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(2:1) - (1:1) - (2:1)
16.01.2022, 17:00 Uhr

Füchse besiegen Tigers

Heimsieg gegen die Bayreuth Tigers

Þ17 Januar 2022, 19:59
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Lausitzer Füchse

Das Kellerduell der Tabellennachbarn war eines der Spiele mit den vielen „Vielleichts“: Vielleicht war es die durch den Auswärtssieg in Landshut etwas breitere EHC-Brust, die heuer den Ausschlag gab. Vielleicht war es das Mehr an Tiefe im Kader, dass die Füchse gegen die zwölf Bayreuther Feldspieler in die Schlacht schicken konnte. Vielleicht waren es die 729 Zuschauer, die Augenzeugen des Matches wurden und für das psychologische I-Tüpfelchen sorgten. Vielleicht machte der Umstand den Unterschied, dass es unserem neuen Trainer Väkiparta gelungen ist, ausgeglichenere Blöcke zu bilden. Denn eine dritte Angriffsformation mit Richie Mueller, Eric Valentin und Clarke Breitkreuz ist definitiv nicht „ohne“. Vielleicht war es der bessere Torhüter, der heute die Punkteverteilung ausmachte. Ganz ohne „vielleicht“ ist aber klar, dass der Weg aus dem Tabellenkeller lang und steinig und nicht im „Schweinsgalopp“ zu nehmen sein wird. Super, dass die drei Zähler im Bau blieben! Ein Eishockeyfest aber war es diesmal nicht. Vielleicht stand einfach zu viel auf dem Spiel…

Der Start in die Partie war verhalten. Das ganz große Tempo fehlte und zumeist neutralisierten sich die Kontrahenten. Nach dem ersten (von heute nicht seltenen) Zuordnungsproblem(en) in unserem Drittel stand Dani Bindels zentral frei und zog ab. Auf Leon Hungerecker war sofort Verlass (3.). Ein verdeckter Schuss von Steve Hanusch, den Timo Herden mit der Mattenspitze wegnahm, war die erste gute EHC-Möglichkeit. Es folgte unser erstes Überzahlspiel, in dem wenig bis nichts passierte. Minute acht hielt hüben wie drüben Großchancen parat. Daniel Visner fälschte einen Blueliner von Moritz Raab ab. Der Puck flog als Bogenlampe Richtung kurzes Eck. Da hatte Herden ganz schön Mühe. Und direkt danach war Ivan Kolozvary frei vor Hungerecker, der keinen Nachschuss zuließ, derweil der nachsetzende Tim Zimmermann weggeräumt wurde. Keine 120 Sekunden später gingen die Gäste in Führung. Frederik Cabana hatte viel zu viel Zeit und Platz am langen Pfosten und netzte praktisch unbedrängt ein. Da die Tigers immer wieder freie Cracks in den hohen Slot bringen konnten, ging das 1:0 durchaus in Ordnung. Ein Geniestreich egalisierte die Begegnung. Hunter Garlent klaute Timo Herden hinter dem Drahtkäfig den Puck vom Schläger und schob in die leere Kiste. Das wurmte die Wagnerstädter. Dominik Meisinger (13.) und Ivan Kolozvary (14.) fanden in Leon Hungerecker ihren Bezwinger. Ein Fernschuss von Hanusch, der Herden Schwierigkeiten bereitete, wobei aber kein Rebound zustande kam (18.), läutete die Füchse-Drittel-Schlussoffensive ein. Ein Solo von Garlent stoppte der Tigers-Goalie bravourös (19.), ehe es nochmals Spielervorteil für die Unsrigen gab. Da zimmerte erneut der Hunter zunächst an das Außennetz (20.), ehe Peter Quenneville gefühlte 0,8 Sekunden vor Drittelende statt zu schießen den klugen Querpass zu Clarke Breitkreuz spielte, der einlenkte. Der von den Refs bemühte Videobeweis zeigte, dass das Spielgerät eine Sekunde vor Ultimo in das Gäste-Tor geflutscht war. Mit 2:1 ging es zum ersten Pausentee.

Die zweite Periode begann mit der Suche nach der Scheibe. Leon Hungerecker hatte großartig gegen Christian Kretschmann pariert (22.). Aber das Hartgummiteil war verschwunden. „Ausziehen!“, skandierten die Fans. Bevor es so weit kommen musste, fand unser Hüter die kleine Schwarze doch noch hinter seinen Schonern. Mit dem wiederentdeckten Spielgerät prüfte Richie Mueller Torhüter Herden, der prallen lassen musste. Eric Valentin setzte den Nachschuss vorbei (23.). Und gegen einen Kracher von Ville Järveläinen packte Hungerecker die flinke Fanghand aus (24.). Es folgte eine Strafe gegen Dani Bindels wegen falschen Anspiels. Das druckvolle Füchse-Powerplay beendeten sechs blau-gelbe Feldspieler. Wieder komplett umkurvte Järveläinen Bennet Roßmy, der seinen Schläger verloren hatte und mit dem Körper klären wollte, und stellte auf 2:2. Da war unser Schlussmann komplett machtlos. Knapp drei Minuten nach dem Ausgleich gab es wieder Überzahl für Weißwasser. Da drehte sich der „Cruiser“ vor Herden, konnte ihn aber nicht düpieren. Peter Quenneville stieß dazu und verwandelte eiskalt. Lange aber blieb das berühmte Momentum nicht auf unserer Seite. Mueller scheiterte schräg an Herden (31.). Und zwei Hanusch-Schlagschüsse blockten einmal Järveläinen (33.) und einmal Jan-Luca Schumacher (34.). Sodann rückte wieder Leon Hungerecker in den Fokus. Der kaufte Cabana und Kolozvary (37.) den Schneid ab, derweil Brett Carson nur unfair klären konnte. Während der Tigers-Überzahl flitzte unser Keeper ganz fix ins bedrohte Eck und rettete gegen Järveläinen (39.), ehe er nochmals doppelt gegen Kolozvary parierte (40.). So behielt die knappe Führung Bestand.

Die ersten fünf Minuten des Schlussdrittels blieben ereignisarm – mit Vorteilen für Bayreuth. Matic Podlipnik staunte mächtig, als sein Blueliner in Hungereckers Fanghand verschwand (45.). Und auch Kurt Davis kam nicht am bärenstarken Füchse-Hüter vorbei (47.). Gegenüber verlor die Tigers-Defense kurzzeitig die Übersicht. Hunter Garlent kam frei an die Scheibe und verzögerte so lange, bis Timo Herden oben aufgemacht hatte. Dann chippte der Kanadier den Hartgummi unters Tordach. Toni Ritter hätte die Führung weiter ausbauen können, traf aber lediglich das Außennetz (50.). Fortan drückten die Angereisten, kamen aber zunächst nur zu Distanzschüssen. Podlipnik kam einmal mehr nicht an Hungereckers Fanghand vorbei (55.), ehe unser Team – einmal mehr – die Scheibe nicht aus dem Drittel bugsieren konnte, die zu Ivan Kolozvary rutschte. Der ließ sich nicht zweimal bitten und verkürzte auf 3:4. Da standen noch 4:32 min. auf der Uhr. Das Herzschlagfinale begann. 1:37 min. vor Schluss ging Timo Herden für den sechsten Feldspieler vom Eis. 1:10 min. vor dem Ende folgte die Auszeit. Die Bayreuther kämpften an, Hungerecker war auf der Höhe und endlich kam Hunter Garlent an das Spielgerät, der noch Järveläinen ausspielte und bei 59:57 min. den Empty-net-Deckel draufmachte.

Noch lange nach der Schlusssirene wurde der Heim-Dreier gefeiert. Die Mannschaft wurde zur Ehrenrunde gerufen, Leon Hungerecker rockte den Fan-Block. Es war ein Sieg des Willens und der individuellen Klasse. Alles in Butter ist natürlich noch lange nicht. Aber die „Füchse-Siegesserie“ konnte zunächst auf zwei Erfolge am Stück ausgebaut werden. Was Spielgewinne ausmachen können, zeigt der Blick ins Klassement. Da ist unser Team auf Platz elf geklettert. Und schon am Dienstag geht es mit einem Heimmatch – und vor Zuschauern (!!!) – weiter.

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