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Füchse verlieren in Crimmitschau

Þ02 März 2019, 01:37
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weisswasser
Lausitzer Füchse

Verloren und trotzdem gewonnen. Geht das? Ja! Im heiß umkämpften Derby gegen die Eispiraten Crimmitschau verlieren die Füchse mit zwei „Doppelschlägen“ der Eispiraten das Spiel. Im ersten Drittel lagen gerade mal 26 Sekunden zwischen dem 0:1 und dem 0:2. Und nachdem die Füchse bereits mit 3:2 führten und 102 Sekunden vor Ende sich über drei Punkte freuen durften, standen sie dann doch mit leeren Händen da. Der nächste Doppelschlag in der 59. Minute bescherte den Eispiraten den so enorm wichtigen Sieg. Innerhalb von 30 Sekunden wendeten sie das Blatt im letzten Spielabschnitt und brachten sich auf die Siegerstraße. Sicherlich darf man getrost über die eine oder andere Szene heute streiten, letztlich hat sich Crimmitschau mit diesem Sieg für den Kampf im Fuchsbau belohnt.

Die Stadionuhr zeigte gerade 69 gespielte Sekunden an, da lag die Hartgummischeibe das erste Mal im Netz der Füchse. Rob Flick hatte mit dem ersten verheißungsvollen Angriff getroffen. Maximilian Franzreb im Tor der Füchse war etwas überrascht, denn die Scheibe rutschte ihm durch die Schoner. Und Crimmitschau legte nach. In der gleichen Spielminute war es erneut Rob Flick, der einen Schuss von Patrick McNally unhaltbar für Franzreb abfälschte. 0:2 nach nur 95 Sekunden. Und Crimmitschau hatte Lust auf mehr, denn es gab weitere Möglichkeiten und der neutrale Beobachter hatte zu diesem Zeitpunkt nicht den Eindruck, dass der Zweite gegen den Elften spielt. Die Westsachsen druckvoll und direkt erarbeiten sich gute Möglichkeiten durch Pohl und Talbot (4.). Als Vincent Hessler in der 4. Minute wegen Bandenchecks auf die Strafbank musste, zogen die Angereisten ihr erstes Powerplay auf. Und das sah nicht schlecht aus. Auch weil sich Jordan George in der 5. Minute nach Ansicht des Referees eines Stockschlags schuldig gemacht hat. Somit konnten die Eispiraten das erst Mal an diesem Abend schon mal das 5 gegen 3 üben. Für die Füchse blieb es vorerst ohne Folgen, aber so richtig ins Spiel kamen sie im ersten Drittelnicht. Die Angriffe fanden immer wieder in der Abwehr der Westsachsen oder bei ihrem Keeper, Brett Kilar, ein Ende. Das soll jetzt nicht heißen, dass die Heimischen keine Chancen hatten. Im Gegenteil, aber sie nutzten sie einfach nicht. Jeff Hayes (6.) und Clarke Breitkreuz (14. /16. ) hatten die Besten. UndMaxi Adam resümierte in der Drittelpause: „ Wir müssen die Zweikämpfe mehr annehmen und aggressiver spielen“.

Das sah im zweiten Drittel dann auch besser aus, was die Unsrigen zeigten. Die erste Chance gab es für Feodor Boiarchinov(21.), der aber (noch) an Brett Kilar scheiterte. Dir Füchse jetzt wesentlich druckvoller und mit mehr Tempo. Felix Thomas durfte dann in der 23. Minute wegen zu hohen Stocks für zwei Minuten zuschauen. Aber Füchse und Überzahl, das passt einfach nicht in dieser Saison. Oder doch? Als auch noch Ville Saukko wegen Hakens auf die Strafbank musste, hatten die Füchse 27 Sekunden Zeit im 5 gegen 3 das Ergebniss zu korrigieren. Und siehe da! Es funktionierte. Owens auf Saviano, der sieht Hessler am langen Pfosten und der netzt im zweiten Versuch ein. Nur noch 1:2. Jetzt spielten die Neilson-Schützlinge ihr Eishockey und Crimmitschau kam immer wieder ins Schwimmen. Aber der Ausgleich fiel erst in der 34. Minute. David Kuchejda zog von der blauen Linie ab und Feodor Boiarchinov der goldrichtig im Slot stand, lenkte die Scheibe in die lange Ecke des Crimmitschauer Tores. Die Füchse jetzt natürlich mit dem Momentum auf ihrer Seite. Und sie nutzten es. Fabian Dietz nahm sich genau eine Sekunde vor der zweiten Sirene ein Herz und zog aus halbrechter Position einfach ab. Sein Schuß ging über die Fanghand des Crimmitschauer Schlussmanns ins Netz. Die Halle tobte und bejubelte das 3:2, aber Herr Vogel schaute sich zur Sicherheit noch einmal per Videobeweis diese Szene an. Aber es blieb bei dem Treffer. Damit hatten die Unsrigen das Spiel gedreht und gingen mit einer Führung in die Pause.

So ein Treffer kurz vor dem letzten Seitenwechsel ist sicherlich ein psychologischer Vorteil, aber keine Ahnung, was Dani Naud seinen Männern in der Kabine sagte, aber sie waren im letzten Drittel die aktivere Mannschaft. Vielleicht lag es bei den Füchsen auch daran, dass zu Beginn des letzten Drittels die Lichtanlage in der Eisarena nicht so richtig in Gang kommen wollte. Die Eispiraten ließen sich davon jedenfalls nicht von ihrem Vorhaben abbringen, das Spiel wieder zu drehen. Maxi Franzreb stand nun immer öfter im Blickpunkt des Geschehens. Gerade die Reihe mit Julian Talbot und Rob Flick machten mächtig Druck. Nicht nur spielerisch wurde es jetzt noch temperamentvoller, auch körperlich legten die Westsachsen eine Schippe drauf. Rob Flick konnte es nicht lassen, die Blau-Gelben mit kleinen Attacken immer wieder zu provozieren. Nennenswerte Chancen indes gab es bis zur 10. Minute im Schlussabschnitt fast gar keine. In der 50. Minute dann zeigte Schiedsrichter Vogel eine Strafe gegen Rob Flick wegen Spiels mit hohem Stock an. Der hatte aber nichts besseres zu tun, als noch einen strafwürdigen Check gegen Steven Bär (die Scheibe war längst gespielt) zu fahren, was normalerweise eine zweite Strafe hätte nach sich ziehen können. Stattdessen bekam Steven Bär für seinen „Wischer“ gegen Flick ebenfalls eine Zwei-Minuten Strafe. Aber auch bei vier gegen vier passierte nicht viel. Bis, ja bis es die nächste fragwürdige Strafe gegen die Füchse gab. Fabian Dietz musste wegen Beinstellens runter. Jetzt witterten die Gäste natürlich Morgenluft und setzten durch Christian Hilbrich mit einem Pfostentreffer (54.) ein erstes Achtungszeichen. Leider verloren die Referees jetzt den Überblick beim Verteilen der Strafen, denn in der 56. Minute musste Anders Eriksson wegen Stockschlags und in der 57. Minute auch noch Oliver Granz wegen Checks gegen die Bande auf die Strafbank. Zwei sehr harte Entscheidungen, die die Eispiraten zurück ins Spiel brachten. Der Eispiraten-Trainer Daniel Naud nahm seinen Keeper vom Eis und bei 6 gegen 3 brannte es immer wieder lichterloh vor dem Kasten von Franzreb. Als die Uhr noch drei Sekunden Strafe für Granz anzeigte, war es erneut Rob Flick, der in der 59. Minute in Überzahl das 3:3 erzielte. Und genau 30 Sekunden später drehten die Gäste die Partie mit dem Treffer von Julien Talbot. Es waren zwar noch 72 Sekunden zu spielen, aber am Sieg der Eispiraten änderte sich nichts mehr.

Aber auch die Füchse haben an diesem Abend einen Sieg errungen. Das Heimrecht für die Playoffs ist sicher. Nach dem Spieltag liegen sie auf dem vierten Platz. Und da Kaufbeuren mit drei Punkten Rückstand der direkte Verfolger der Füchse ist, aber der direkte Vergleich mit den Allgäuern zu Gunsten unserer Jungs ausging, dürfen wir uns auf ein Heimspiel am 15. März, vielleicht gegen eben diese Kaufbeurer freuen.

Trainerstimmen

Daniel Naud: "Unser erstes Drittel war fast perfekt. Die Reihe mit Talbot hat zwei Tore geschossen. Dann haben wir zu viele Strafen bekommen und das Momentum war bei Weißwasser. Der Wille zu gewinnen war aber heute zu 100 Prozent da. Der Glaube war wichtig und wir haben den Sieg verdient."

Corey Neilson: "Crimmitschau hat verzweifelt gespielt, als wenn es um ihr Leben geht. Unsere Raumaufteilung und unser Passspiel waren schlecht. Im zweiten Drittel konnten wir mehr Geschwindigkeit aufnehmen. Im dritten Drittel hat es sich gedreht. Ich mache mir den Vorwurf, zum Ende hin, nicht die richtigen Spieler gebracht zu haben. Bei manchen Spielern hat der Mut gefehlt, sich z.B. in Schüsse zu werfen. Bei solchen körperbetonten Spielen merkt man das Kania und Keussen fehlen. Die erste Reihe von Crimmitschau mit Talbot und Flick war sehr stark."

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