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Κ-Ζ
(1:0) - (4:1) - (1:1)
10.01.2021, 17:00 Uhr

Füchse unter Wert geschlagen

Niederlage um einige Tore zu hoch ausgefallen

Þ10 Januar 2021, 23:16
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Lausitzer Füchse

Keine zwei Wochen ist es her, da bejubelten wir hier einen 6:0-Erfolg über die Bietigheim Steelers. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie sich dereinst das Team aus dem Ellental nach ausgeglichenem Spiel und bei leichten Chancenvorteilen gefühlt haben mag, der bekam heute Anschauungsunterricht. Nach 60 Minuten in der „Echte-Helden-Arena“ hieß das Torschussverhältnis 36:31 für unsere Oberlausitzer, die mitnichten eine schlechte Auswärtspartie boten. Zeitweise und nicht nur kurzfristig spielten die Neilson-Schützlinge gegen den EHC Freiburg Powerplay bei fünf gegen fünf. Allerdings klemmte es etwas vorne und hinten: Während im Abschluss der letzte Kick fehlte und Wölfe-Goalie Ben Meisner einen guten Abend erwischte, nutzten die Hausherren die Lücken, die ihnen geboten wurden, gnadenlos aus. Das führte auch zu den Kaltstarts in die ersten beiden Dritteln, als jeweils der erste Schuss den Weg ins Ziel fand. Bei den Unsrigen rückte Jonathon Martin zurück in den ersten Sturm an die Seite von Kale Kerbashian und Rylan Schwartz, der diesmal als zweite Reihe kam. Die starting six bildeten Thomas Reichel, Brad Ross und Tomas Andres mit den Verteidigern Nick Ross und Korbinian Geibel. Tobias Ancicka nahm als Backup hinter Mac Carruth auf der Bank Platz. Es dürfte kein Geheimnis sein, dass „Ance“ am Dienstag in Heilbronn in unseren Drahtkäfig rücken wird.

Nach einer verhaltenen Startphase setzten die Füchse eine erste Duftmarke. Jon Martin versuchte es aus halblinks, verfehlte aber das Freiburger Gehäuse (2.). Gegenüber war es Hagen Kaisler, der ebenfalls daneben zielte (3.). Doch wie aus heiterem Himmel führten die Gastgeber 1:0 (4.). Peter Spornberger bekam die Scheibe an der blauen Linie von Nico Linsenmeier serviert und sein gar nicht mal so scharfer Schuss landete im Tor von Mac Carruth. Jordan George hatte geschickt seinen Schläger in die Flugbahn des Pucks gehalten und unseren Hüter irritiert. Aber die Angereisten ließen sich diesmal nicht beeindrucken. Im Gegenteil, fortan ging es öfter in die Richtung von Ben Meisner im Freiburger Tor. Erneut war es Martin, der schon fast im Gegenzug den Ausgleich hätte markieren können, scheiterte allerdings frei vor Ben Meisner am Freiburger Hüter (5.). Auf der anderen Seite traf Schiemenz nur das Gestänge des Füchse-Kastens (7.). Gleich darauf musste Stephane Döring wegen Hakens für zwei Minuten auf die Strafbank, doch auch Freiburg dezimierte sich während der Überzahl. Ein hoher Stock von Andre Hult zog eine kleine Strafe nach sich, sodass es vier gegen vier weiterging (8.). Dann musste auch Scott Allen wegen Beinstellens für zwei Minuten auf die Strafbank, so dass die Füchse für 43 Sekunden mit zwei Spielern mehr die Chance zum Ausgleich hatten. Ein abgefälschter Schuss von N. Ross, der am Freiburger Tor vorbei strich und ein straffer Schuss von Eric Mik in den Fanghandschuh von Meisner, mehr sprang nicht für die Füchse heraus. Die Angereisten machten jetzt aber viel Druck, auch wenn ein Tor nicht fallen wollte. Fabian Dietz (14.) mit einem Flachschuss, Ludwig Nirschl (15.) und erneut Dietz (18.) vermochten die kleine Schwarze nicht an Ben Meisner vorbei ins Tor zu bringen. Als gerade die letzten zwei Minuten des Drittels angebrochen waren, versuchte Chad Bassen mit der Rückhand unseren Hüter zu überwinden, zielte aber nicht genau genug. In der letzten Minute hatte erneut Dietz unter Bedrängnis noch einmal eine Chance, aber seinen Rückhandschuss fing Ben Meisner sicher. So ging es mit 14:7 Torschüssen für die Füchse und einer 1:0 Führung für Freiburg in die erste Pause.

Der zweite Abschnitt begann mit einem weiteren Treffer der Breisgauer. Ganze 9 Sekunden dauerte es nach dem Bully bis die Scheibe im Netz des Füchse-Kastens lag. Cam Spiro ging über die linke Seite ins Angriffsdrittel, wurde von Nick Ross nur halbherzig angegriffen und narrte Mac Carruth mit dem Schuss ins kurze Eck. Echt kalt erwischt. In Minute 24 gaben die Unparteiischen eine Strafe gegen Jon Martin wegen unkorrekten Körperangriffs. Zwar kassierten die Füchse kein Tor während der Unterzahl, was aber unserem Hüter zu verdanken war. Carruth reagierte erst gegen Hult und nach einem Abpraller gegen den nachsetzenden Pageau zweimal glänzend (24.). Die Füchse waren auch im zweiten Abschnitt zunächst die aktivere Mannschaft,, doch auch ein satter Schuss von Jakub Kania (26.) flog am Breisgauer Gehäuse vorbei. Bei den guten Chancen zum Anschlusstreffer musste auch N. Ross die Klasse von Meisner anerkennen, der einen Rebound nach einem Kerbashian-Schuss nicht im Freiburger Heiligtum unterbringen konnte (28.). Doch auch Freiburg blieb gefährlich. Spornberger mit dem Versuch per Konter Carruth zu bezwingen, aber unser Goalie hielt glänzend (30.). Dann jedoch der nächste Rückschlag. Ein Ex-Fuchs traf zum 3:0. Cedric Schiemenz nutzte im Slot den Raum, den ihm die Füchse-Defensive ließ. Jetzt hatte Freiburg die Partie und die Füchse im Griff. Nur eine Minute später traf Linsenmeier per Bogenlampe erneut ins Füchse-Heiligtum. 4:0 hieß es nach 32 Minuten. Ernüchterung machte sich breit, denn so viel schlechter waren die Füchse nicht. Immerhin hatten sie in der 35. Minute die Möglichkeit in Überzahl den ersten Treffer zu erzielen. Doch statt 1:4 stand es nach 36:38 Minuten 5:0. Marc Wittfoth fing ein Zuspiel der Unsrigen an der eigenen blauen Linie ab und schickte Gregory Saakyan auf die Reise. Der zog auf und davon und überwand auch Mac Carruth. Zuvor hatte Fabian Dietz eine gute Möglichkeit zum Einschuss, aber statt den Onetimer zu nehmen, wartete er zu lange – Chance dahin. Der Rest ist bekannt. Bennet Roßmy versuchte sich noch kurz vor der Drittelsirene mit einem Schlagschuss auf das Freiburger Gehäuse, scheiterte jedoch am sicheren Meisner.

Jetzt hätten die Füchse ein kleines Wunder gebraucht, aber das blieb aus. Stattdessen blieb Freiburg im letzten Drittel die spielbestimmende Mannschaft und „verwaltete“ geschickt den Vorsprung. Chancen gab es aber weiterhin auf beiden Seiten und aufgegeben hatten sich die Füchse auch noch nicht, auch wenn es schier aussichtslos war, hier noch etwas zu retten. Zunächst musste unser Hüter sein Können gegen Wittfoth zeigen, der ziemlich allein gelassen vor ihm auftauchte (42.). Glück hatte Ben Meisner bei einem Kania-Schuss, der ihm durch den Fanghandschuh rutschte aber auch am Tor vorbei ging (43.). Chancen gab es jetzt fast wechselseitig. Zunächst prüfte Hult unseren Goalie aus zentraler Position (44.) und im Gegenzug landete ein Schuss von Geibel in den Fängen von Meisner (45.). Weißwasser konnte man das Bemühen, endlich ein Tor erzielen zu wollen nicht absprechen, doch getroffen haben nur die Heimischen. So auch in der 47. Minute. Scott Allen traf zum 6:0 nachdem Mac Carruth einen Schuss von Hult nur abprallen lassen konnte. Damit waren natürlich alle Messen gesungen. Doch die Unsrigen kämpften. Auch wenn es nur noch um Ergebniskosmetik ging. Und sollte es noch zum Torerfolg reichen. Kale Kerbashian brachte in der 52. Minute die kleine verflixte Scheibe endlich über die Torlinie. Ein ziemliches Durcheinander vor dem Tor von Ben Meisner und die Tatsache, dass die Füchse mit einem Spieler mehr auf dem Eis standen – Kurz musste wegen Beinstellens zwei Minuten zuschauen (51.) – begünstigten den Treffer des Top-Scorers. Allerdings gaben die Unparteiischen das Tor erst nach einer kurzen Videoanalyse. Auch wenn das 1:6 doch recht deutlich auf der Anzeige stand spielten die Füchse auf den zweiten Treffer. Fallen sollten er nicht mehr, auch wenn die Chancen dazu da waren. Zweimal Martin (55.), Schwartz und Kerbashian (56.) vergaben in aussichtsreichen Positionen oder scheiterten am besten Freiburger - Ben Meisner. Weil Spornberger knapp drei Minuten vor Spielende wegen Haltens auf die Strafbank musste, hatten die Füchse noch einmal Überzahl. Aber auch das brachte keine Ergebniskorrektur mehr. Die letzte Möglichkeit hatte Ondrej Pozivil, der Ben Meisner Sekunden vor dem Ende noch einmal mit einem Schlagschuss prüfte.

Der Top-Spieler: Ben Meisner
Es war sicher kein überragendes Match, dass der DEL2-Torhüter der letzten Spielzeit bieten musste. Doch der Goalie der Wölfe spielte eine ganz unaufgeregte Partie, hatte eine tolle Fanghand und ließ unsere Angreifer bei zahlreichen auch hochkarätigen Tormöglichkeiten immer wieder verzweifeln.

Die Schlüsselszene

Die zwei Treffer zum 3:0 und 4:0 (31./32.Min) innerhalb von 64 Sekunden brachten die Heimischen auf die Sieger-Straße.

Harte Bandagen

Nach 18 Minuten checkte Ex-Fuchs Jordan George seinen Ex-Mitspieler Fabian Dietz direkt bei dessen Torabschluss ins Wölfe-Gehäuse. Der Puck blieb vor der Linie hängen – und „Georgie“ bekam zwei Strafminuten.

Vergessen

Gleich nach der Schlusssirene gingen die Füchse in die Kabine, in dem Glauben – das war´s. Aber in Freiburg gibt es die Auszeichnung der besten Spieler. So wurde Brad Ross als bester Füchse-Spieler (in Abwesenheit) ausgezeichnet und das kleine Bierfässchen sicherlich in die Kabine überstellt.

Die Trainerstimmen:

Peter Russell: „Unser Start war in Ordnung. Danach aber war Weißwasser besser. Doch wir haben in der Defensive ganz gut gestanden und immer mit der nötigen Begeisterung nach vorn gespielt. Unser zweites Drittel war wirklich top. Auch in der Defensivzone haben wir gut gestanden. Meine Mannschaft hat es tatsächlich sehr gut gemanaged, denn die Performance der Füchse war auch stark. Für uns sprach heute auch unser gutes Penaltykilling. Jedenfalls haben meine Spieler den Spielplan umgesetzt und über 60 Minuten durchgehalten.“

Corey Neilson: „Es war für Freiburg ein großer Sieg nach einem guten Spiel. Unser erstes Drittel fand ich ganz okay. Im zweiten hatte ich dann aber mehr erwartet. Die Wölfe sind eine Mannschaft, die sehr dynamisch kommt, gute Ideen hat und offensiv viele Akzente zu setzen vermag. Dann darf man ihnen eben nicht so viel Platz lassen, wie wir es heute taten. Das dritte Drittel habe ich deshalb schon ein wenig als Vorbereitung auf das Spiel am Dienstag in Heilbronn genutzt.“

Die Statistik

Tore:
1:0 (03:28) Peter Spornberger ( Nikolas Linsenmaier , Cam Spiro )
2:0 (20:09) Cam Spiro ( Nikolas Linsenmaier , Marvin Neher )
3:0 (30:53) Cedric Schiemenz ( Peter Spornberger , Andreé Hult )
4:0 (31:57) Nikolas Linsenmaier ( Jordan George , Cam Spiro )
5:0 (36:38) Gregory Saakyan ( Marc Wittfoth ) SH-1,
6:0 (46:31) Scott Allen ( Andreé Hult , Christian Billich )
6:1 (51:57) Kale Kerbashian ( Jonathon Martin , Tomas Andres ) PP-1

Strafen

Freiburg: 6-12 (6-2-4) Weißwasser: 4-8 (2-4-2)

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