ʦ
Wir verwenden Cookies, um Ihnen Inhalte bereitzustellen und ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Mehr erfahren Sie hier
ı
Anzeige
Zurück zu der Nachricht
Δ-Ε
(0:0) - (0:1) - (0:0)
17.01.2021, 17:00 Uhr

Füchse mit fünfter Niederlage in Folge

4:14 Tore aus den letzten vier Spielen

Þ18 Januar 2021, 02:51
Ғ1575
ȭ
LFX_Logo-2020
Lausitzer Füchse

Es lief die letzte Spielminute. Trainer Corey Neilson hatte den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen. Weißwasser drückte auf den Ausgleich. Einen Schrägschuss von Rylan Schwartz musste Kaufbeurens Torhüter Maximilian Meier prallen lassen. Das Tor war frei. Doch Tomas Andres semmelte trotzdem vorbei… Diese Szene – 15 Sekunden vor Ultimo – war eine, die sinnbildlich für die aktuelle Situation bei den Lausitzer Füchsen steht. 4:14 Tore aus den letzten vier Partien sind kein Bewerbungsschreiben für Punkte. Heuer hieß es am Ende 1:0 für unsere Gäste aus Kaufbeuren. Erstmals in der Saison blieben die Blau-Gelben ohne eigenen Treffer. Ungeachtet der unterirdischen Abschlussquote war der Sieg der Gäste verdient. Die gingen ersatzgeschwächt mit nur zwei Kontingentspielern und dem dritten Torwart in die Partie, derweil Corey Neilson bis auf Eric Mik Bestbesetzung aufbieten konnte. Doch das Dilemma setzte sich fort. Während das Spiel der Heimischen temporär einigermaßen zerfahren wirkte, standen die Allgäuer hinten gut, hielten es insgesamt einfach und konterten schnell und gierig. Einmal mehr bester Mann bei den Unsrigen war fast folgerichtig Mac Carruth, der Goalie!

Also Jonathon Martin nach nur 10 Sekunden ziemlich frei den ersten Torschuss abfeuerte, der knapp vorbei zischte, da konnte man auf eine drückende EHC-Mannschaft hoffen, die endlich die Negativserie beenden würde. Unser letzter Neuzugang bildete heute mit Thomas Reichel und Sebastian Streu den ersten Sturm, derweil die „Kerbashian-Linie“ mit Kale, Rylan Schwartz und Fabian Dietz als dritter Angriff auflief. Als der seinen ersten Einsatz hatte, versuchte sich Tobias Wörle am kurzen Pfosten des Füchse-Tores. Die Scheibe trudelte parallel zur Torlinie und Mac Carruth begrub sie unter der Fanghand, ehe sie darüber rutschen konnte (2.). Viel Bemerkenswertes passierte zunächst nicht. Die Teams schienen sich zu neutralisieren. Ja, Weißwasser wollte, konnte aber nicht. Und die Gäste standen defensiv ziemlich gut und setzten auf schnelle Konter. Die beste Füchse-Phase in Drittel eins gab es, als Branden Gracel die erste Strafe absitzen musste. Dieses Powerplay sah nicht nur gut aus. Es war auch zwingend. Dreimal Schwartz versuchte sich. Beim ersten Mal war Torhüter Meier zu Stelle, der den nächsten Schuss an den Pfosten lenkte, derweil der dritte vorbei ging (alle 9.). Auch Fabian Dietz kam noch frei zum Abschluss, aber nicht am Gäste-Hüter vorbei (10.). Gerade wieder komplett zog Jan Bednar ab, Carruth ließ prallen und Gracel setzte nach. Erneut klärte unser Schlussmann die Szene, wie auch der von den Jokern geforderte Videobeweis belegte (11.). Schöne Spielzüge waren Mangelware. Das Knallen aneinanderkrachender Schläger war das spielbestimmende Geräusch und der ESVK hatte sogar die gefährlicheren Aktionen. Aber auch beim zweiten Wörle-Schuss war Carruth zur Stelle (18.). Das torlose Remis nach 20 Minuten ging in Ordnung; schmeichelte wenn, dann eher den Heimischen.

Aus Füchse-Sicht besser wurde es auch im Mittelabschnitt nicht. Zahlreiche Fehlpässe stoppten immer wieder die Angriffsmaschinerie, derweil es die Rob-Pallin-Schützlinge „hintenherum“ probierten. Oft lief die Scheibe über die Blaue Linie, wurde dann zum Tor gebracht, wo stets ein Gäste-Crack im Slot auf Abfälscher oder Nachschüsse lauerte. Als Nick Ross auf der Strafbank saß, schien das 0:1 fällig. Max Lukes kam völlig frei zum Schuss, zielte aber zu hoch. Das folgende Chaos vor unserem Tor endete erst, als letztgenanntes verschoben wurde (23.). Fabian Dietz hatte mal wieder eine gute Chance für die Füchse, knallte seine Direktabnahme aber drüber. Das schenkte den Gästen einen Drei-gegen-eins-Konter, den sie nicht gut ausspielten. Fabian Voit nahm den Schuss, fand aber in Mac Carruth seinen Meister (beides 25.). Dann war es doch so weit. Der Puck hoppelte von hinter dem Tor über die Kelle unseres Torwarts direkt zu Max Lukes, der sich nicht bitten ließ und humorlos versenkte. Wieder Rückstand! Wieder Aufholjagd!? Zunächst lag das 0:2 in der Luft, als Florin Ketterer aus der Distanz nur den Außenpfosten traf (30.). Ondrej Pozivil, schön von Bennet Roßmy und Tomas Andres freigespielt, hatte dann die große Chance zum Ausgleich, zielte aber auf die Brust von Maximilian Meier (32.). Fortan waren es die Gäste, die kurz vor dem nächsten Torjubel standen. Lukes lief erst ein Solo, umkurvte noch Carruth und zog aber vorbei (36.). Kurz danach tauchte er wieder allein vor unserem Puckfänger auf, der sich nicht düpieren ließ (38.). Und Joseph Lewis durfte direkt vor dem Goalie mehrmals nachstochern, ohne das Spielgerät über die Linie drücken zu können (39.). Dann gab es noch ein drei gegen eins der Füchse, aber schon der erste Pass war so ungenau, dass die Gelegenheit verpuffte. Tatsächlich war unser EHC mit dem nur einen Tor Rückstand noch gut bedient.

Zur Schlussperiode versuchte es Corey Neilson mit ein paar Umstellungen. Und tatsächlich bäumten sich seine Jungs gegen die drohende Niederlage auf – was aber auch erwartet werden durfte. Zunächst war es Jakub Kania, der in Stürmermanier auf und davon ging, aber an Torhüter Meier scheiterte (43.). Dann lenkte Martin eine Streu-Hereingabe am leeren langen Eck vorbei (45.). Nach 46 Minuten durfte praktisch der komplette „Parade-Fünfer“ mal schießen. Vor Meier gab es mächtige Turbulenzen, aber nichts für die Anzeigetafel. Als Gracel in unserer Zone freigespielt wurde, stand die Vorentscheidung an. Doch Carruth war ja noch da (48.). Nach einer etwas ruhigeren Phase kamen die Füchse nochmals vehement. Reichel scheiterte an Meier (54.), Streu traf mit seinem Schrägschuss nur Schiedsrichter Lenhart (55.). Und als das große Durcheinander vor dem Gästegehäuse ausbrach, lag der Goalie dann doch noch irgendwie auf der Scheibe (56.). 94 Sekunden vor dem Ende nahm Corey Neilson die Auszeit und zog den Torwart. Naja, und Tomas Andres traf halt das leere Tor nicht. So war die fünfte Pleite am Stück besiegelt. Weshalb unseren Cracks das Selbstvertrauen beim Torabschluss offenbar abhanden gekommen ist, bleibt irgendwie unerfindlich. Anders, als in den Partien zuvor, war unsere Mannschaft nur ein Drittel lang gleichwertig bzw. besser.

Schlüsselszene

Es kann nur eine geben: Der Treffer der Allgäuer fast exakt zur Spielmitte.

Unauffällig

Starke Spielleitung der Referees, die das Match laufen ließen, so weit das möglich war! Je dreimal zwei Strafminuten, die letzten in Minute 22, belegen, dass es diesmal die Teams alleine in der Hand hatten, den Sieger zu ermitteln.

Abgesessen

Kurioser Auftakt in den Mittelabschnitt: Beim Anstoßbully fiel Sebastian Streu auf den Allerwertesten, gewann das Anspiel aber tatsächlich auch im Sitzen.

Abwesend

Feodor Boiarchinov gehörte erneut nicht zum Kader unserer Mannschaft. Trainer Corey Neilson dazu: „Andere Spieler sind in der Aufstellung vor ihm.“

Haarpracht

Nach 35 Minuten verlor Kaufbeurens Daniel Oppolzer seinen Helm und gab so seine Haarpracht zu erkennen. Das nährte die Vermutung, dass der Friseur-Lockdown im Allgäu schon ungefähr sechs Monate dauern könnte…

Baumeister

Während der Füchse-Auszeit häufte Torhüter Mac Carruth in seinem Torraum eine Art „empty-net-wall“ aus Eis und Schnee an. Auf das lautstarke Reklamieren der Angereisten hatte ein Linesman kein Verständnis für die Carruthsche Baukunst und entfernte das Bauwerk sogleich.

Der Top-Spieler: Maximilian Meier

Stefan Vajs verletzt, Jan Dalgic verletzt – das verhalf Kaufbeurens Nummer drei zu seinem DEL2-Debüt. Dass am Ende gleich noch ein Shutout stand, hatte nicht nur mit schlechten Abschlüssen der Weißwasseraner Cracks zu tun, sondern auch mit ganz starken Paraden des 21-Jährigen.

Die Trainerstimmen

Rob Pallin: „Es war ein großartiges erstes Drittel, das wir nach der langen Busreise gespielt haben. Die Jungs haben sehr leidenschaftlich gekämpft. Doch der Füchse-Torhüter hatte ein paar große Saves. Im zweiten Drittel hat Weißwasser versucht, viel Druck zu machen. Aber ich glaube, dass meine Mannschaft im Kampf um den Puck heute hungriger war und den Sieg einfach mehr wollte. Unsere jungen Spieler haben starke Leistungen abgerufen. Ich denke da nur an Max Lukes, Markus Schweiger, Philipp Krauß oder unseren Torhüter, den wir von einer Oberliga-Mannschaft geholt haben. Ich kann meine Mannschaft nur loben. Wenn ich es richtig gezählt habe, haben sie 17 Schüsse geblockt. Wir haben alles das richtig gemacht, was nötig war, um das Spiel heute zu gewinnen. Und für ein 1:0 gibt es eben auch drei Punkte.“

Corey Neilson: „Das war heute viel zu wenig von uns. Nur Mac Carruth hat seine Leistung gebracht. Normalerweise kommen wir gut damit klar, wenn uns der Gegner unter Druck setzt. Aber heute war die Passgenauigkeit nicht da. Wir haben in unserer Defensivzone ein paar schreckliche Entscheidungen getroffen und den Gästen viele Turnovers gegeben. Rob hat recht. Seine Mannschaft war hungriger und leidenschaftlicher. Sie haben viele Schüsse geblockt. Ihr junger Torhüter war auch sehr gut. Hatten wir zuletzt noch immer eine Menge Torchancen, so ist es inzwischen kein Geheimnis mehr, dass bei uns das Selbstvertrauen im Torabschluss fehlt. Ohne Tore kannst du halt nicht punkten. Uns fehlen die Fans, die uns in so einer Situation die Energie geben könnten, um das Ruder noch herumzureißen. Das soll keine Ausrede sein. Wir benötigen wieder mehr Struktur im Spiel. Durch die vielen Partien zuletzt konnten wir weniger trainieren und somit nicht an den nötigen Details arbeiten.“

Die Statistik

0:1 (29:13) Max Lukes ( Alexander Thiel , Branden Gracel )

Strafminuten

Weißwasser: 3-6 (4-2-0) Kaufbeuren: 3-6 (6-0-0-)

Schiedsrichter: Razvan Gavrilas - Carsten Lenhart | Linesman: Marcus Höfer - Timo Voß

Anzeige
â
Anzeige
Anzeige