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Füchse Comeback im Hessen Sandwich

In Bad Nauheim und gegen Frankfurt

Þ11 Dezember 2020, 00:01
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Lausitzer Füchse

Normalität? Die war in Eishockey-Weißwasser im letzten halben Monat abhanden gekommen und sollte ab Montag wieder einkehren. Aber: Denkste! Dass die Kühlanlage den Dienst quittierte und der Trainingsbetrieb deshalb auswärts in Niesky wieder aufgenommen werden musste, verkam zur Lappalie angesichts des plötzlichen Todes von Teambetreuer Jürgen Rucks. Der Schock wegen des Ablebens von „Mütze“ traf Mannschaft und Staff bis ins Mark. Wieder einmal war der reine Sport plötzlich klein und unwichtig, derweil sich Trauer breitmachte. Und so werden unsere Füchse am Wochenende jeweils Trauerflor tragen. Die Last des Re-Starts in die DEL2-Meisterschaft ist so noch schwerer zu schultern. Ludwig Nirschl, darauf angesprochen, wie schnell man nach einer 14-tägigen Wettkampfpause überhaupt wieder Höchstleistungen bringen könnte, meinte: „Schwierig abzuschätzen. Das ist auch von Spieler zu Spieler unterschiedlich. Unsere Coaches haben sicher das richtige Programm zusammengestellt, um unsere Körper wieder bestmöglich in Fahrt zu bekommen.“ Mit den hessischen Clubs aus Bad Nauheim und Frankfurt warten jedenfalls zwei sehr ambitionierte Mannschaften auf unsere Blau-Gelben.

Den aus Oberlausitzer Sicht prominentesten Neuzugang vermeldeten die Roten Teufel auf der Position hinter der Bande. Hannu Järvenpää, dereinst bei uns „Trainer des Jahres“ geworden, coacht nun die Cracks aus der Wetterau. Die haben bisher acht Partien bestritten, von denen sechs gewonnen wurden. Die 16 Punkte bedeuten Rang vier in der komplett „schiefen“ Tabelle. Beachtlich ist, dass die beiden Niederlagen richtige Klatschen waren: Dem 1:7 in Ravensburg folgte vor Wochenfrist ein 1:8 in Freiburg. Dabei gab es im Kader der Jungs aus dem Colonel-Knight-Stadion reichlich Veränderungen. Zwölf Akteure gingen, inclusive DEL-Förderlizenzspielern kamen 17 Neue. Alle Kontingentspieler wurden ausgetauscht. Die Top-Verpflichtung ist sicherlich Kelsey Tessier, dem unser Geschäftsführer Dirk Rohrbach das Zeug für „mächtig Furore“ attestiert. Top-Scorer ist aber Cason Hohmann (16 Punkte) vor James Arniel (13), Andreas Pauli und eben Tessier (beide 12). Verteidiger Mike Card wurde inzwischen zurückgeholt. Sicher spielte eine Rolle, dass mit Simon Gnyp und Maximilian Glötzl zwei junge Abwehrspieler zur U20 berufen wurden und damit gegen die Füchse fehlen werden. Einen guten Klang haben garantiert auch die Namen von Christoph Körner und Freddi Cabana, die nun für die Rothemden stürmen. Letzterer dürfte aber nach Lage der Dinge ebenso verletzt fehlen wie Huba Sekesi und Marvin Rathmann. Hinten drin bei den Nauheimern steht mit Felix Bick einer der besten Keeper der Liga. Mithin wird der Kaltstart für die Füchse sicher gleich ein ganz heißer.

Am Sonntag gibt dann der DEL2-Favorit aus Frankfurt seine Visitenkarte im Fuchsbau ab. Die Verantwortlichen aus der Mainmetropole haben nie einen Hehl daraus gemacht, die Zukunft des Clubs in der DEL zu sehen. Insofern wurde das Gros des bewährten Personals gehalten und die Mannschaft punktuell gezielt verstärkt. Neu ist Trainer Olli Salo, der weiter die finnische Schiene bedient und auf Matti Tiilikainen folgte. Derweil man auf die Dienste von Roope Ranta, der nun in der Landeshauptstadt angekommen ist, verzichtete, wurden mit Sebastian Collberg und Kyle Wood zwei Kontingentstellen neu besetzt. Auf den langfristigen Ausfall von Stephen MacAulay wurde mit der Nachverpflichtung von Landon Ferraro (Ex-Eisbär) reagiert. Und Kyle Sonnenburg und Alexej Dmitriev, beide mit langjähriger DEL-Erfahrung, sind sehr namhafte Verstärkungen. Zudem bilden Patrick Klein und Bastian Kucis eines der besten Goalie-Duos der Liga. Aaabeer: Wie schwer Erfolg planbar ist, bekamen die Löwen bisher durchaus zu spüren. Nach neun Partien stehen vier Siege, fünf Niederlagen und 12 Punkte zu Buche, die Tabellenplatz sieben bedeuten. Da waren die Erwartungen in Frankfurt garantiert andere. Maximilian Faber und Constantin Vogt werden verletzungsbedingt passen müssen. Das Mitwirken von Christian Kretschmanns ist fraglich. Dagegen wird mit dem Comeback von Eduard Lewandowski nach auskuriertem Corona-Infekt gerechnet. Bester Scorer der Löwen ist Martin Buchwieser mit 8 Punkten (sieben Tore/ ein Assist), dicht gefolgt von Kyle Wood (7 Punkte), David Suvanto und Sebastian Collberg (je 6). Das Motto für unseren EHC lautet, dass Bangemachen nicht gilt. Wie meinte doch Ludwig Nirschl: „Gegen Kassel haben wir gezeigt, dass auch wir gutes Eishockey spielen und nominell besser besetzte Teams schlagen können.“

Womit wir bei den Unsrigen angekommen wären. Marcel Kurth und Lucas Dumont haben sich zurück an ihre DEL-Arbeitsplätze verabschiedet. Rylan Schwartz ist wieder in der Oberlausitz angekommen und mit Jonathon Martin der Robert-Farmer-Ersatz schnell gefunden. Ob er bereits Freitag auflaufen kann, entscheidet das Tempo bei der Erledigung der Passformalitäten. Noch länger verletzt müssen Ondrej Pozivil (Hand) und Thomas Reichel (Fuß) passen. Aus Berlin werden uns Eric Steffen, Eric Mik und Fabian Dietz verstärken.

Schließen wir die Vorschau mit noch einem Statement von Ludwig Nirschl ab: „Wahrscheinlich müssen wir diesmal etwas defensiver agieren, da unser sonstiger Spielstil ja ziemlich kraftaufwändig ist. Deshalb gilt nach der Zwangspause, lieber unschön spielen, aber irgendwie die Punkte einsammeln.“

Unsere Partie am Freitag ab 19.30 Uhr in Bad Nauheim leiten Mischa Apel und Martin Holzer.

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