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Θ-Ε
(2:0) - (0:0) - (2:1)
06.11.2022, 17:00 Uhr

Füchse bezwingen Landshut

4:1 Erfolg dank starker Defensivleistung

Þ07 November 2022, 11:29
Ғ803
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Lausitzer Füchse

Der Kampf gegen den EV Landshut hatte etwas Episches. Denn temporär glich das, was sich auf dem Eis abspielte, einer Schlacht. Nicht nur, aber vor allem in Unterzahl kämpften die Unsrigen aufopferungsvoll gegen ein Team, das viel Qualität mitbrachte und ein starkes Auswärtsspiel machte. Sehr oft werden ja die berühmten „Tore zur richtigen Zeit“ bemüht. Die schafften unsere Blau-Gelben heute tatsächlich. Und dann war da ja noch Ville Kolppanen. Unser Hüter brachte die Gäste reihenweise zur Verzweiflung. Als sich der Finne nach der Schlusssirene vor den feiernden Fans so wie die Glucke auf’s Nest auf sein Tor schwang, da wollte er sicher demonstrieren: Das hier ist mein Heiligtum! Dabei waren die Vorzeichen vor dem Match gar nicht so gut. Nach Steve Hanusch und Dominik Bohac (erkältet) musste auch Kristian Blumenschein (angeschlagen) passen. Blieb ein Quartett gelernter Verteidiger übrig, das um Tim Detig ergänzt wurde. Und während der Begegnung ging auch noch Sebastian Zauner „verloren“… Sein Debüt für die Füchse feierte Jan Nijenhuis, derweil Kristian Hufsky als Backup bei den Eisbären Berlin fungierte.

Die Landshuter zeigten vom Anstoßbully weg und unter den Augen von Manager und Ex-Fuchs Ralf Hantschke, dass sie nach zuletzt fünf Niederlagen aus sechs Partien endlich wieder den Bock umstoßen wollten. Unsere Mannschaft war überwiegend in der Defensive gebunden. Als David Zucker quer auf Marco Pfleger ablegte, der sofort abzog, packte Ville Kolppanen die erste waghalsige Parade aus und flog ins kurze Eck (4.). Dort probierte es wenig später auch Brett Cameron – vergeblich (5.). Erst nach acht Minuten gab es die erste Druckphase der Heimischen. Und die hörte – nachdem Eric Valentin frei vor EVL-Keeper Sebastian Vogl gescheitert war und zwei Schüsse knapp an der Kiste vorbeizischten – erst auf, als das Spielgerät im Netz lag. Kapitän Clarke Breitkreuz hatte nach Detig-Zuspiel aus zentraler Position getroffen. Kurz darauf hatte Hunter Garlent den zweiten Treffer auf dem Schläger. Doch er semmelte den von der Bande zurückspringend Puck über das leere lange Eck (10.). Sodann wurde Toni Ritter auf die Strafbank geschickt. Einen Cameron-Direktschrägschuss fischte Kolppanen weg (14.). Und dann stiefelte Lane Scheidl über rechts auf und davon und versenkte mit herrlichem Handgelenkschuss den Shorthander zum 2:0. Bei weiteren Top-Möglichkeiten für Andreé Hult (16.) und Julian Kornelli (19.) stand Ville Kolppanen einem Gäste-Torerfolg im Wege. Sekunden vor der ersten Sirene gab es noch einen richtigen Aufreger. Lane Scheidl saß auf der Strafbank und Hunter Garlent startete zum Unterzahlsolo. David Zucker konnte ihn nur unfair bremsen. Penalty? Nein! Weil sich die beiden Protagonisten eher auf einer Höhe bekämpften, wurden nur zwei Strafminuten ausgesprochen. Mit 2:0 und vier gegen vier ging es in die erste Pause.

Nach Wiederbeginn war je ein gefährlicher Distanzschuss zu notieren, ehe bei zwei gegen eins Kevin Handschuh Clarke Breitkreuz bediente, der Goalie Vogl nicht überwinden konnte (25.). Gegenüber packte Ville Kolppanen einen sagenhaften Fanghandsave gegen Marco Pfleger aus (26.). Und die Rot-Weißen drückten. Hult scheiterte aus drei Metern an unserem finnischen Hüter. Und dann checkte Sebastian Zauner Landshuts Top-Scorer Tyson McLellan Richtung Hals. Der ging zu Boden, die Gestreiften zum Videobeweis (28.). Sie prüften wegen „großer Strafe“ – und gaben sie. Fünf Strafminuten plus Spieldauer wegen Stockchecks mit Verletzungsfolge lautete das Urteil. „Zauni“ war noch gar nicht vom Eis gefahren, da erschien McLellan schon zum Powerplay. Dessen Verletzung war offenbar nur im Video sichtbar. In der Arena wirkte der Goldhelm allenfalls kurz benommen, aber nicht an der Gesundheit geschädigt. Das „sofortige Comeback“ unterbanden die Schiedsrichter. Danach wurde der Gäste-Achter bei jeder Puckberührung ausgepfiffen, derweil Toni Ritter den Zauner-Ersatz gab. Die fünf Minuten Unterzahl killten die Heimischen aufopferungsvoll. Eric Valentin hatte sogar die Möglichkeit zum nächsten Shorthander, traf den Puck aber nicht richtig. Gegenüber lenkte Kolppanen einen Cameron-Tip-in-Versuch über das Gebälk (beides 30.). Diverse Schüsse aus dem Halbfeld fing unser Schlussmann weg, ehe er gegen Pfleger den nächsten Unhaltbaren wegfischte (33.). Für die Unsrigen hätte Kevin Handschuh nach Fehler von Adrian Klein erhöhen können. Doch Vogl war zur Stelle (35.). Und dann brannte es lichterloh in unserem Torraum. Ville Kolppanen hatte zweimal gut pariert. Dennoch trudelte die Scheibe Richtung Torlinie. Jan Bednar und Julian Wäser im Verbund ließen nicht zu, dass sie diese überquerte (39.). Puuuhhh…

Würden die Drei-Helme-Städter in der letzten Periode zur großen Aufholjagd blasen? Ja – aber… Nach nur 42 Sekunden zeigte Lane Scheidl einmal mehr seine Abschlussqualitäten und ließ Sebastian Vogl keine Abwehrchance. Mit dem 3:0 sollte den Angereisten doch der Zahn gezogen sein!? War er nicht, zumal es nun reichlich Strafen gegen die Unsrigen gab. Mit starker Moral und harter Arbeit überstand man erst 91 und dann nochmal 20 Sekunden doppelter Unterzahl. Wieder zu viert fiel dann aber der erste Gäste-Treffer. Julian Kornelli jagte das Hartgummiteil hoch ins lange Eck. Ville Kolppanen stand weiter im Mittelpunkt. Erst stoppte er Geschosse von Pfleger und Jakob Mayenschein (49.). Nachdem ein Stockschlag von McLellan gegen ihn ungeahndet blieb, krallte er sich auch das nächste Pfleger-Ding im kurzen Eck (51.). Es folgte der Auftritt von Erik Hördler. Der veredelte ein Garlent-Zuspiel mit wunderschönem Schuss unter das Tordach. Jetzt tobte die Halle endgültig. Denn das war der Sieg. Den hätte Lane Scheidl gar noch ausbauen können (56.).

Mit einer grandiosen Teamleistung buchten unsere Blau-Gelben das Sechs-Punkte-Wochenende. „Das war ein Wahnsinnsgefühl. In so einem umkämpften Spiel dieses wichtige Tor gemacht zu haben, das werde ich garantiert nicht so schnell vergessen“, jubelte Eric Hördler nach der Schlusssirene. Und Keeper Ville Kolppanen räumte noch 20 Minuten nach Ultimo ein, weiter „on fire“ zu sein. Derweil sich die Gäste bei etwa 12 mitgereisten Anhängern – weitere vier hatten sich unter das „normale Publikum“ gemischt – für den Support bedankten, enterte Kolppanen sein Gehäuse und genoss das „Bad unterhalb der Fans“. Durch den Erfolg kletterten die Oberlausitzer wieder auf Tabellenplatz zehn. Und sie entließen ihre Schlachtenbummler mit einem wirklich guten Gefühl in die Länderspielpause. Übrigens: Wie das so ist, wenn man gut spielt, aber zu wenig Tore schießt, das wissen „wir“ im Fuchsbau aus den Erfahrungen der bisherigen Saison durchaus ganz gut…

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