unter die Latte des von Maxime Joyal gehüteten Tores. Die Gäste antworteten aber prompt: in zweifacher Überzahl - Cardona und Mangold saßen auf der Strafbank - traf erneut Des Ailliers zum 5:3-Pausenstand, so dass sich die Gäste durchaus noch etwas ausrechneten.
Die Hausherren wollten das Match aus diesem Grund im letzten Drittel früh entscheiden und nutzten Überzahlchancen gegen nun zu hart zur Sache gehende Stingers eiskalt aus: Barta (45.) und Gare (47.) stellten die Weichen auf Sieg, was die Gäste wohl etwas zu frustrieren schien. Sie suchten von nun an nämlich mehr den Kampf Mann gegen Mann als den Zweikampf, so dass es noch zu einigen turbulenten Szenen kam. Referee Seckler hatte aber auch dies gut im Griff, denn anstatt weitere Spieldauerstrafen zu verteilen, verhängte er in der 51.Minute z.B. 2+2+10 Minuten gegen Gare und Garland, so dass beide auch so vorzeitig zum Duschen gehen konnten und keine weiteren Eskalationen passierten. Insgesamt ging der Sieg an Fred Carrolls 47.Geburtstag somit voll in Ordnung, denn sein Team hat sich gegen einen körperbetont spielenden Gegner gut durchgesetzt, was für die nächsten Pflichtspiele nur positiv wirken kann. Als Spieler des Abends wurden bei den Gastgebern Jan Barta und bei den Gästen der doppelte Torschütze Renaud Des Ailliers gewählt. Ein insgesamt passables Debüt gab hierbei Neuzugang Semen Glusanok, der an der Seite von Marc Kohl agierte. Man merkte ihm die lange Pause nach seiner Knöchelverletzung aber noch in manchen Situationen an. In einigen Ansätzen hat er aber sein Potenzial gezeigt, und mit der Praxis der nächsten Wochen dürfte er eine echte Verstärkung für sein neues Team werden. Für die Kanadier heißt es am morgigen frühen Donnerstag Morgen Rückflug in die Heimat mit immerhin einem Sieg im Gepäck (10:1 in Hannover) nach ihrer zweiwöchigen Deutschland-Tournee mit insgesamt vier Spielen. "Heute gönnen wir uns aber nochmal ein oder auch zwei gute deutsche Biere", sagte Stingers-Verteidiger Eric Bégin nach der Partie.
EC Bad Nauheim - Concordia Stingers 7:3 (4:1, 1:2, 2:0)
Tore:
ECN: Gare (3), Barta (2), Althenn, Piwowarczyk
Stingers: Des Ailliers (2), Messier
Strafminuten: ECN 32 + 10 (Gare) + 10 (Kohl) / Stingers 24 + 10 (Galard) + 5+20 (Pittarelli)
Zuschauer: 400
eishockey.net / PM Nauheim
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