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Θ-Ζ
(1:0) - (0:0) - (3:2)
26.02.2023, 17:00 Uhr

Füchse gewinnen verdient mit 4:2

Heimsieg gegen den Tabellenführer

Þ27 Februar 2023, 16:33
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Lausitzer Füchse

Es war (bis auf den verletzt ausgeschiedenen Steve Hanusch) heute die gleiche Mannschaft, die am Freitag in Regensburg mit 0:2 verlor. Aber irgendwie war es doch ein ganz anderes Team. Die Frage nach dem „Leistungsumschwung“ wollte unser Coach Petteri Väkiparta nicht beantworten: „Was wir mit der Mannschaft besprochen haben, das bleibt in der Kabine. Die Jungs haben heute Charakter gezeigt. Und es ist ein Unterschied, ob wir über die Leistung oder über die Ergebnisse reden. Das sind zwei verschiedene Dinge!“ Ungeachtet dessen kommt es einer kleinen Sensation gleich, dass nur unsere Füchse den Ligenprimus dreimal schlagen konnten. Zur Erinnerung: Die Kassel Huskies unterlagen in bisher 50 Ligaspielen insgesamt nur achtmal. Und sie reisten heute mit zuvor sieben Siegen am Stück im Gepäck an. Dann aber sahen sie sich einer wild entschlossenen und um jeden Zentimeter Eis kämpfenden blau-gelben Équipe gegenüber, die wie aus einem Guss wirkte und ihr Herz in beide Hände nahm. Der Lohn waren schlussendlich nicht nur die drei Punkte. Auch die Mitkonkurrenten im Kampf gegen die Playdowns sorgten heute dafür, dass der Erfolg gegen die Huskies den Status eines wichtigen Schrittes in Richtung des rettenden Ufers bekam. Gerechnet wird an dieser Stelle aber dennoch nicht. Unsere Jungs haben noch zwei Spiele Zeit, das Saisonziel unter Dach und Fach zu bringen und sich und dem Anhang das große Zittern zu ersparen. „Es war ein wichtiger Sieg. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir müssen nicht auf andere schauen und haben es selbst in der Hand, die Abstiegsrunde zu vermeiden. Wir rechnen aber nicht, sondern gucken nur auf uns und unser Spiel“, ließ Eric Valentin wissen, der heute den „Türöffner“ gab.

Schon die erste Sequenz des Matches hatte irgendwie Symbolcharakter. Es waren keine 15 Sekunden gespielt, da feuerte Lane Scheidl den ersten Schuss ab. Gerald Kuhn im Schlittenhundekäfig musste prallen lassen. Eric Valentin setzte entschlossen nach. Mit Vehemenz wurde die Huskies-Defensive unter Druck gesetzt. Der EHC war fix auf den Kufen unterwegs und arbeitete hart mit Körpern und Schlägern. „Weißwasser kam wie die Feuerwehr“, ist kaum übertrieben. Schnell brachten auch die Nordhessen ihre Klasse zur Geltung. James Arniels zweiter Schuss war deutlich gefährlicher als sein erster, brachte Ville Kolppanen aber nicht in Verlegenheit (3.). Überhaupt forcierten die Gäste ein schnelles Umkehrspiel. Gegen Steven Seigo war unser Keeper erneut zur Stelle (8.). Auf der anderen Seite wehrte Kuhn prächtig gegen Scheidl und den Nachschuss von Toni Ritter ab (9.). Wenig später versuchten sich die Angereisten mit sechs Feldspielern plus Torwart, was mit zwei Minuten bestraft wurde. Da hatte Jake Weidner in Unterzahl eine gute Möglichkeit zur Führung, wurde aber im letzten Moment vor dem fast freien Tor noch abgedrängt (10.). Gerade als die Partie eher defensiv geprägt schien, ging Weißwasser in Führung. Toni Ritter schoss von der blauen Linie, Eric Valentin fälschte ab und das Netz wackelte. Das 1:0 war wichtig. Gegen die Huskies „hinterherlaufen“ zu müssen, wäre sicher sehr schwierig gewesen. Auch bei der zweiten Füchse-Überzahl hatten die Gäste eine gute Chance, als sich Darren Mieszkowski bis vor Kolppanen durchtankte, bei dem Endstation war (19.). Ein starker Block von Louis Anders hatte heute nicht nur Symbolcharakter. Er sorgte auch dafür, dass der knappe Vorsprung Bestand behielt.

Der Mittelabschnitt brachte die Unsrigen früh in Unterzahl. Da war dann Kolppanen gefragt, der sowohl gegen Maximilian Faber (23.) als auch Alec Ahlroth (24.) prächtig parierte. Als auch die Gastgeber mal einen Spieler zu viel im Feld hatten und dafür eine kleine Strafe erhielten, war das Penaltykilling super. Lane Scheidl fand sogar die Gelegenheit zum Schrägschuss. Kuhn konnte nicht festhalten. Doch Eric Valentin wurde beim Rebound noch entscheidend behindert (28.). Erst als Blau-Gelb wieder komplett war, zog Faber – gut freigespielt – ab. Unser Goalie ließ gar nichts anbrennen (30.). Dann sprang Seigo von hinten Marco Baßler in die Bande. Die Überzahl der Oberlausitzer lief stark. Hunter Garlent jagte die Scheibe an die Lattenunterkante (33.). Und als Clarke Breitkreuz und Roope Mäkitalo direkt vor dem Huskies-Tor nachsetzten, benötigte Gerald Kuhn eine kurze Pause. Der Hüter blieb benommen auf dem kühlen Grund liegen, derweil der Puck am rechten Pfosten vorbeitrudelte (34.). Anschließend war wieder unser Schlussmann gefragt. Joel Lowry setzte Hans Detsch geschickt in Szene. Kolppanen war da (37.). Und als es dann etwas härter im Slot zur Sache ging, erwiesen sich die Füchse-Fans als Hellseher. Sie skandierten bereits jetzt den berühmten "Verlierer-Sprechchor". Die letzten beiden Momente der zweiten 20 Minuten gehörten Eric Valentin. Seinen Hochschuss aus spitzem Winkel kratze Kuhn noch weg (38.). Und die letzten zehn Sekunden mahnte der Torschütze zum 1:0 zur Ruhe und ließ die Uhr herunterlaufen. So behielt der knappe Vorsprung Bestand.

Der Auftakt in die Schlussperiode hatte es dann in sich. Bei einem drei gegen eins traf Jan Nijenhuis die Scheibe nicht richtig (42.). Käpt’n Breitkreuz machte es besser. Scheidl wühlte das Spielgerät hinter dem gegnerischen Tor hervor. Eric Valentin nahm Keeper Kuhn im kurzen Eck alle Sicht und der „Cruiser“ schob am langen Pfosten ein. Es kam noch besser! Nur 28 Sekunden später klingelte es schon wieder. Hunter Garlent fälschte einen Schuss von Sebastian Zauner ab. Es machte sich bezahlt, dass die Ostsachsen diesmal im Slot total präsent waren. Kassels Coach Bo Subr nahm seine Auszeit. Bis auf einen Abfälscher von Alroth, der knapp rechts vorbeihoppelte, brachte es aber nicht viel. Als Pierre Rosa Preto auf der Strafbank saß, bewies Garlent einmal mehr sein gutes Auge. Er bediente Breitkreuz akkurat, der zur Entscheidung einlenkte. Denn auch als Nijenhuis auf das Sünderbänkchen geschickt worden war, wehrte Kolppanen gegen Arniel (52.) und Seigo (53.) ab. Als jeder auf den Shutout für unseren Goalie hoffte, schlug es doch noch zweimal ein. Erst veredelte James Arniel ein Solo von coast to coast. Dann rutschte ein Schrägschuss von Tomas Sykora irgendwie durch. Da waren noch elf Sekunden zu gehen. Der Rest war Riesenjubel in blau und gelb.

Wir gucken natürlich noch nicht auf die Tabelle und rechnen auch nicht. Allerdings haben sich die Selber Wölfe aus dem Kampf um Rang zehn verabschiedet. Und so muss am letzten Hauptrundenwochenende einer aus dem Trio Regensburg, Weißwasser und Crimmitschau in den sauren Apfel „Playdowns“ beißen. Dabei lässt Eric Valentin das Argument „Druck“ nicht gelten: „Jeder von uns kriegt sein Geld auch dafür, mit Druck umzugehen. Die jungen Spieler, die das noch nicht so kennen, nehmen wir an die Hand und ziehen sie mit. Die ganze Saison hatten wir nun schon Druck. Da hilft es auch, dass wir so eine verschworene Truppe sind.“ Für die aber war der Dreier nicht ganz ungetrübt. Vor dem Spiel wurde in Block E ein Spruchband mit dem Inhalt „Wie kann man nur so viel keine Lust haben?!“, gezeigt. „Dieses Plakat ist eine Frechheit“, ließ Maximilian Adam stellvertretend für unsere Füchse-Mannschaft wissen. Die hat definitiv keine Lust auf die Abstiegsrunde, aber ganz viel Lust auf die Pre-Playoffs!

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