Die Kassel Huskies sind ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und haben sich den ersten von vier nötigen Siegen auf dem angestrebten Weg ins Halbfinale geholt. Unsere Weißwasseraner starteten dennoch besser als vor Wochenfrist beim 1:6 in Freiburg. Dominik Bohac war nach abgesessener Sperre zurück im Lineup. Dafür musste Kapitän Clarke Breitkreuz kurzfristig passen. Mit Hans Detsch und Denis Shevyrin fehlten auch den Hausherren zwei Stammspieler. Für den „Cruiser“ rückte Eric Hördler in die Starting six zu Lane Scheidl und Teemu Henritius. Es dauerte etwas, bis die Unsrigen in der Partie angekommen waren. Doch schon vor dem 0:1 ergaben sich auch gute Füchse-Tormöglichkeiten. Die konnten aber – auch im Mittelabschnitt bis auf eine – nicht genutzt werden. Bis auf die Situation zum 4:1 wurde es den Schlittenhunden nie wirklich leicht gemacht. Kurzum: Es ist gar nichts passiert. Kassel behält zunächst weiter den „Heimvorteil“.
Gleich vom ersten Bully an übernahmen die Huskies das Kommando. Die Angereisten waren entsprechend vorrangig mit Defensivaufgaben beschäftigt, die sie aber souverän lösten. So konnte sich Nikita Quapp gleich in der dritten Minute gegen Thomas Reichel auszeichnen, der einen Rebound von der Bande hinter unserem Tor ins kurze Ecke abstauben wollte. Und unser Hüter stand weiter unter "Beschuss". Lois Spitzner und Steven Seigo scheiterten jedoch. Kurz darauf gabs die erste Strafe gegen Blau-Gelb. Roope Mäkitalos Stock war zu hoch. Und gleich nach dem anschließenden Bully zog Joel Lowry aus fünf Metern ab, aber Quapp war wieder zur Stelle (alles 4.). Die Füchse kamen erst nach und nach ins Spiel. So kam Kassel über Seigo zur nächsten Chance (7.). Erst jetzt ging es auch für die Angereisten des Öfteren über die Mittelinie. Dennoch fehlte es noch an der letzten Genauigkeit und Kassel kam immer wieder kreuzgefährlich vor unser Gehäuse. Nach einem Brake von Kassel war Nikita Quapp mit einem wichtigen Save gegen Tristan Keck zur Stelle, der Dominik Bohac an unserer blauen Linie überlief und freie Bahn hatte (10.). Dann wurden aber auch die Füchse mutiger. Jan Nijenhuis brachte das Spielgerät in Richtung Kasseler Tor – Kielly konnte nur prallen lassen, war aber auch beim Rebound von Mäkitalo zur Stelle (11.). Die beste Chance bis dahin hatte dann der Finne, der einen perfekten Pass von Hunter Garlent von rechts vor das Tor nicht am Hüter der Huskies vorbei brachte. Und wie schnell es im Eishockey gehen kann zeigte die Szene im Anschluss. Praktisch im Gegenzug brachte Max Faber mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck seine Farben mit 1:0 verdient in Führung (alles 13.). Dann konnte Kielly einen Blueliner nicht festhalten. Den Rebound setzte Toni Ritter jedoch knapp neben den Drahtkäfig (17.). In der nächsten Szene behinderte Pierre Preto unsere #13 Ilija Fleischmann und musste dafür zwei Minuten aufs Sünderbänkchen (18.). Zählbares kam dabei allerdings nicht herum. Ein Halbchance gab es noch für die Füchse, die Kielly vereitelte, dann ging es in die erste Pause.
Im zweiten Drittel spielten die Füchse angriffsorientierter. Lane Scheidl verzog aus guter Position über den Kasten (22.). Dann zog Marco Müller von der blauen Linie ab - Quapp parierte. Auch Alec Ahlroth, der frei vor unserem Hüter auftauchte, verzog (23.). Und gerade wo die Unsrigen mehr Spielanteile hatten, traf Lars Reuß für Kassel zum 2:0 (24.). Aber die Füchse ließen sich davon nur wenig beeindrucken. Hördler prüfte von halbrechts den Kasseler Hüter und Baßler scheiterte nach schönem Zuspiel von Heim noch einmal an der Nummer 1 der Huskies (26./28.). Dann duellierten sich Lane Scheidl und Jake Kielly auf der einen und Darron Mieszkowsky und Nikita Quapp auf der anderen Seite (29.). In beiden Duellen blieben die Hüter Sieger. Das Powerbreake nutzten die Huskies wohl intensiv. Denn gleich danach traf Max Faber zum 3:0 (30.). Aber auch das war noch kein wirklicher Wirkungstreffer für die Unsrigen. Zunächst lud Bohac durch, doch sein Schuss, der noch abgefälscht wurde, ging knapp vorbei (31.). Ein Zuspiel von Fleischmann auf Anders konnte unsere #14 nicht am Schlussmann der Heimischen vorbeibringen (32.). Und dann durften auch die Füchse und der gut gefüllte Gästeblock jubeln. Eric Hördler traf nach schöner Einzelaktion zum 1:3 (33.). In einer körperbetonten, aber bis dahin absolut fairen Partie bekamen sich Tramm und Fleischmann etwas in die Haare und gingen zur Beruhigung zwei Minuten auf die Strafbank (35.). Bei vier gegen vier passierte nicht viel, bis die Füchse einen Spieler zu viel auf dem Eis hatten. Somit ging es für gut eine Minute mit vier gegen drei weiter (36.). Ein Schrägschuss von rechts von James Arniel wurde wieder eine Beute von Nikita Quapp (37.). Ansonsten ließen die Füchse nichts mehr anbrennen. Eric Valentin zielte kurz vor der zweiten Sirene im Fallen noch einmal Richtung Ziel, aber auch hier war Kielly zur Stelle. So blieb es beim 1:3 nach vierzig Minuten.
Das dritte Drittel ist schnell erzählt. Weißwasser zog das Tempo an und war im Begriff, Druck aufzubauen. Das gelang reichlich zweieinhalb Minuten, ohne dass man sich gute Schusspositionen erarbeiten konnte. Dann ging es doch etwas einfach. Tristan Keck umkurvte Sebastian Zauner, zog unbedrängt vor das Tor und legte mit der Rückhand oben ein. Das 4:1 war der Deckel auf dem Viertelfinalauftakt. Denn danach passierte vor den Toren nur noch sehr wenig. Dafür knallte es hinter dem Huskies-Gehäuse. Lane Scheidl und Tom Geischeimer waren sich in die Quere gekommen. Der Blau-Weiße schickte den Blau-Gelben in die Bande. Als sich das Knäuel entspann, arbeitete unsere Nummer 23 mit dem Schläger nach. Der Gegenspieler blieb auf dem Eis liegen. Wahrscheinlich hatten die Unparteiischen bessere Videobilder als die Sprade-Zuschauer. Sie wollen einen Stockschlag gesehen haben, den sie mit fünf Strafminuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe ahndeten (48.). Das EHC-Penaltykilling war sehr gut. Erst 20 Sekunden vor dem Ende der großen Strafe loderte überhaupt Gefahr auf. Sogleich musste Geischeimer, der das Match wieder aufnehmen konnte, auf die Strafbank (53.). Das Powerplay ging nur so dahin. Nach 58 Minuten humpelte Marco Müller in die Kabine. Möge er sich nicht ernsthaft verletzt haben. Wenig später bekam Dominik Bohac noch zwei Strafminuten wegen Behinderung. Die Heimischen ließen die Scheibe gut laufen und nahmen auch Abschlüsse. Passiert ist nichts mehr.
Der Auftaktsieg des Aufstiegsaspiranten geht definitiv in Ordnung. Unser Team verkaufte sich dennoch sehr achtbar. Mitzunehmen gilt es, dass in der Serie mit den Nordhessen auch nur kleine Nachlässigkeiten sofort bestraft werden. Insofern sollte mit Blick auf Spiel zwei am Freitag Fehlervermeiden allererste Füchse-Pflicht sein.